Irina Selesnjewa: „Das Erbe Alexander von Humboldts ist ein Feld für wissenschaftliche Forschung und öffentliche Debatte“


Im Rahmen der Eröffnung der Internationalen Wissenschaftlichen Konferenz „Lebendiges Erbe Alexander von Humboldts“ in Omsk hielten die Einführungsvorträge Wissenschaftler und Pädagogen aus Russland und Deutschland.

Vizerektorin für akademische Angelegenheiten der Omsker Staatlichen Dostojewskij-Universität, Doktorin der Geschichtswissenschaften, Tatjana Smirnowa, stellte fest, dass die wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland eine glänzende Vergangenheit sei und diese weisen heutzutage hervorragende Forschungsergebnisse auf. „Wir hoffen, dass das Interesse deutscher Wissenschaftler an Russland auch heute nicht verschwunden ist“, sagte sie. Laut ihr bot die Konferenz die Gelegenheit, Wissenschaftler aus verschiedenen Ländern und Regionen zu treffen, und dies wird dem weiteren Wissen über Russland durch Wissenschaftler aus Deutschland, der erfolgreichen Entwicklung der Wissenschaft und der gegenseitigen fruchtbaren Zusammenarbeit dienen. Sie bot auch einen Grund für ein neues Treffen im Jahr 2021 – den 200. Geburtstag des russischen Schriftstellers Fjodor Dostojewskij, der mehrmals in Deutschland war und dessen Name die Universität Omsk trägt.

Dr. Julian Fink, Professor des Lehrstuhls für Praktische Philosophie der Universität Bayreuth (Deutschland), sagte: „Alexander von Humboldt war ein großartiger Humanist. Er hat einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Pluralismus der Ideen geleistet und die theoretischen Grundlagen für ein ideales Hochschulsystem gelegt“. Er hat auch seine Freude geäußert, dass Studenten aus Russland und Deutschland im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen der Universität Bayreuth und der Universität Omsk die Möglichkeit haben, zu praktizieren und Erfahrungen auszutauschen.

Amtlich bestellter Vertreter des Rektors von der Omsker Staatlichen pädagogischen Universität, Doktor der Geschichtswissenschaften, Dozent Iwan Krott, erzöhlte mit den Zahlen über Alexander von Humboldts Reise: In 23 Wochen reisten drei Kutschwagen 23.500 Meilen, besuchten 568 Siedlungen, überwanden 53 Übergänge verschiedener Flüsse und nutzten mehr als 12.000 Pferde. „Diese Daten zeigen, dass die Sammlung der von der Expedition gesammelten Mineralien, Gesteinsproben, zoologischen Objekte und Pflanzen, die sich heute in Russland und Deutschland in wertvollen Sammlungen befinden, eine gute Garantie für die Beziehungen zwischen den beiden Ländern auf dem Gebiet der Wissenschaft und Bildung darstellt“.

Nach Angaben der Direktorin der Sibirischen Niederlassung des wissenschaftlichen D.-S.-Lichatschjow-Forschungsinstituts für Kultur- und Naturerbe, Doktorin der Geschichtswissenschaften, Dozentin, Irina Selesnjewa ist das Erbe Alexander von Humboldts ein umfangreiches Feld für Forschung und öffentliche Debatte. „Sowohl der Name als auch die Durchführungszeit der Konferenz zeugen von der Bedeutung der Persönlichkeit des herausragenden Entdeckers des asiatischen Russlands für die Europäer“, sagte sie.

Wladimir Schaidurow, Doktor der Geschichtswissenschaften, Dozent des Lehrstuhls für Geschichte der Sankt-Petersburger Bergbauuniversität, berichtete über die gemeinsame wissenschaftliche und historische Expedition der Universität St. Petersburg und der Bergakademie Freiburg (Deutschland). An der Expedition nehmen 18 Wissenschaftler aus Russland und Deutschland teil, die den Weg Alexander von Humboldts nachgebildet werden. Die Expedition hat eine Länge von ca. 5.000 km, das Programm umfasste jedoch nicht alle Städte, in denen deutscher Reisender war. Ein wichtiges Ergebnis der Arbeit wird ein Dokumentarfilm sein, der im September dieses Jahres in St. Petersburg gezeigt wird.


Zur Kenntnis:

Vom 2. bis 6. Juni findet in Omsk die Internationale wissenschaftlich-praktische Konferenz „Lebendiges Erbe Alexander von Humboldts“ statt, die der Partnerschaft der Organisationen Russlands und Deutschlands im Bereich der Wissenschaft, Bildung und Kultur gewidmet ist. Die Konferenzteilnehmer sind Doktoranden russischer und deutscher Universitäten, Wissenschaftler aus Russland, Deutschland und anderen Ländern.

Das Konferenzprogramm umfasst eine Theateraufführung, Berichte, Präsentation von Brettspielen, eine Exkursion zum Staatlichen Historischen Heimatmuseum in Omsk, die Besichtigung des Deutschen Nationalrayons Asowo sowie einen Radmarathon und die Eröffnung des Informationsstandes Alexander von Humboldts.

Partner der Konferenz sind: Regierung der Region Omsk, Russische Staatliche Universität für Geisteswissenschaften, Staatliche Dostojewski-Universität Omsk, Staatliche Pädagogische Universität Omsk, Alexander von Humboldt-Kulturforums Schloss Goldkronach e.V., Universität Bayreuth, Moskauer Humboldt-Club, Sibirische Niederlassung des wissenschaftlichen D.-S.-Lichatschjow-Forschungsinstituts für Kultur- und Naturerbe.

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