Das deutsche Diktat schrieben mehr als 70.000 Menschen

Vom 19. bis 24. Februar 2021 fand zum neunten Mal die offene gesamtrussische Aktion „Tolles Diktat“ – deutsches Diktat für alle Interessierten – statt.

Am 19. Februar erfolgte die Online-Übertragung des Diktates, an der zeitgleich 3555 Menschen aus Russland, den GUS-Staaten und dem fernen Ausland teilnahmen. Darüber hinaus schrieben im Zeitraum der Aktion 10.328 Menschen das Diktat im Online-Format und in den Regionen Russlands und anderer Länder wurden 1753 Veranstaltungsorte für das Offline-Format eröffnet, wo nach vorläufigen Schätzungen 59.968 Menschen an dem Diktat teilnahmen. Im Jahr 2021 nahmen insgesamt 70.296 Menschen an der Aktion teil.

Die Geografie des Projekts ist groß: Menschen aus 80 Regionen Russlands und 36 Ländern (Aserbaidschan, Algerien, Armenien, Australien, Bosnien und Herzegowina, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Georgien, Großbritannien, Israel, Italien, Kasachstan, Kroatien, Österreich, die USA, Weißrussland, Zypern u. a.) nahmen teil.

Die Organisatoren hielten das Geheimnis bis zum Schluss aufrecht und nannten die Namen der Diktierenden der Online-Übertragung nicht. Dies waren:

Niveau A1: Elwira Metzler, Sprachassistentin am Goethe-Institut, las den Auszug „Die Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen“ aus der Geschichte über den Baron Münchhausen von Rudolf Erich Raspe vor, die vom deutschen Dichter Gottfried August Bürger adaptiert wurde.

Niveau A2: Monika Gossmann, Schauspielerin, Regisseurin und Professorin der Fakultät für Schauspiel an der University of Florida, las aus der Kinderzeitschrift „Schrumdirum“ die Erzählung über die Geschichte der Deutschen in Russland „Wie die Deutschen nach Sibirien kamen“ vor.

Niveau B2: Carsten Gansel, Professor an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Doktor, Germanist und Philologe, las einen Auszug aus dem Roman „Wir selbst“ von Gerhard Sawatzky vor.

Die Schauspielerin und Regisseurin Monika Gossmann erzählte dem Portal RusDeutsch von ihren Eindrücken und neuen Erfahrungen als Diktierende: „Ich habe mich sehr gefreut, an diesem Projekt teilzunehmen, da ich jede Sprachentwicklung für sehr wichtig halte.

Die Sprache ist unser kostbarster Schatz. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass es wunderbar ist, viele Sprachen zu beherrschen. Man entfaltet sich nicht nur in der Fremdsprache, sondern auch in der Muttersprache. Sie ergänzen sich gegenseitig. Dadurch lernt man verschiedene Kulturen und die Vielseitigkeit der Welt kennen und dies hilft, sich in einer anderen Kultur nicht als Fremder zu fühlen, was sehr wichtig ist.

Die Teilnahme an dem Projekt als Leserin war für mich eine völlig neue Herausforderung. Ich finde, dass der Text für das Sprachniveau A2 angemessen und trotzdem recht anspruchsvoll war. Ein solches Diktat hätte ich gerne selbst geschrieben. Ich denke, dass diejenigen, die an der Aktion teilgenommen haben, sehr zielorientierte Menschen sind. Ich wünsche allen Teilnehmern, dass sie sich nicht grämen, auch wenn etwas nicht geklappt hat, sondern es als eine gewisse Entwicklungsstufe und Leistung betrachten.

Die Hauptsache ist, dass man sich mit Vergnügen entwickelt und sich Ziele setzt. Es besteht kein Grund, Fehler zu machen, denn wir lernen aus ihnen und das ist großartig. Daher bin ich dankbar, dass ich zu diesem Projekt eingeladen wurde, und ich hoffe, dass es sich in Zukunft weiter entwickeln wird“.

Das Video der Übertragung sowie die Grußworte der Organisatoren und Partner der Veranstaltung können Sie sich auf dem YouTube-Kanal von RusDeutsch ansehen.

Die Aktion „Tolles Diktat – 2021“ wurde im Rahmen des Deutschladjahres in Russland mit Unterstützung des Bildungsministeriums der Russischen Föderation, des Ministeriums für Wissenschaft und Hochschulbildung der Russischen Föderation, der Föderalen Agentur für Nationalangelegenheiten Russlands und des Innenministeriums in Deutschland durchgeführt.

Die Organisatoren der Aktion: Der Internationaler Verband der deutschen Kultur und das Deutsch-Russische Haus Tomsk. Deutsch Online, die Online-Schule für die deutsche Sprache, und der Deutschlehrerverband Russlands sind ebenfalls Mitveranstalter der Aktion. Der Partner der Aktion: Arbeitsgemeinschaft der deutschen Minderheiten (AGDM).


Das Projekt wird durch das Unterstützungsprogramm für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation finanziert.

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