Die Internationale Aktion zum Gedenken an die Befreier der Welt vom Nazismus in Moskau

Am 2. September fand im Rahmen der Hauptveranstaltungen zum 75. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg in der Evangelisch-Lutherischen Kathedrale St. Peter und Paul in Moskau die Internationale Aktion zum Gedenken an die Befreier der Welt vom Nazismus statt.

An der Veranstaltung, die zum Großereignis am Jahrestag des Sieges wurde, nahmen Veteranen sowie Vertreter religiöser Konfessionen, diplomatischer Vertretungen und öffentlicher Organisationen teil.

Der wesentliche Teil des Programms der Internationalen Gedenk-Aktion war das Requiem von Johannes Brahms. Die Idee, dieses Werk zu schaffen, steht im Zusammenhang mit dem Tod des Komponisten Robert Schumann und der direkte Auslöser für seine Arbeit war der Tod von Brahms‘ Mutter.

Das Requiem appelliert an alle lebenden Menschen, unabhängig von Nationalität und Religion, um die Erinnerung an alle Opfer des Nationalsozialismus zu ehren, die im Zweiten Weltkrieg starben.

Brahms‘ immerwährende Musik zu den Texten der Heiligen Schrift wurde vom Akademischen Bolschoi-Chor „Meister des Chorgesangs“ unter der Leitung des russischen Volkskünstlers Lew Kontorowitsch und des Volkskünstlers der UdSSR Wladimir Fedossejew aufgeführt. Der Chor wurde vom Maestro Lior Shambadal dirigiert.

An dem Konzert nahmen auch der Preisträger internationaler Wettbewerbe, Wladimir Bajkow (Bariton), und die berühmte Opernsängerin Svetlana Kasyan (Sopran) teil, die eine persönliche Audienz bei Papst Franziskus erhielt und für ihre Verdienste um die Kirche und den Katholizismus in den Rang einer Dame des Silvesterordens erhoben wurde.

„Wir erinnern uns an die zahlreichen Opfer dieses Krieges, an die Märtyrer, die sich mit Wort und Tat gegen Krieg und Diktatur gewehrt haben“, sagte Erzbischof Dietrich Brauer von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland in seiner Eröffnungsrede. „Die Erinnerung verbindet uns alle. All die, die sich heute in der Kathedrale St. Peter und Paul versammelt haben. Dazu gehören Vertreter verschiedener Länder, Nationalitäten, Generationen, Religionen und Konfessionen. Gott hat ein gutes Gedächtnis.

Gott erzählt uns vom Leben trotz des Todes. Und jeder von uns, unabhängig von seiner Religionszugehörigkeit, möchte dem Tod das letzte Wort nehmen und eine gute Erinnerung hinterlassen.

Im Gedenken an die Helden des Krieges, die Verwandten und Freunde, die heiligen Märtyrer, bezeugen wir, dass nicht der Tod, sondern das Leben das letzte Wort hat.“

Michail Schwydkoi, Sondergesandter des russischen Präsidenten für internationale Zusammenarbeit, las den Teilnehmern der internationalen Aktion eine Grußbotschaft des russischen Präsidenten Wladimir Putin vor. Es wurde gesagt:

„Der Zweite Weltkrieg war die größte Tragödie des 20. Jahrhunderts und forderte Millionen von Menschenleben. Wir würdigen den Mut und die Tapferkeit der Helden, die gegen den Nationalsozialismus gekämpft haben – Menschen verschiedener Nationalitäten und Glaubensrichtungen, welche die Ideale von Freiheit und Demokratie verteidigt und den lang ersehnten Moment des Sieges näher gebracht haben.“

Ich bin zuversichtlich, dass die Internationale Aktion des Gedenkens – deren Hauptereignis das Requiem von Johannes Brahms sein wird – auf breites öffentliches Interesse stoßen und dazu beitragen wird, die Freundschaft und das gegenseitige Verständnis zwischen unseren Ländern bei der Bewahrung der gemeinsamen historischen Erinnerung zu stärken.

Der deutsche Botschafter in Russland, Géza Andreas von Geyr, trat im Namen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den folgenden Worten auf:

„Vor 75 Jahren wurde der von Deutschland ausgelöste Zweite Weltkrieg und das von Deutschland begangene Verbrechen beendet ... Unvergesslich ist auch, dass Deutschland Millionen von Menschen in Europa und der Welt zu invisiblem Leid verurteilt hat. Die Völker der damaligen Sowjetunion erlitten die größten Verluste...

In Zeiten von Instabilität und Konflikten ist es äußerst wichtig, einen offenen und rücksichtsvollen Austausch in Politik und Gesellschaft zu führen... Es ist wichtig, dass eine Kultur der Erinnerung, welche die Würde respektiert, an künftige Generationen weitergegeben wird...

Angesichts unserer historischen Verantwortung sind wir uns unserer Rolle bewusst, die darin besteht, allen Formen der Feindseligkeit zwischen den Menschen entgegenzutreten.“

Laut dem Vorsitzenden der Kaiserlichen Orthodoxen Palästina-Gesellschaft, Sergei Stepaschin, lösen Politiker Kriege aus, die ihre eigenen Ziele voranstellen, während alle anderen Menschen Leid ertragen müssen.

Ich denke, dass das heutige Ereignis nicht nur eine Erinnerung an die Toten und Märtyrer ist, sondern auch eine Warnung. Es reicht! Wir haben uns genug bekriegt! Die Welt und die Menschen brauchen heute Ruhe. Gott ist und bleibt immer an unserer Seite.

Im Rahmen der Aktion wurde eine Ausstellung mit dem Titel „Christliche Märtyrer – Opfer des Nationalsozialismus“ eröffnet, die Priestern – den Opfern des Nationalsozialismus – gewidmet ist, die sich dem Krieg widersetzten und Opfer des Naziregimes waren.

Rubriken: 75. Jahrestag des KriegsendesVeranstaltungen