Am 17. April haben sich die Mitglieder des Klubs der Deutschen in Moskau und des Jugendclubs der Russlanddeutschen „Warum бы и nicht“ sowie die Vertreter der Künstlervereinigung der Russlanddeutschen (Künstler, Sänger, Musikanten, junge Familien mit Kindern) im Deutsch-Russischen Haus in Moskau getroffen, um in gemütlicher Atmosphäre das Osterfest zu feiern.
Das Fest wurde von dem Internationalen Verband der deutschen Kultur und dem Jugendring der Russlanddeutschen in Zusammenarbeit mit dem Klub der Deutschen in Moskau, dem Jugendclub „Warum бы и nicht“, der Künstlervereinigung der Russlanddeutschen und dem Vokalensemble „AkzeNt“ organisiert.
Für die Gäste des Deutsch-Russischen Hauses wurde ein Ostermarkt veranstaltet. Jeder konnte an einer altertümlichen Ostertradition teilnehmen, und zwar dem Ostereierschieben. Außerdem gab es die Möglichkeit, seinen Liebsten Postkarten von Künstlern der Künstlervereinigung der Russlanddeutschen zu verschicken.
Aus der großen Anzahl an kreativen Workshops konnte jeder etwas Passendes für sich finden.
Das DRH organisierte kulinarische Workshops rund um den Rievelkuchen und Osterplätzchen. Die Gesangstalente konnten an dem musikalischen Workshop von Natalja Altner, der Leiterin des Vokalensembles „AkzeNt“, teilnehmen und die Kunsttalente hatten die Möglichkeit, bei dem Workshop von Ljudmila Simmel, dem Mitglied der Professionellen Künstlervereinigung und der Künstlervereinigung der Russlanddeutschen, aktiv zu werden. Gemeinsam mit der Leiterin des Bastel-Workshops Julia Andrejkina (Hausauer) hatten die Gäste ganz viel Freude, etwas passendes zum Thema Ostern zu basteln.
Bei dem vom deutschen Seniorenklub in Moskau organisierten „Workshop der Erinnerungen“ gab es die Gelegenheit, in Ostertraditionen einzutauchen und von Kennern der russlanddeutschen Geschichte und Kultur Wissenswertes zu erfahren. Die jüngsten Teilnehmenden hatten viel Spaß an interaktiven Osteraktivitäten: Sie nahmen an einem Osterquiz teil, errieten Rätsel vom Osterhasen, malten und lernten den Wortschatz zu Ostern auf Deutsch.
Der Höhepunkt des Osterfestes war ein Konzertprogramm. Die Gastgeber des Abends, Wjatscheslaw Rodikow (Fischer) und Olga Bellonowa (Recke), verlasen die Grußbotschaft von Heinrich Martens, dem Präsidenten der Föderalen National-Kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen, und Olga Martens, der ersten stellvertretenden Vorsitzenden des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, in der es hieß, dass die jahrhundertealten Traditionen des Osterfestes allen helfen und Halt geben sowie Hoffnung und Glauben stärken.
Mehr denn je ist es wichtig, unseren Nächsten die Hand zu reichen; denen, die sie heute brauchen, und natürlich denen zu danken, die uns einst geholfen haben!
Die Gäste und Teilnehmenden wurden ebenfalls von Irina Warlakowa (Petri), der Leiterin des Klubs der Deutschen in Moskau, und von Mark Rosenfeld, dem Ratsmitglied des Jugendrings der Russlanddeutschen und des Vorsitzenden des Jugendclubs der Russlanddeutschen in Moskau „Warum бы и nicht“, beglückwünscht.
Auf dem musikalischen Programm standen die junge Sängerin Sofia Miller, Vertreterin des Jugendclubs „Warum бы и nicht“; die Gewinnerinnen des Allsibirischen Werner-Festival-Wettbewerbs des Jahres 2017, Veronika und Margarita Andrejtschenko; sowie das Vokalensemble „AkzeNt“.
