Am 14. September fand in der Tauridenhalle des Großen Palastes in Zarizyno die 9. Preisverleihung des Gesamtrussischen Wettbewerbs „Russlands herausragende Deutsche“ statt. In diesem Jahr wurden fünf Hauptnominierungen – in den Kategorien Kunst, Wissenschaft, Bildung, Sport und soziales Engagement durch eine spezielle Nominierung im Bereich der internationalen humanitären Zusammenarbeit ergänzt.
Der Wettbewerb wird traditionell jährlich auf Initiative des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur veranstaltet und hat zum Ziel, bedeutsame Persönlichkeiten unter den Russlanddeutschen zu ermitteln und diese für herausragende Leistungen in verschiedenen Bereichen auszuzeichnen.
Die Gewinner wurden traditionsgemäß mittels einer offenen Online-Abstimmung ermittelt. Der Kandidat, der die meisten Stimmen gesammelt hatte, ist Sieger einer Kategorie. Die Abstimmung war auf dem Informationsportal RusDeutsch vom 12. August bis einschließlich 8. September möglich. 2019 wurden über 34 896 Stimmen abgegeben. In diesem Jahr nahmen 8.724 Personen an der Abstimmung teil, fast 1.400 mehr als im Vorjahr.
2019 wurde die Gewinnerin in der Kategorie „Kunst“ (Anna-Hermann-Preis) durch die Entscheidung des Organisationskomitees des Wettbewerbs ausgewählt. Für einen unschätzbaren Beitrag zur Entwicklung der Kunst in Russland wurde die sowjetische und russische Theater- und Filmschauspielerin, Sängerin, Volkskünstlerin der UdSSR, die Staatspreisträgerin Alissa Freindlich zur Preisträgerin des Wettbewerbs genannt. Aufgrund der Premiere des Stücks „Aufregung“ (Regie: Iwan Vyrypaew) in St. Petersburg an diesem Tag konnte sie nicht an der Preisverleihung teilnehmen, übermittelte den Gästen jedoch einen Videogruß.
In der Kategorie „Ziviles Engagement“ wurde der aktive Teilnehmer der öffentlichen Bewegung der Russlanddeutschen, Ehrenvorsitzender des Kultur- und Aufklärungsverbandes der Deutschen der Republik Baschkortostan „Widergeburt“, Ehrenmitglied der Freundschaftsvereinigung „Baschkortostan – Deutschland“ German Arngold (Ufa) zum Gewinner.
In der Kategorie „Sport“ (Rudolf-Pflugfelder-Preis) wurde zum Gewinner der geehrte Meister des Sports, einer der meist betitelten Modellflugsportler Vitalij Robertus (Moskau). In der Nominierung „Wissenschaft“ (Boris-Rauschenbach-Preis) gewann der aktive Teilnehmer der gesellschaftlichen Bewegung der Russlanddeutschen, Professor, Doktor der philologischen Wissenschaften, Leiter der Abteilung für Theorie der Literatur der philologischen Fakultät der Staatlichen Lomonossow-Universität Moskau (MGU) Oleg Kling (Moskau). Zur Gewinnerin des Wettbewerbs in der Kategorie „Pädagogik“ (Victor-Klein-Preis) wurde die Preisträgerin des Preises der Regierung der Russischen Föderation im Bereich der Erziehung, Verdiente Lehrerin Russlands Olga Schulz (Gebiet Omsk).
Im Laufe der Zeremonie wurde auch Preisträger in der besonderen Nominierung „Name des Volkes“ ausgezeichnet. Mit diesem Preis werden Persönlichkeiten russlanddeutscher Herkunft für ihre besonderen Leistungen posthum gewürdigt. Der Ehrenpreis wurde an die Enkelin des Schriftstellers, Dichters, Übersetzers und aktiven Teilnehmers der Bewegung der Sowjetdeutschen Dominik Hollmann Ljudmila Schuklinowa überreicht.
