Am 11. Juni wurden die Ergebnisse der Seminare im Rahmen der Internationalen Konferenz für Museumskunde (7.–12. Juni, Gebiet Saratow) zusammengefasst. Im Laufe der Konferenz fanden acht Seminare statt, die alle Bereiche der Museumsaktivitäten betrafen: Registrierungstätigkeit, Kennzeichnung, Merkmale der Museumslagerung, Möglichkeit der Digitalisierung und die Verwendung von digital storytelling.
Organisatoren der Veranstaltungsreihe waren Internationaler Verband der deutschen Kultur, Institut für Ethnokulturelle Bildung – BiZ und National-kulturelle Autonomie der Russlanddeutschen in Marx mit Unterstützung der Föderalen national-kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen und des Jugendrings der Russlanddeutschen.
Vor Beginn des Seminarprogramms zum 100. Jahrestag der Gründung des ersten staatlichen Heimatmuseums in Marxstadt (Marx) am 9. Juni wurde dem Museum eine seit 1916 aufbewahrte Hochzeitskranz, ein Relikt der Familie Balinger, geschenkt. Museumsdirektorin Irina Awramidi war berührt: „Wir sind Galina Balinger sehr dankbar, die diesen Hochzeitskranz erhalten und restaurieren konnte. Wir suchten seit vielen Jahren nach einem solchen Exponat für unsere Ausstellung“.
Rund 30 Vertreter der Museumsgemeinschaft aus 10 Regionen Russlands, der GUS und Deutschland nahmen an den Seminaren teil. Jeder hielt eine Präsentation seines eigenen Museums ab und sprach über die Erfolge und Schwierigkeiten seiner Arbeit. Außerdem konnten sich alle Konferenzteilnehmer mit den Besonderheiten des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold vertraut machen.
Dr. Ariane Karbe, Kuratorin und Dramatikerin von Ausstellungen in Berlin, Edwin Warkentin, Kulturreferent des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold und Nico Wiethof, leitender Referent des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold, teilten ihre Erfahrungen und Möglichkeiten mit, die Geschichte der Russlanddeutschen in Deutschland zu erzählen.
„Wir würden unsere Ausstellungen im Museum Detmold gerne mit neuen Exponaten erweitern. Aber ich weiß nicht, ob die russische Gesetzgebung einen über 40 Jahre alten Export ausführen erlaubt? Ich habe gehört, dass dies ein Problem sein könnte. Und ich wäre dankbar, wenn die Fachleute des heutigen Seminars mir empfehlen würden, wie ich im Rahmen der Gesetzgebung vorgehen soll“, sagte Nico Wiethof.
Am 10. Juni besuchte das Seminar zur „Ausstellungstätigkeit eines Museums“ ein besonderer Gast – Michail Katin-Jartsew, der größte Spezialist für Geneologie in Russland. Er beantwortete zahlreiche Fragen der Konferenzteilnehmern und gab Empfehlungen, wie Informationen über die Familiengenealogie der Russlanddeutschen aus verborgenen Quellen angefordert und Informationen in einem Museum effektiv präsentiert werden können.
Während jedes Seminars wurde dem Thema der Sitten und Bräuchen der Russlanddeutschen viel Aufmerksamkeit geschenkt. Die Teilnehmer erinnerten sich daran, wie alte Gegenstände in ihren Familien genannt wurden. Während der Konferenz wurde sogar ein Wörterbuch zusammengestellt, das mehr als 20 Begriffe zu alten Utensilien enthielt.
Das Ergebnis der Arbeit der Internationalen Konferenz für Museumkunde war ein Memorandum, das folgende Vorschläge enthielt:
- Schaffung einer Gruppe von Museumsfachleuten bei der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen;
- Erstellung einer Karte der touristischen Routen zu den Siedlungsorten der Russlanddeutschen in Russland;
- Organisation von Videoaufzeichnungen von Präsentationen und Vorträgen auf den nachkommenden Seminaren zum Thema Museumskunde;
- Zusammenstellung der Themenreihe für weitere Seminare: Attribute, Fachwissen, Restaurierungsmöglichkeiten, System der Gewährung von Zuschüssen für Forschungstätigkeiten, Veröffentlichungen von Literatur über die Museumsarbeit.