Auf die Anfrage der MDZ bei der „Sibirischen Zeitung plus“, einen Artikel über das Leben der deutschen Minderheit in Nowosibirsk beizusteuern, entschied sich Chefredakteur Roman Pyljew dafür, das Deutsch-Russische Haus und seine Aktivitäten vorzustellen (Moskauer Deutsche Zeitung, Ausgabe Nr. 2 (393), Januar 2015).
Auf die Anfrage der MDZ bei der „Sibirischen Zeitung plus“, einen Artikel über das Leben der deutschen Minderheit in Nowosibirsk beizusteuern, entschied sich Chefredakteur Roman Pyljew dafür, das Deutsch-Russische Haus und seine Aktivitäten vorzustellen (Moskauer Deutsche Zeitung, Ausgabe Nr. 2 (393), Januar 2015).
Direkt im Zentrum Nowosibirsks, weniger als zehn Gehminuten vom Opernhaus entfernt, befindet sich das Russisch-Deutsche Haus. 1995 gegründet, hat es seit 1997 seinen Sitz in dem geräumigen Gebäude in der Jadrinzewskaja Straße. Als in der Region Nowosibirsk größte Einrichtung für die deutsche Minderheit, ist es mit 35 weiteren deutschen Begegnungszentren in der Region vernetzt und pflegt enge Kontakte zu anderen deutschen Einrichtungen wie dem Goethe-Institut, dem DAAD oder dem Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland, die ebenfalls in Nowosibirsk angesiedelt sind. Zudem arbeitet es eng mit dem Internationalen Verband der Deutschen Kultur, den Organisationen „Wiedergeburt“ und „Wiederkehr“ sowie mit russlanddeutschen Einrichtungen aus den GUS- Staaten zusammen. Innerhalb eines Jahres organisiert es gemeinsam mit seinen Partnern bis zu 700 Veranstaltungen in der ganzen Region Nowosibirsk.
Im Russisch-Deutschen Haus selbst treffen sich regelmäßig diverse Vereine, Zirkel und Klubs, die alle einen Bezug zur deutschen Kultur haben, wie etwa der Jugendklub „die Brezel“. Im Fokus der Treffen stehen die Bewahrung und die Weitergabe der deutschen Kultur und Sprache an die jüngere Generation. Neben Sprachkursen werden auch Kochkurse angeboten, bei denen Jung und Alt die traditionelle deutsche Küche erlernen können. Jedes Jahr werden in dem Haus alle deutschen Feiertage nach deutscher Tradition begangen: Weihnachten, Ostern und sogar das Oktoberfest.
Zudem geben geben das hauseigene Akkordeon-Quartett „Edelweiss“, das Musikensemble „Gute Laune“, der Frauenchor „Capella“ oder das Jugendensemble „Expression“ im geräumigen Publikumssaal regelmäßig Konzerte. Unter den Musikern befinden sich auch Preisträger internationaler Musikwettbewerbe.
In der hauseigenen Bibliothek befinden sich rund 12 000 Bücher, von denen der größte Teil auf Deutsch ist. Und im Museum für Geschichte und Ethnografie der Russlanddeutschen mit rund 1000 Ausstellungsobjekten, darunter unter anderem historische Dokumente, alte Kleidungsstücke und Möbel, können Besucher etwas über die Vertreibung der Russlanddeutschen zu Beginn der 1940er Jahre aus den westlichen Teilen der Sowjetunion nach Sibirien erfahren. Auch der Kunst räumt das Haus einen Platz ein: In einer kleinen Kunstgalerie, die sich direkt neben dem Museum befindet, stellen hier russlanddeutsche Künstler und Künstlerinnen regelmäßig ihre Werke aus. Somit ist das Russisch-Deutsche Haus ein Ort der Begegnung für all die, die den Austausch mit der deutschen Kultur suchen, und hält seine Türen stets für sie geöffnet.