Eine Handvoll warmer Erde: Im Gedenken an 85 Jahre Deportation der Wolhyniendeutschen

Im Jahr des 80. Jahrestages der Vertreibung der Wolgadeutschen hat ein anderes Ereignis in der Geschichte der Russlanddeutschen weit weniger Aufmerksamkeit erfahren: die Vertreibung der Wolhyniendeutschen. Auch ihr Schicksal war dramatisch. Über ihre Familiengeschichte erzählt die russlanddeutsche Schriftstellerin Katharina Martin-Virolainen.

„Die stiefmütterliche Steppe empfing ihre neuen Kinder erstmal unfreundlich. Nein, die kahle und windige Steppe Kasachstans war nicht zu vergleichen mit dem blühenden, heimischen und geliebten Wolhynien. Die Menschen wurden mitten im Nirgendwo ausgesetzt. Um sie herum: die grenzenlose Steppe, ein paar Baracken und ein Pfahl mit der Zahl ‚10‘ darauf. Der Punkt Nummer zehn, der später zum Dorf Kamenka wurde. Das war nun das neue ‚Zuhause‘ der kleinen Linda. Wie ihr weiteres Leben verlief? So wie das Leben vieler deportierter Kinder verlaufen war: Ein Überlebenskampf, doch was nützte schon das Klagen? Es ging allen schlecht. Den einen mehr, den anderen weniger.

‚So war das Leben damals‘, betonte Oma immer wieder in unseren Gesprächen, und auf meine empörte Frage, warum man ihnen das angetan hatte, antwortete sie mit einem traurigen Lächeln: ‚Weil wir doch Deutsche waren‘.“

Lesen Sie den vollständigen Bericht in der Deutschen Allgemeinen Zeitung.

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