Das 1. Interregionale Forum der Deutschlehrenden fand in Jekaterinburg statt


Am 23. Oktober fand in Jekaterinburg im Zentrum für die berufliche Weiterbildung des pädagogischen Personals „Lehrer der Zukunft“ das 1. Interregionale Forum der Deutschlehrenden der Uralregion statt. Das Forum widmete sich der Rolle der Familie bei der Ausbildung der sprachlichen und ethnokulturellen Identität.

Das Forum wurde mit einer Plenarsitzung eröffnet, in welcher der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Jekaterinburg, Matthias Kruse, und Vertreter von Bildungseinrichtungen in Jekaterinburg ihre Grußworte an die Teilnehmer richteten. Auch von Olga Martens, der ersten Stellvertreterin des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, wurde ein Grußwort verlesen.

Während der Plenarsitzung gab es für die Teilnehmer des Forums zwei Vorträge:

- „Projekte und Projekttätigkeiten der Selbstorganisation der Russlanddeutschen als Mittel, um die Familien mit ihrer Muttersprache und Kultur vertraut zu machen“ von Denis Zykalow, Kandidat der pädagogischen Wissenschaft und Leiter des Lehrstuhls für die deutsche Sprache und Literatur am Institut für ethnokulturelle Bildung – BiZ;

- „Die Sprache und ethnische Identität der Deutschen im Ural“ von Dmitrij Weimann, Kandidat der Historischen Wissenschaften und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung für Geschichte, Archäologie und Ethnografie des Wissenschaftszentrums der Ural-Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften in Perm.

Die Plenarsitzung endete mit einer Besichtigung des Zentrums für berufliche Weiterbildung des pädagogischen Personals „Lehrer der Zukunft“.

Zwei Tage lang arbeiteten die Teilnehmer des Forums in vier Gruppen im Kultur- und Geschäftszentrum der Russlanddeutschen in Jekaterinburg.

Die Gruppen wurden von den Multiplikatoren Natalja Kozlowa, Alewtina Slabyschewa, Anastasija Jurkina und Swetlana Utschurowa des Instituts für ethnokulturelle Bildung – BiZ und des Goethe-Instituts geleitet. Die Themen der Gruppen „Russlanddeutsche Familien im Sprachunterricht“, „Poesie im Familienkreis der Russlanddeutschen“, „Spielerischer Spracherwerb“ und „Organisationsmöglichkeiten der Interaktion zwischen Familien und den Klubs der Freunde der deutschen Sprache“ sind aktuell und sehr gefragt. Die Teilnehmer des Forums schätzten die erworbenen praktischen Kenntnisse und Fähigkeiten sowie das umfangreiche Material während der Gruppenarbeit.

Eine Gruppe über die besten sozialen Praktiken in der Spracharbeit in Russland wurde für Leiter öffentlicher Organisationen in einem Online-Format organisiert, das von Margarita Poldolina, der Referentin des Forums und Fachkraft am Institut für ethnokulturelle Bildung – BiZ, geleitet wurde. Vertreter russlanddeutscher Organisationen aus allen Gebieten Russlands konnten sich dieser Gruppe anschließen.

Insgesamt nahmen 46 Leiter der Klubs der Freunde der deutschen Sprache aus verschiedenen Städten der Uralregion an dem Forum teil. An der Gruppe im Online-Format nahmen 25 Leiter öffentlicher Organisationen aus neun Regionen Russlands teil.

Den Abschluss des zweitägigen Forums bildete ein Runder Tisch zum Thema „Perspektiven für die Entwicklung der Spracharbeit in der Uralregion“, bei dem Referenten und Teilnehmer des Forums Vorschläge einbrachten und die wichtigsten Bereiche der Spracharbeit und insbesondere der Arbeit mit russlanddeutschen Familien diskutierten. Schließlich wurde eine Resolution des Forums angenommen, welche die Vorschläge aller Gruppen und einzelner Teilnehmer, die sich am Runden Tisch äußerten, enthält.

Im Rahmen des Projekts besuchten die Teilnehmer den deutschen Lesesaal „5 x Deutschland: Bilder und Geschichten“ der Regionalen Universellen Bibliothek W. Belinski in Swerdlowsk. Das Treffen mit Marina Schabajewa, Kandidatin der philologischen Wissenschaften und Leiterin des deutschen Lesesaals, war für die Leiter der Klubs der Freunde der deutschen Sprache von besonderem Interesse.

Zum Abschluss des Forums fand ein kreatives Treffen mit Natalja Paegle, Journalistin, Schriftstellerin aus dem Ural und Trägerin von Literaturpreisen, statt, die über ihre Werke zum Schicksal der Russlanddeutschen erzählte.

Laut Tatjana Jurina, der Leiterin des Projekts, „zielte das 1. Interregionale Forum der Deutschlehrenden der Uralregion auf die Entwicklung innovativer Formen und Methoden der Klubarbeit in den öffentlichen Organisationen der Russlanddeutschen im Uralgebiet ab.

Es bot allen Teilnehmern die Möglichkeit, wertvolle Erfahrungen in der Anwendung von Methoden für die Arbeit mit russlanddeutschen Familien zu sammeln, neue Kontakte zu knüpfen, Gleichgesinnte zu treffen und vor allem Hoffnung für die Erhaltung und Weiterentwicklung der deutschen Sprache in den russlanddeutschen Familien und im System der deutschen Organisation des Urals insgesamt zu schöpfen.

Die Schaffung eines Systems der Zusammenarbeit mit russlanddeutschen Familien wird eine wichtige Rolle bei der künftigen Spracharbeit in der Region spielen“.

Das Projekt wurde mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Rahmen des Unterstützungsprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation durchgeführt.

Übersetzt aus dem Russischen von Evelyn Ruge

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