In diesem Jahr wurde eine spezielle Friedrich-Fromgoldt-Martens-Nominierung im Bereich der internationalen humanitären Zusammenarbeit festgelegt. Nach der Entscheidung des Organisationskomitees wurde zum Gewinner in dieser Nominierung der Doktor der Geschichtswissenschaften, Professor, Ex-Minister für nationale Angelegenheiten und Bundesbeziehungen (1995–2000) Wjatscheslaw Michailow. Erste stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur Olga Martens sagte, dass diese Nominierung dem Ziel dient, Menschen zu ermutigen, die sowohl von russischer als auch von deutscher Seite einen großen Beitrag zur Entwicklung der öffentlichen Bewegung der Russlanddeutschen geleistet haben. „Russlanddeutsche können nicht außerhalb der deutsch-russischen Beziehungen sein, und wir sind sehr abhängig von Menschen, die im Bereich der Staatspolitik tätig sind“, so Olga Martens.
Die Preise wurden den Preisträgern vom Leiter des Massenfußballkomitees des Fußballverbandes Russlands Rochus Schoch, dem russischen Journalisten, Schriftsteller, Dramatiker, Radio- und Fernsehmoderator Andrej Maximow, dem stellvertretenden Leiter der Föderalen Agentur für die Nationalitätenangelegenheiten Russlands Michail Ipatow, dem ersten stellvertretenden Vorsitzenden des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur Olga Martens, dem Leiter des Apparats des stellvertretenden Leiters der Präsidialverwaltung Andrej Rotermel, dem Erzbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche Russlands Dietrich Brauer, dem stellvertretenden Leiter der Abteilung für nationale Politik und interregionale Beziehungen von Moskau Iwan Petrow überreicht.
Andrej Rothermel betonte, dass in den fast 30 Jahren des Bestehens der gesellschaftlichen Bewegung der Russlanddeutschen viel getan wurde und jetzt die Gelegenheit besteht, den großen Beitrag der Russlanddeutschen zur Entwicklung Russlands auszuzeichnen. „Es ist sehr wichtig, die Mitbeteiligung zu fühlen, und ich freue mich, dass es unter den Russlanddeutschen Menschen gibt, die unser Volk und unser Land, auch im Ausland, verherrlichen“, sagte er.
Michail Ipatow begrüßte die Gäste der Zeremonie im Namen des Leiters der Föderalen Agentur für die Nationalitätenangelegenheiten Russlands Igor Barinow und dankte Olga und Heinrich Martens für ihren kulturellen und pädagogischen Einsatz. „Dieser Wettbewerb ist eines der Ergebnisse der Aktivitäten des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, die darauf abzielen, die russische Nation zu vereinen“, betonte er.
„Der Große Katharinenball und die Preisverleihung des Wettbewerbs „Russlands herausragende Deutsche“ sind für unsere Stadt bereits zu einer guten und warmen Tradition geworden und das Highlight des gesamten kulturellen Lebens in Moskau“, teilte Iwan Petrow mit.
Begrüßungsschreiben an die Gäste der Zeremonie wurde auch vom Vorsitzenden des Ausschusses für nationale Angelegenheiten der Staatsduma der Russischen Föderation Ildar Gilmutdinow überreicht. „Der Wettbewerb „Russlands herausragende Deutsche“ bringt traditionell talentierte Menschen zusammen, die mit ihrer Arbeit Erfolg und Ruhm erlangt haben. Ich wünsche allen Teilnehmern und Gewinnern des Wettbewerbs weitere Inspiration und neue Erfolge!“, heißt es in dem Brief.
Der Wettbewerb „Russlands herausragende Deutsche“ wird jährlich auf Initiative des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur veranstaltet, um berühmte russlanddeutsche Persönlichkeiten zu ehren und zu unterstützen. Die Preisträger erhalten persönliche Zierteller, die in der Werkstatt für dekorative und angewandte Kunst „LiK“ (Slatoust) hergestellt wurden, sowie Geschenke der Organisatoren und Partner des Wettbewerbs.