Ein Zeichentrickfilm erzählt über ein 250 Jahre altes Ereignis


Der Held des gleichnamigen deutschsprachigen Kindermagazins für Deutschunterricht Schrumdirum stößt bei seinem Spaziergang auf ein Gebäude mit der Aufschrift „Gemäldegalerie“. Darin wird auf Gemälden die Geschichte der Russlanddeutschen erzählt. Schrumdirum beginnt, die Bilder zu betrachten, die plötzlich zum Leben erwachen. Schrumdirum macht einen Schritt und fällt in diese ferne Zeit, als in Deutschland überall das Manifest der Katharina II. verlesen wurde - „Über die Erlaubnis für alle Ausländer, sich in Russland in allen Gebieten niederzulassen, wo sie wollen“.



Der Held des gleichnamigen deutschsprachigen Kindermagazins für Deutschunterricht Schrumdirum stößt bei seinem Spaziergang auf ein Gebäude mit der Aufschrift „Gemäldegalerie“. Darin wird auf Gemälden die Geschichte der Russlanddeutschen erzählt. Schrumdirum beginnt, die Bilder zu betrachten, die plötzlich zum Leben erwachen. Schrumdirum macht einen Schritt und fällt in diese ferne Zeit, als in Deutschland überall das Manifest der Katharina II. verlesen wurde - „Über die Erlaubnis für alle Ausländer, sich in Russland in allen Gebieten niederzulassen, wo sie wollen“.


So beginnt der Zeichentrickfilm, welcher im nächsten Jahr in vielen Begegnungszentren der Russlanddeutschen und Sommersprachlagern vorgeführt wird. Der deutschsprachige Trickfilm wird anlässlich des 250. Jubiläums der Übersiedelung der Deutschen nach Russland erstellt, welches im Jahr 2013 in Russland und Deutschland gefeiert wird. Der Film soll als ein Lehrmittel mit ethnokulturellen Komponenten in Sonntagsschulen, die Deutschunterricht für Kinder anbieten, und Deutschzirkeln der Begegnungszentren eingesetzt werden. Auf eine moderne Art und Weise wird der Animationsfilm außerdem die Russlanddeutschen als eine der vielen Volksgruppen Russlands vorstellen.

Das ungewöhnliche Projekt wird vom Internationalen Verband der deutschen Kultur (IVDK) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Moskau durchgeführt. Die Ideen für das Drehbuch wurden mittels eines Wettbewerbs russlandweit gesammelt. „Der Zeichentrickfilm soll die Geschichte der Russlanddeutschen aus der Perspektive der Kinder erzählen. Er soll von diesem allgemeinen Trauerzustand wegführen; er soll einen mit Stolz erfüllen, darauf, dass man ein Teil dieses Volks ist und dass man sich mit seiner Geschichte identifiziert“, sagt die junge Mitbewerberin und Projektteilnehmerin Inga Ungefug.

Die Autoren von originellsten Ideen, Animatoren und Trickfilmzeichner wurden zu einem Seminar eingeladen, welches Ende Oktober in Moskau stattfand. Die Teilnehmer bekamen eine gründliche Einführung in die Geschichte der Russlanddeutschen, lernten im Deutschunterricht neue Vokabeln, arbeiteten am Drehbuch, zeichneten Hintergrund- und Figurenbilder für den Film und wurden in den spannenden Bereich der Tontechnik eingeführt. Dabei standen ihnen stets Fachreferenten zur Seite, die nicht nur neue Kenntnisse für den Schaffungsprozess eines Zeichentrickfilms vermittelten. Zwischen den Teilnehmern und den Fachreferenten entwickelte sich bereits in den ersten Stunden des Seminars eine gute, produktive Zusammenarbeit.

Nachdem sich die Teilnehmer in Moskau mit den Grundlagen der Animationserstellung vertraut gemacht haben, setzten sie ihre Wissensreise in Frankfurt am Main fort. In dem Land ihrer Vorfahren haben die jungen Animatoren im Rahmen des zweiten Seminars gemeinsam mit den Trickfilmzeichnern und deutschen Spezialisten die Arbeit am Zeichentrickfilm fortgesetzt.

Das wichtigste Resultat dieses Treffens waren die Aufnahme der Tonspur und die Animation. Die Bilder wurden mit dem Ton zusammengeführt, um einen visuellen Plan des Trickfilms zu bekommen. Außerdem liegen bereits alle Hintergrund- und Figurenbilder vor. Derzeit feilen Spezialisten am Endergebnis. Der Zeichentrickfilm „Wie die Deutschen nach Russland kamen“ (so lautet der Arbeitstitel) soll im Frühjahr 2011 erscheinen.


Stepan Boldt


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