Junge Russlanddeutsche machten spannende Ausfluge in Omsk


Vom 16. bis 27. Juni ist im Kultur- und Geschäftszentrum „Russisch-Deutsches Haus in der Stadt Omsk“ eines der lang beliebtesten Sommerprojekte durchgeführt worden: Die Ethnokulturelle Sprachplattform für Kinder.

Zehn Tage lang machten sich 15 junge Teilnehmer im Alter von 9 bis 13 Jahren aus Omsk mit der deutschen Sprache, Kultur, Traditionen und Geschichte der Russlanddeutschen vertraut. Am ersten Tag der Ethnokulturellen Plattform lernten die Jugendlichen sich gegenseitig und das Kultur- und Geschäftszentrum kennen. Viele Kinder waren alte Freunde des Hauses, aber es gab auch neue Teilnehmer, was sehr erfreulich war.

Die Arbeit im Club der Liebhaber der deutschen Sprache widmete sich jeden Tag einem neuen Thema, darunter Mathematik, Geometrie, Kunst, Geographie, Naturwissenschaften, Astronomie und Märchen. Da alle Teilnehmer bereits Deutsch in der Schule oder in einem Sprachclub gelernt hatten, waren ihnen viele Themen bereits vertraut, aber es gab auch neue Wörter, Ausdrücke und Aufgaben für die Jugendlichen.

Der ethnokulturelle Club war auch ein integraler Bestandteil der Plattform für Kinder, wo die jungen Teilnehmer die Küche, das Leben, die Traditionen und die traditionelle Kleidung der Russlanddeutschen kennenlernten.

Am Nachmittag besuchten die Kinder die Museen des Gebietes Omsk. Der erste Ausflug führte die Teilnehmer zum Michail-Wrubel-Museum der Schönen Künste, genauer gesagt zum Gebäude des Generalgouverneurspalastes „Auf den Spuren eines Archäologen“. Junge Archäologen lernten die in Westsibirien gefundenen Objekte kennen und versuchten sich, mit spezieller Ausrüstung bewaffnet, an improvisierten Ausgrabungen.

Ein weiteres interessantes Ereignis war die Begegnung mit einem Helden – allerdings nicht einem Märchenhelden, wie im Club der Deutschliebhaber, sondern einem historischen. Die Kinder besuchten die interaktive Exkursion „Helden aus der Zeit Peters des Großen. Zu Wasser und zu Land“ im Eremitage-Sibirien-Zentrum. Die Teilnehmer erfuhren, wie Peter I. eine Marine und eine für die damalige Zeit moderne reguläre Armee aufbaute. Wie die Fähigkeit des russischen Zaren, auf Misserfolge und Niederlagen richtig zu reagieren, Russland schließlich zu Erfolgen führte. Sie absolvierten eine kurze Ausbildung an der „Schule der jungen Matrosen“, lernten Marinebegriffe, Kommandos und Segelnamen kennen.

Die Kinder beteiligten sich auch an einer interessanten interaktiven Exkursion „Meine Damen und Herren“ im Omsker Michail-Wrubel-Museum der Schönen Künste. Die Teilnehmer erfuhren, was sich hinter diesen Konzepten verbirgt und wann sie erstmals auftauchten. Sie machten eine Zeitreise 200 Jahre zurück und fanden sich im Russland der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder. Authentische Kunstwerke – alte Gemälde, Geschirr und Möbel, die einst Paläste und Adelshäuser schmückten – halfen ihnen dabei.

Die Jugendlichen lernten, wie man einen Schal bindet und eine Dame richtig zum Tanz auffordert. Die Kinder konnten außerdem ihre Kenntnisse in Tischetikette und Servierregeln testen.

Um die Natur des Gebietes Omsk und ihre faszinierende Tierwelt kennenzulernen, besuchten die Kinder das Staatliche Museum für Geschichte und Heimatkunde Omsk. Einige Tiere hatten die Kinder schon selbst in freier Wildbahn gesehen, andere erschienen ihnen merkwürdig.

Die Kinder machten einen weiteren spannenden Ausflug zum Regionalen Dendrologischen Herbert-Hense-Garten. Hier spazierten die Kinder zwischen seltenen Pflanzen umher und erfuhren mehr über Herbert Henses Beitrag zur Landschaftsgestaltung und Entwicklung der Region.

Die Ethnokulturelle Sprachplattform für Kinder erweitert nicht nur den Horizont der jungen Teilnehmer, sondern trägt auch dazu bei, das kulturelle Erbe der Russlanddeutschen zu bewahren!


Das Projekt wurde mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Rahmen des Unterstützungsprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation realisiert.

Rubriken: Nachrichten aus den Regionen