Deutsch Intensivkurs fand in Jekaterinburg statt


Am 25. Juni endete im Kultur- und Geschäftszentrum der Russlanddeutschen in Jekaterinburg das Projekt „Organisation des Deutschsprachklubs (Intensivformat) für die Gewinner der überregionalen Olympiade und aktive Mitglieder der öffentlichen Organisationen der deutschen Minderheit der Uralregion”, das TeilnehmerInnen aus verschiedenen Städten – Tjumen, Tscheljabinsk, Perm, Solikamsk, Berezniki, Jekaterinburg – versammelte.

Vom ersten Tag an sind die Projektteilnehmer in die Kultur, Traditionen, Geschichte und Bräuche der Russlanddeutschen eingetaucht, die sie gemeinsam mit den Multiplikatorinnen des Instituts der ethnokulturellen Bildung – BiZ Tatiana Jurina und Svetlana Uchurova lernten.

Das Projektprogramm war ereignisreich. Die Treffen mit Schriftstellern und Kulturwissenschaftlern waren informativ und lehrreich.

So hat die Kinderbuchautorin, die Journalistin Olga Kolpakova, das Publikum mit einer erstaunlichen Geschichte über die Entstehung des Buches „Der Wermutstannenbaum“, über ihre Familie, ihre deutschen Wurzeln und ihres Schaffens einbezogen. Nach dem Treffen haben viele Lust bekommen, dieses Buch auf Deutsch zu lesen.

Das Treffen mit Natalia Paegle, die am Beispiel ihrer Bücher „Jakob Kalugin“ und „Los“ über das Thema Russlanddeutsche sprach, weckte aufrichtiges Interesse und Einfühlungsvermögen.

Andrej Keller, Schriftsteller, Wissenschaftler, Doktor der historischen Wissenschaften an der Uraler Föderalen Universität, Doktor der Philosophie (Universität Freiburg), erzählte über das Leben in Russland und Deutschland und darüber, wie man erfolgreich und glücklich in diesen Ländern sein könnte.

Einen angenehmen Eindruck machte der Besuch des Deutschen Lesesaals der Belinski-Bibliothek, wo ihnen Marina Schabaeva und Olga Moreva alte deutsche Bücher gezeigt haben. In lockerer Atmosphäre machten sich die TeilnehmerInnen mit dem Bücherbestand und den Aktivitäten des deutschen Lesesaals bekannt, stellten Fragen an Olga und Marina und fotografierten seltene deutsche Bücher.

Beim Treffen mit der Künstlerin, Dozentin und Populariatorin der bildenden Künste Nadezhda Matzenko lernten die TeilnehmerInnen das Leben und das Schaffen des Begründers der abstrakten Kunst, Wassily Kandinsky, kennen. Das Treffen war den russischen und deutschen Aspekten der Persönlichkeit und der Kunst des Malers gewidmet.

An einem der Tage wurde eine vierstündige Stadtrundfahrt durch die deutschen Orte von Jekaterinburg unternommen. Es war wie eine Reise aus der Vergangenheit in die Gegenwart, die sich als spannend erwies.

Tatiana Jurina erzählte über die Struktur der Selbstorganisation der Russlanddeutschen. Als Ergebnis dieser Präsentation war ein Diagramm, das die Projektteilnehmer in Kleingruppen gezeichnet haben.

Abends, in ihrer Freizeit, bereiteten die TeilnehmerInnen in Gruppen ein kreatives Projekt „Mein Intensivkurs in Jekaterinburg“ vor.

Die Ergebnisse der Gruppenarbeit wurden am letzten, zehnten Tag des Intensivkurses, vorgestellt. Alle Projekte waren kreativ und eigenartig, darunter eine kreative Performance mit dem Lied, Tänzen in Trachten, ein interessanter Film auf Deutsch über die Träume und Reisen der Gruppe, ein Quiz über Geschichte der Russlanddeutschen und ein unterhaltsame Online-Spiel, bei dem alle, die ein Handy dabeihatten und damit die richtige Antwort auf eine Frage auswählen konnten, mitgespielt haben.

„Der Kurs gab mir das Gefühl der Erfülltheit und den Wunsch, die Sprache weiter zu lernen, die Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen näher kennenzulernen“, teilt ihre Eindrücke Natalia Laukart, die Projektteilnehmerin, mit.

„Die Kombination aus Sprachunterricht, Kommunikation, Geschichte und Kultur, Gesprächen mit Schriftstellern und Experten, Quiz, Spiele, kreative Aufgaben, Rundgänge durch die Stadt – all dies zusammen bot die Möglichkeit, in eine ganz andere Welt einzutauchen“, sagt die Teilnehmerin Anastassia Chirkova.

Maxim Weitman hob das hohe Niveau der Organisation und Durchführung des Projekts hervor: „Ein besonderer Dank geht an Tatiana und Svetlana, die nicht nur Fachleute, sondern auch Enthusiastinnen sind, die die deutsche Sprache wirklich lieben. Ich bedanke mich nicht nur für neues Wissen, sondern auch für den freundlichen Umgang, die entspannte, freundliche Atmosphäre, die zusätzliche Motivation gibt, neues Wissen zu bekommen. Durch die deutsche Sprache habe ich auch viel über die Geschichte der Russlanddeutschen gelernt.“

„Besonders möchte ich die Professionalität der Projektorganisatoren betonen, die Fähigkeit, zu jedem Teilnehmer einen Zugang zu verschaffen. Es war interessant, weil es Spiel-, Multimedia-, Tanzaufgaben gab“, schrieb Lidia Matz in ihrer Rückmeldung.

Marina Bychkova, Leiterin des Kultur- und Geschäftszentrums der der Russendeutschen in Jekaterinburg, sagt:

„Es war für alle TeilnehmerInnen ein neues Projektformat. Wir haben neue Erfahrungen gesammelt und viele positive Rückmeldungen bekommen. Das Kultur- und Geschäftszentrum erwies sich als bedienfreundlicher und geeigneter Ort für intensives Eintauchen in die deutsche Sprache. Und das bedeutet, dass das Zentrum bereit ist, weitere Projekte mit einer großen Teilnehmerzahl zu veranstalten.“

Das Projekt wurde mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Rahmen des Förderprogramms der Russlanddeutschen in der Russischen Föderation realisiert.

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