Halbstadt unvergesslich: Jeden Sommer folgen viele Aussiedler dem Ruf der alten Heimat


Sie haben den Deutschen Nationalrayon Halbstadt schon vor vielen Jahren verlassen – und kommen trotzdem immer wieder. In jedem Sommer kehren Russlanddeutsche, die nach Deutschland ausgewandert sind, in ihren Geburtsort Halbstadt und die umliegenden Dörfer zurück. Für diesen Urlaub in der alten Heimat fahren manche fünf Tage lang mit dem Auto durch Osteuropa. Drei „Rückkehrer“ erzählen, was sie am Deutschen Nationalrayon Halbstadt schätzen. Ein Wort fällt dabei immer wieder: „Freiheit“.

Sie haben den Deutschen Nationalrayon Halbstadt schon vor vielen Jahren verlassen – und kommen trotzdem immer wieder. In jedem Sommer kehren Russlanddeutsche, die nach Deutschland ausgewandert sind, in ihren Geburtsort Halbstadt und die umliegenden Dörfer zurück. Für diesen Urlaub in der alten Heimat fahren manche fünf Tage lang mit dem Auto durch Osteuropa. Drei „Rückkehrer“ erzählen, was sie am Deutschen Nationalrayon Halbstadt schätzen. Ein Wort fällt dabei immer wieder: „Freiheit“.



Sergej Ulrich

früher: Degtjarka
jetzt: Hamm
Umzug: vor 14 Jahren

Das ist gut in Halbstadt: Halbstadt und mein Dorf Degtjarka bedeuten für mich Freiheit. Hier kann ich Angeln, Lagerfeuer machen und Fahrrad fahren, wo immer ich möchte. Deshalb komme ich jeden Sommer hierher.

Das ist gut in Deutschland: In Hamm gibt es keine Mücken, hier sind sie eine Plage.




Josef Schindler

früher: Schumanowka
jetzt: Soest
Umzug: vor 18 Jahren

Das ist gut in Halbstadt: Hier wohnen meine Eltern, ich kenne die Leute. Und ich fühle mich frei. Ich kann überall hingehen, in den Wald, auf das Feld. In Deutschland ist das verboten, da ist alles privat.

Das ist gut in Deutschland: Ich mag Soest wirklich sehr, es ist eine alte schöne Stadt. Ich fühle mich dort wohl, weil meine Familie dort lebt, meine Kinder sind dort aufgewachsen.



Alexander Zich

früher: Degtjarka
jetzt: Hamm
Umzug: vor vier Jahren

Das ist gut in Halbstadt: So viel Freizeit wie hier, habe ich in Deutschland nie. Ich gehe grillen, schwimmen, zelten, und das alles ist umsonst.

Das ist gut in Deutschland: In Deutschland arbeite ich als Lagerarbeiter. Die Arbeit wird viel besser bezahlt als in Russland. Und hier im Rayon gibt es sowieso wenige Arbeitsplätze.


Von Diana Laarz
Moskauer Deutsche Zeitung

Rubriken: Verschiedenes