Ein gutes Beispiel für rumänisch-deutsche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Zivilgesellschaft


Feierliche Einweihung des sanierten ehemaligen Pfarrhauses in Wurmloch/Valea Viilor als Jugendbegegnungsstätte, Hartmut Koschyk in Hermannstadt/Sibiu mit der „Goldenen Ehrennadel“ des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien ausgezeichnet.

Nach umfangreicher, denkmalgerechter Sanierung ist das ehemalige Pfarrhaus in Wurmloch/Valea Viilor neben der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Kirchenburg mit einem Festgottesdienst feierlich eingeweiht worden. Die Restaurierung des Gebäudes erfolgte in enger Partnerschaft zwischen dem Bezirkskonsistorium Mediasch/Mediaș der Evangelisch-Lutherischen Kirche A.B. in Rumänien und der Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“. Das in neuem Glanz erstrahlende Pfarrhaus soll künftig als Jugendbegegnungszentrum genutzt werden.

Zu dem Festgottesdienst und der anschließenden kirchlichen Segnung hatten sich der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, Reinhart Guib, der Mediascher Dechantenstellvertreter Pfarrer Ulf Ziegler, Pfarrerin Bettina Kenst, Pfarrer Wolfgang Arvay, der stv. Vorsitzende des Landesforums der Deutschen in Rumänien sowie Vorsitzende des Siebenbürgenforums Martin Bottesch, der Geschäftsführer des Landesforums Benjamin Jozsa, der Bürgermeister von Wurmloch, Ilie-Avram Pinte und der örtliche Kirchenkurator Michael Weber nebst zahlreichen weiteren Gästen aus der Region eingefunden.

Die Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ war durch ihren Stiftungsratsvorsitzenden Hartmut Koschyk und den Projektleiter für die Fördermaßnahme in Wurmloch, Thomas Konhäuser vertreten. Mit Hartmut Koschyk und Thomas Konhäuser waren aus Deutschland auch der ehemalige Evangelisch-Lutherische Regionalbischof des bayerischen Kirchenkreises Ansbach-Würzburg und der langjährige Pegnitzer Kommunalpolitiker Dr. Peter Kleißl nach Siebenbürgen gereist.

Im Festgottesdienst dankten Bischof Reinhard Guib und der stv. Mediascher Dechant Ulf Ziegler der Stiftung „Verbundenheit“ für die zur Verfügung bzw. eingeworbenen Mittel, die neben der Stiftung „Verbundenheit“ von der Dr. Kurt Linster-Stiftung, der BAYWA-Stiftung, dem Verein für

Deutsche Kulturbeziehungen im Ausland sowie von in Siebenbürgen tätigen deutschen Unternehmen zur Verfügung gestellt wurden. Mit der Einrichtung einer Jugendbegegnungsstätte mit Übernachtungsmöglichkeiten werde die altehrwürdige Kirchenburg mit neuem Leben beschenkt. Die Sanierung und Umwidmung des ehemaligen Pfarrhauses für die Begegnung junger Menschen aus Siebenbürgen, Rumänien, Deutschland und ganz Europa verbinde die Geschichte sowie Glaubens- und Kulturtraditionen Siebenbürgens mit der Zukunftsgestaltung Europas durch die junge Generation in einem christlichen Geist.

Hartmut Koschyk nannte die denkmalgerechte Sanierung des Wurmlocher Pfarrhauses und künftige Nutzung als Jugendbegegnungsstätte ein gutes Beispiel für rumänisch-deutsche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Zivilgesellschaft. Man wolle jedoch bei dem Erreichten nicht stehen bleiben: der Keller und das Dachgeschoss des Pfarrhauses sowie weitere Nebengebäude könnten ebenso wie die benachbarte ehemalige und im Kirchenbesitz befindliche Schule schrittweise saniert und zu einer Jugendbegegnungsstätte größeren Umfangs ausgebaut werden. Koschyk freute sich, dass der örtliche Kirchenkurator Michael Weber persönlich die Verwaltung des sanierten Pfarrhauses übernehmen werde. Auch Wurmlochs Bürgermeister Pinte begrüßte die Restaurierung und Umwidmung des Pfarrhauses und erhofft sich dadurch Synergieeffekte für die touristische Entwicklung des Ortes, gerade auch durch das jährliche Kulturfestival zu Erinnerung an den 1893 in Wurmloch/Valea Viilor geborenen und 1973 in Bukarest gestorbenen rumänischen Komponisten Marțian Negrea.

Neben der feierlichen Einweihung des restaurierten Pfarrhauses in Wurmloch war Hartmut Koschyk aber auch noch aus einem weiteren festlichen Anlass nach Siebenbürgen gekommen. In Hermannstadt/Sibiu wurde Koschyk mit der „Goldenen Ehrennadel“ die höchste Auszeichnung des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien verliehen. Die Ehrung war kurz vor Koschyk an den Staatspräsidenten Rumäniens und ehemaligen Oberbürgermeister von Hermannstadt, Klaus Johannis verliehen worden, der selbst einmal Vorsitzender des Landesforums gewesen ist.

Koschyk erinnerte an den kürzlichen Besuch von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel anlässlich des EU-Gipfels in Hermannstadt und ihre wichtige Begegnung mit dem Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien, aber auch an die persönliche Verbundenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit den Deutschen in Rumänien, der als Außenminister beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen des Forums in Hermannstadt eine wegweisende Festrede gehalten habe.

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