Am 23. Januar wird im Deutsch-Russischen Regionalhaus Nowosibirsk eine mobile Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheit der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten „In zwei Welten – 25 deutsche Geschichten. Deutsche Minderheiten stellen sich vor“ eröffnet. Die Ausstellung wird in einem modernen Format präsentiert: Informationsstände und interaktive Module mit eingebauten Kopfhörern.
Die Ausstellung stellt den Besuchern vor, wie deutsche Nationalitäten in 25 Ländern leben, was deutsche Identität bedeutet, die Geschichte der Menschen, Traditionen sowie die aktuellen Aktivitäten von ethnischen Gruppen deutscher Abstammung unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten.
Nur wenige Menschen kennen das deutsche Leben außerhalb Deutschlands. Dank der Ausstellung kann man die Identität der deutschen Minderheit in der Realität durch cross-tematische Blöcke verstehen. Die Gäste hören die Sprache, lernen Traditionen, Religion, Geschichte, sehen, wie die deutsche Minderheit in verschiednene Ländern lebte und wie sie jetzt lebt.
Die Ausstellung zeigt die Aktivitäten der deutschen Minderheitenverbände in sieben Bereichen: Sprache, Traditionen und Bräuche, Religion, Deportationserinnerungen, Jugendarbeit, Medien, Kunst.
In der Rubrik „Sprache“ berichten die Veranstalter, dass nach 1945 die ältere Generation kein Hochdeutsch mehr und die jüngere kaum noch Dialekte spricht. Trotzdem ist die „Sprachinsel“ Sächsisch, Bayerisch, Fränkisch, Aleman, Niederdeutsch, Hochdeutsch, Mitteldeutsch sowie Mischformen dieser Sprachen erhalten geblieben. In Russland gibt es noch Formen der pfälzischen, der bayerischen, der wolhyniendeutschen und der niederdeutschen Sprache (Plattdeutsch).
Im Themenblock „Brauchtum“ (Traditionen) lernen die Ausstellungsgäste die Küche der Russlanddeutschen, die Trachten, die Bärenhüter-Zeremonie in Schlesien, die Maibaum-Aufstellung in Deutschland und Österreich, den „Erstgeborenenlauf“ in Siebenbürgen kennen.
In der Rubrik „Religion“ findet man zahlreiche Fotos von Gebetsbüchern und Bibeln, Kirchen, Gebetshäusern sowie Reportagen von religiösen Feiertagen und Prozessionen: Martinstag, Advent, Weihnachten. Darüber hinaus kann man in der Rubrik „Erinnerung an Deportation und Unterdrückung“ Scans von Buchseiten lesen, in denen über die Schwierigkeiten und das Schicksal verschiedener Familien erzählt wird.
In der Rubrik „Jugend und Aktionen“ werden Projekte für Kinder und Jugendliche gezeigt.
Der Bereich „Medien“ bietet einen Überblick über Veröffentlichungen, Radio- und Fernsehkanäle der deutschen Minderheit in Europa und der Russischen Föderation.
Sektion „Kunst“ macht die Gäste der Ausstellung mit Künstlerverbänden, kreativen Werken von Autoren, Fotografien von Theaterfestivals, Konzerten und Tagen der deutschen Kultur bekannt.
Die Ausstellung läuft bis zum 30. Januar. Altersbeschränkung: 6+.
Eröffnungszeiten der Ausstellung: werktags von 9:00 bis 18:00 Uhr, freitags bis 17:30 Uhr.
Mehrere Informationen per Telefon: 222-95-10.
Zur Kenntnis:
Die Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) ist der Hauptvertreter und größte Dachverband der autochthonen nationalen Minderheiten, Nationalitäten und Sprachgemeinschaften Europas. Unter ihrem Dach vereint sie derzeit 107 Mitgliedsorganisationen aus 35 europäischen Ländern, wobei jedes Jahr neue Mitglieder hinzukommen. FUEN arbeitet für die Erhaltung und Förderung der Identität, Sprache, Kultur, Rechte und Traditionen der europäischen Minderheiten.