Sommerliche ethnokulturelle und sprachliche Plattform in Jekaterinburg


Das Ziel des Projekts bestand darin, Kinder durch die Geschichte, Traditionen und Kultur der Russlanddeutschen an die deutsche Sprache heranzuführen sowie Bedingungen für die Entwicklung ihrer ethnokulturellen Identität zu schaffen. Innerhalb von zwei Wochen gelangten die Teilnehmer vom guten alten Märchen bis in die kosmische Zukunft und erweiterten ihre Kenntnisse der deutschen Sprache und Kultur.

Während der zwei Wochen tauchten die Kinder in die faszinierende Welt der Märchen und der ethnischen Kultur der Russlanddeutschen ein. In den Räumen des Kultur- und Geschäftszentrums der Russlanddeutschen in Jekaterinburg hallten die fröhlichen Stimmen der Teilnehmer wider.

Jeder Tag begann mit thematischen Aktivitäten, und das umfangreiche Programm beinhaltete Workshops, Exkursionen, Theateraufführungen und kreative Projekte. Die Teilnehmer der Ethnoplattform begaben sich auf eine Reise in die Welt der Märchenfiguren und -wesen.

So lernten sie am 30. Mai die Helden der Volksmärchen kennen und nahmen an einer besonderen Veranstaltung in der Belinski-Bibliothek teil, wo sie die Kinderbuchautorin Olga Kolpakowa trafen. Am 6. Juni – dem Geburtstag von A. S. Puschkin – erinnerten sie sich an seine Märchenwerke. Außerdem machten sie sich mit den Werken der Schriftstellerin Nelli Wacker vertraut.

In den folgenden Tagen beschäftigten sich die Teilnehmer mit Tieren aus russischen und deutschen Märchen, gestalteten bunte Ausstellungen von Märchenwesen und tauchten in Familiengeschichten ein. Die Kinder lernten das Volksmärchen „Hänsel und Gretel“ in der Interpretation der Brüder Grimm kennen und verglichen es im Rahmen des Zeichentrickfilms „Hänsel und Gretel: Die Mission Dornröschen“ im Jekaterinburger Filmhaus mit der modernen Version.

Das Programm der Plattform ermöglichte es den Kindern, spielerisch neue Wörter und Ausdrücke auf Deutsch zu lernen. Auch lehrreiche Exkursionen fehlten nicht: Die Kinder besuchten das Museum für Energie des Urals, wo sie mehr über die Entwicklung der Elektrizität und die Erfindungen großer Wissenschaftler erfuhren. Besonderes Augenmerk lag auf der Erkundung der Stadt. An einem Tag unternahmen die Teilnehmer eine virtuelle Tour durch deutsche Orte in Jekaterinburg und lernten interessante Fakten über das Denkmal des Häschens aus den Werken von Agnia Barto sowie die literarischen Verbindungen der Stadt kennen.

Zudem beschäftigten sich die Kinder in diesen zwei Wochen mit der Vergangenheit der Russlanddeutschen, diskutierten die Ereignisse des Großen Vaterländischen Krieges und ihren Einfluss auf ihre Landsleute.

Zum Abschluss der Ethnoplattform präsentierten die Kinder ihre eigenen Projekte. Die jüngere Gruppe drehte einen Film mit dem Titel „Märchenstraße“, den sie selbst filmten und vertonten, inklusive Untertiteln und Illustrationen. Außerdem gestalteten sie ein „Märchenplakat“ mit den Helden der Märchen der Brüder Grimm und Nelli Wacker. Die älteren Jugendlichen entwickelten ein Brettspiel zu den Märchen der Brüder Grimm und präsentierten einen kurzen Zeichentrickfilm zum Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“.

Nach den Präsentationen äußerten die Kinder ihre Wünsche am magischen Maibaum und tanzten den traditionellen Haselnuss-Tanz. In die Ferien verabschiedeten sie sich mit guten Wünschen füreinander.

Diese sommerliche ethno-kulturelle und sprachliche Plattform war eine großartige Gelegenheit für die Kinder, nicht nur ihren Horizont zu erweitern, sondern sich auch als Teil der großen kulturellen Familie der Russlanddeutschen zu fühlen.

Alle Teilnehmer waren mit dem Projekt zufrieden: Das Eintauchen in die deutsche Sprache und Kultur war nicht nur lehrreich, sondern auch unterhaltsam, spannend und unvergesslich. Wir hoffen, dass das erworbene Wissen die Kinder dazu inspiriert, ihre Geschichte und Traditionen weiter zu erforschen.


Das Projekt wurde mit Unterstützung des Internationalen Verbands der deutschen Kultur im Rahmen des Programms zur Förderung der Russlanddeutschen in der Russischen Föderation umgesetzt.

Übersetzt aus dem Russischen von Olessja Wdowina

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