Bei einem Wissensquiz über Ostertraditionen konnten sowohl Erwachsene als auch Kinder ihren Scharfsinn und ihre Gelehrsamkeit unter Beweis stellen.
Die Fragen waren nicht die einfachsten. Zum Beispiel, woher der Name „Gründonnerstag“ kommt; in wie viele Teile der Hausherr das Osterei schnitt; oder warum Mädchen und Frauen am Ostersonntag schweigend das Wasser holten. Alle Gewinner des Quiz erhielten Geschenke vom Internationalen Verband der deutschen Kultur und vom Jugendring der Russlanddeutschen.
Im Anschluss an die Veranstaltung konnten sich die Gäste in angenehmer Atmosphäre unterhalten, die hausgemachten Leckereien kosten und ihre Eindrücke austauschen.
„Wir müssen uns unbedingt sehen und treffen, um über uns selbst und unsere Sorgen sprechen zu können. Wir verstehen uns hier sehr gut, und das ist äußerst wichtig“, sagt der Künstler und Vertreter der Künstlervereinigung der Russlanddeutschen, Roman Hartman.
„Es ist schön, dass so viele Menschen anlässlich des Osterfestes im Deutsch-Russischen Haus zusammengekommen sind. Es sind sowohl Senioren als auch Kinder und junge Menschen anwesend, was sehr erfreulich ist“, so Mark Rosenfeld, Leiter von „Warum бы и nicht“. „Das berührt mich als Russlanddeutscher sehr. Das Fest war äußerst freundlich und familiär, und das DRH war ein echtes Zuhause für alle.
In unserer Familie gibt es zwei große Feiertage: Weihnachten und natürlich Ostern. Wir bereiten uns immer akribisch auf sie vor: Putzen, Lieder und nationale Gerichte. Die Traditionen in unserer Familie werden von Generation zu Generation weitergegeben. Für mich ist Ostern ein ganz besonderer Feiertag, dem ich mich sehr verbunden fühle.“
„Das katholisch-lutherische Osterfest ist für mich sehr wichtig, weil ich seit meiner Kindheit die deutsche Gemeinde in meiner Heimatstadt Wladikawkas besuchte, wo ich Leiterin des Jugendklubs war“, erzählt Olga Bellonowa (Recke), Gastgeberin des Osterfestes. „Und stets wird mein Leben von der deutsch-russischen Bewegung begleitet, der ich sehr dankbar bin für eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung. Im Deutsch-Russischen Haus in Moskau habe ich meine ersten Veranstaltungen als Gastgeberin durchgeführt. Hier habe ich meine Freunde gefunden.
Ich kann daher mit Sicherheit sagen, dass die deutsch-russische Bewegung einander für viele Jahre näherbringt.
Ich freue mich, dass es hier eine generationsübergreifende Verbindung gibt. Es war großartig zu beobachten, wie junge und alte Menschen, Mütter, Väter und Kinder gemeinsam an den Workshops teilnahmen und wie viel Spaß sie hatten, Deutsch zu sprechen und etwas Neues zu schaffen sowie an Quizspielen und verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen.“
Olga erzählt, dass ihre Familie zu diesem Fest immer ein Ostergebäck backt. „Unsere Familie bewahrt seit jeher eine Osterlamm-Backform zum Backen von Osterlämmern auf. Es macht mir außerdem großen Spaß, Eier nach den Traditionen unserer Vorfahren, der Russlanddeutschen, zu bemalen.“
Auch die Künstlerin Ljudmila Simmel hat die schönsten und angenehmsten Eindrücke von dieser Feierlichkeit mitgenommen.
„Es ist sehr gefühlvoll, liebevoll und familiär.
Das ist großartig, denn bei einer großen Menschenmenge ist das nicht immer möglich. Aber hier gab es einen großen gemeinsamen Tisch und es war schön zu sehen, dass viele Gäste mit ihren Familien kamen. Auch mein kleiner Sohn kam mit mir.
Er nahm an den Workshops teil und hatte viel Spaß dabei.“
Übersetzt aus dem Russischen von Evelyn Ruge