Wir setzen unseren einwöchigen Ostermarathon fort! Heute lernen sie die Traditionen und Symbole des Karsamstags und des Hellen Sonntags kennen und lernen Osternkuchen in der Eierschale backen! Berichten sie uber ihre Bastelarbeiten in den Meisterklassen in sozialen Netzwerken mit dem Hashtag #ПасхальныйМарафонРН .
Symbole
Karsamstag – der Letzte Tag vor Ostern. Am Karsamstag durften die Glocken nicht läuten. Einige Jungen gingen mit musikalischen Hämmern und Ratschen drei bis vier mal durch alle Dorfstraßen und luden das Volk zum Gottesdienst in die Kirche ein. Die Straßen, die wegen Frühling unansehnlich waren, wurden mit einer Egge ausgerichtet, und die Gänge zwischen den Häusern wurden mit weißem Sand bestreut. Am Morgen begannen die Hausfrauen allerlei Brötchen, Torten, Kalachis, Kekse in großen Mengen zu backen.
Eine weitere Ostertradition war das Osterfeuer. Es gilt als Symbol von Christus Auferstehung: wie Christus den Tod besiegt hat, so besiegt auch das Feuer die Dunkelheit. Am Karsamstag wurde vor der Kirche ein Lagerfeuer entzündet. Das Leseholz für dieses Lagerfeuer sammelten die Kinder normalerweise im Voraus und bauten daraus eine hohe Pyramide. Damit verbrannte man symbolisch alles Schlechte, das sich im vergangenen Jahr angesammelt hatte. Die Menschen glaubten, dass die Kohlen vom Osterfeuer vor bösen Mächten schützen könnten, so dass man sie an den vier Ecken des Hauses und auf dem Dach legte und mit den Samen für die Aussaat vermischte. Mit diesen Kohlen zeichnete man auch Kreuze an Haus- und Stalltüren.
Die Osterliturgie war besonders feierlich, vom Osterfeuer wurden die Osterkerze – eine große Wachskerze mit besonderer Symbolik – und die Kerzen der Teilnehmer der festlichen Prozession angezündet, mit denen sie die Kirche betraten. Um Mitternacht begann der Festgottesdienst und erfolgte die Einweihung des Osteressens. Nach dem feierlichen Gottesdienst marschierten die jungen Burschen mit Blumensträußen aus grünen Zweigen durch das Dorf.
Sie blieben unter den Häuserfenstern stehen, sangen religiöse Lieder, trugen religiöse Gedichte vor und warteten auf die Gastgeber, die herauskamen und sie mit Wein, gefärbten Eiern und Brötchen bewirteten.
In vielen Wolga-Siedlungen stieg am frühen Sonntagmorgen das Dorforchester auf den Glockenturm und spielte von dort aus für seine Mitdorfbewohner Melodien von geistlichen Gesängen.
Am Ostersonntag wurde im Familienkreis am Festtisch gefrühstückt und zu Mittag gegessen. Nach dem Mittagessen gingen die Kinder zu ihren Paten, wo auf sie Leckereien warteten oder nahmen an Ostereierspielen teil. Für viele verheiratete Frauen waren Sonntag und Montag (Ostermontag) eine seltene Gelegenheit, ihre Eltern zu besuchen, wenn sie in einem anderen Dorf lebten. Am Ostersonntag wurde viel Wert auf fließendes Wasser gelegt. Mädchen und Frauen gingen zur Wasserquellen das Wasser holen, sie machten es unbedingt in voller Stille, denn sonst verlor das Wasser seine heilenden Eigenschaften. Das Wasser wurde in verschlossenen Flaschen auf dem Dachboden gelagert. Die Menschen glaubten, dass Osterwasser bei der Brandbekämpfung und auch bei der Behandlung von Kranken helfen könnte
Am Sonntagabend oder am Montag fanden in einigen deutschen Siedlungen auch eine Art Sportwettbewerbe statt. Meistens waren es Kampf und Lauf, bei dem die Teilnehmer die auf dem Boden liegenden Eier in einen Korb aufsammelten. Das Ganze wurde unbedingt von Musik und Gesang begleitet und stellte eine sehr bunte Schau dar. Meist endeten die Feiern mit Tänzen, die bis in die späte Nacht hinein dauerten.
die Auferstehung Christi – Воскресение Господне
der Karsamstag – Страстная суббота
das Osterfeuer – пасхальный огонь
das Osterfrühstück – пасхальный завтрак
die Osterkarte (die Osterkarten) – пасхальная открытка
die Osterkerze (die Osterkerzen) – пасхал, пасхальная свеча
das Osterküken (die Osterküken) – пасхальный цыпленок
das Osterlamm (die Osterlämmer) – пасхальный барашек
der Ostermontag – Светлый понедельник
der Ostersonntag – Светлое воскресенье Христово
das Osterwasser – пасхальная вода
Alle-sowohl alte als auch junge nahmen gerne an den Ostereierspielen teil. Die Spiele waren unkompliziert, aber von unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, für Kinder oder Erwachsene konzipiert, und konnten sich sogar in den benachbarten Siedlungen unterscheiden. Am einfachsten war es, dass die beiden Spielenden hart gekochte Eier eines über das andere klopfen mussten. Wer es schaffte, das Ei des Nachbarn zu brechen, bekam als Belohnung das gebrochen Ei.
Ein weiteres Spiel war wie folgt: die Eier wurden in einer Reihe auf einer glatten, ebenen Fläche in einem bestimmten Abstand voneinander gelegt. Die Teilnehmer mussten mit ihren Eiern, die sie aus einiger Entfernung rollten, sie treffen. Wer es geschafft hat, erhielt als Belohnung ein abgeschossenes Ei. In einigen russlanddeutschen Siedlungen rollte man Ostereier auf dünnen Holzbrettern, die mit einer leichten Neigung zum Boden aufgestellt wurden, oder Rillen, die auf einer Sandrutsche vorbereitet waren. Der Gewinner war derjenige, dessen gekochtes Ei mehr Hindernisse überwunden hat, oder derjenige, dessen Ei weiter rollte. Manchmal wurden am Fuße der Rutsche allerlei simple Preise gelegt. Einer der Gegenstände, der vom rollenden Ei abgeschlagen war, wurde zum Gewinn. Aber in den meisten Fällen war das Ziel, einfach mehr Eier zu bekommen. Erfahrene Spieler konnten das Ei besonders geschickt werfen, mit einer Drehung oder so, dass es sich beim Zusammenstoß mit einem scharfen Ende zum Ziel drehte und es unumgänglich zerschlug.
Meisterklasse „Kuchen in Eierschalen“
Die Autoren des kulinarischen Kanals EckArtRezept, Andrej und Irina Skwortzow, teilen mit uns ein Originalrezept für Osterkuchen in Eierschalen. Sehen sie sich das Video an und kochen sie mit ihnen! Vergessen sie nicht, die Ergebnisse in ihren sozialen Netzwerken mit dem Hashtag #ПасхальныйМарафонРН zu teilen.
Der „Ostermarathon“ ist ein gemeinsames Projekt des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, der Redaktion der Zeitschrift Schrumdirum und der Assoziation der gesellschaftlichen Organisationen der Deutschen in Moskau auf dem Gebiet der Geschäfts- und Kulturbeziehungen im Rahmen des Programms der deutschen Regierung zur Unterstützung der Russlanddeutschen in der Russischen Föderation.