Am 9. Februar wird im Bildungs- und Begegnungszentrum Zeughaus in Augsburg (Bayern) die Ausstellung „Das Deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Geschichte“ eröffnet.
Die Ausstellung wurde zum 100. Jahrestag der Gründung der Wolgadeutschen Autonomie vorbereitet und zum 20. Jahrestag der Wiederbelebung der „Moskauer Deutschen Zeitung“ im April 2018 erstmals in Moskau präsentiert. Die Ausstellung wurde auch in Saratow, den deutschen Städten Bayreuth, Wiesbaden und Hanau, Berlin, Köln, Zerbst, Essen und Dresden gezeigt. Die Nachfrage nach der Ausstellung lässt vermuten, dass in der breiten Öffentlichkeit in Russland und Deutschland einzigartige Aufnahmen über das Leben des deutschen Wolgagebiets, über die guten und tragischen Momente der Geschichte der Wolgadeutschen einen starken Nachhall finden.
Die Ausstellung enthält einzigartige historische Fotografien über das Leben der deutschen Wolga-Region aus den Sammlungen russischer und deutscher Staatsarchive, von denen viele noch nicht veröffentlicht wurden – die Dokumente wurden zum ersten Mal während der Ausstellungsvorbereitung digitalisiert.
Bei der Eröffnungsfeier der Ausstellung werden die erste stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, Herausgeberin der „Moskauer Deutschen Zeitung“ Olga Martens und der Vorsitzende des Fördervereins der Deutschen aus Russland in Augsburg e.V., Mitglied des Augsburger Stadtrates Juri Heiser, eine Begrüßungsrede halten.
Bei der Eröffnungsfeier werden unter anderen erwartet: Mitglied der Augsburger Stadtregierung (Zuständig für: Kultur, Jugendkultur, Religionen, Kunstsammlungen, Museen) Thomas Weitzel, Mitglied der Augsburger Stadtregierung (Zuständig für: Umwelt, Nachhaltigkeit, Integration und Interkultur) Reiner Erben, Mitglied des Deutschen Bundestages Dr. Volker Ullrich, Mitglied des Landtages Andreas Jäckel, SPD Fraktionsvorsitzender im Augsburger Stadtrat Dr. Florian Freund, Staatssekretär a.D., CSU Fraktionsvorsitzender im Augsburger Stadtrat Bernd Kränzle.
Die Ausstellung wurde vom Internationalen Verband der deutschen Kultur und der „Moskauer Deutschen Zeitung“ vorbereitet. In Augsburg wird die Ausstellung mit der Unterstützung des Fördervereins der Deutschen aus Russland in Augsburg e.V., der Kreisgruppe Augsburg der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., des Bildungs- und Begegnungszentrums Zeughaus und der Augsburges Verwaltung organisiert.
Die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Das Deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ findet am 9. Februar um 15:00 Uhr im Zeughaus in Augsburg (Zeughaus 4, 86150 Augsburg) statt.
Öffnungszeiten: täglich von 11:00 bis 21:00 Uhr. Die Ausstellung läuft bis zum 8. März. Der Eintritt ist frei!
Zum geschichtlichen Hintergrund:
Ende des 18. Jahrhunderts siedelten mehr als 20000 deutsche Bauern auf Einladung Katharinas der Großen Gebiete ins russische Zarenreich über, besonders an die Wolga. Über Generationen hinweg gelang es den Einwanderern die mitgebrachte Sprache, Tradition und Kultur zu erhalten. Nach der Oktoberrevolution wurde dem wolgadeutschen Gebiet Autonomie als „Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Wolgadeutschen“ zugestanden. Es bestand bis zur Auflösung 1941 durch Josef Stalin. Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht verfügte dieser 1941 Wolgadeutschen nach Sibirien und in mittelasiatische Republiken zu deportieren. Die Ausstellung erzählt auch über das Schicksal der deportierten Russlanddeutschen und darüber, wie die Deutschen in Russland seit mehreren Jahrhunderten die deutsche Traditionen aufrechterhalten haben.
Die Ausstellung „Das Deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Geschichte“ wird vom Unterstützungprogramm für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation finanziert.