Im Juni wandten sich die Bewohner eines von Deutschen gegründeten Dorfes in Omsk an die Bundeskanzlerin mit der Bitte, die Straße asphaltieren zu lassen. Als Antwort auf die Anfrage schlugen die deutschen Behörden vor, sich an den Internationalen Verband der deutschen Kultur (IVDK) zu wenden. Die Außenstelle des IVDKs in Omsk befasst sich bereits mit dieser Angelegenheit.
Laut den Bewohnern des Dorfes Werhnij Karbusch, das in der Nähe des regionalen Zentrums liegt, fordern sie bereits seit 2008 eine Reparatur der Hauptstraße. Ohne eine Reaktion seitens der russischen Behörden beschlossen die Bürger des Dorfes, von denen die meisten deutsche Wurzeln haben, sich mit der Bitte an ihre historische Heimat zu wenden:
„Wir möchten Sie um Hilfe bitten, weil wir wissen, wie sehr Sie sich um Ihre Landsleute sorgen“, heißt es in der Videobotschaft an Angela Merkel.
Auf die Anfrage antwortete die Amtsträgerin der BRD Nadine Wachter mit einem Brief: „Ich verstehe, dass sie sehr unzufrieden über den Zustand der Hauptstraße in Ihrem Dorf sind. Es ist aber nicht die Aufgabe der Bundeskanzlerin, sich in die Tätigkeiten der lokalen Behörden in anderen Ländern einzumischen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Bundeskanzlerin in dieser Situation auf Ihre Bitte hin keine entscheidenden Maßnahmen ergreifen kann.“ Daraufhin empfahlen die deutschen Behörden den Dorfbewohnern, sich an die größte föderale deutsche Einrichtung in Russland, den Internationalen Verband der deutschen Kultur in Moskau, zu wenden.
„Die Arbeit ist bereits im vollen Gange. Es wird nun darüber diskutiert, welche Art von Hilfe wir den Bewohnern des Dorfes anbieten können. In erster Linie handelt es sich um die Hilfe für die ältere Generation der Russlanddeutschen wie die soziale Pakethilfe für bedürftige Trudarmisten, aber auch für Mehrkindfamilien“, sagt Elisaweta Graf, Direktorin des Kultur- und Geschäftszentrums „Deutsch-Russisches Haus // Omsk“.
Die Bezirksverwaltung in Omsk hat ihrerseits mitgeteilt, dass die Reparatur der Straße im Dorf Werhnij Karbusch für das Jahr 2022 geplant ist.