Am 27. Januar feierten wir ein unvergessliches Datum. An diesem Tag im Jahr 1944 wurde die Leningrader Blockade aufgehoben. Wir erinnern uns an die Helden des Großen Vaterländischen Krieges unter den Russlanddeutschen, deren Namen bereits zu Legenden geworden sind: Panzersoldaten und Luftfahrzeugführer, Partisanen und Nachrichtenmänner. Ihrem Leben und ihren Heldentaten widmet sich das Online-Projekt des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur – die Ausstellung „Den Namen wird der Sieg zurückgeben“.
Die Online-Ausstellung wurde den Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag des Sieges gewidmet und hat das Ziel, das historische Erbe der Russlanddeutschen in Bezug auf die tragische Zeit des Großen Vaterländischen Krieges zu präsentieren.
Die historischen Materialien spiegeln die Etappen des Weges zum Großen Sieg wider und erzählen über das Schicksal der Sowjetdeutschen kurz vor Beginn des Krieges, die Kundgebungen gegen den Faschismus und die Masseneinschreibung von Freiwilligen an die Front sowie die ersten Kriegsmonate – eine Heldentat der Helden der Brester Festung und der „Befehl Nr. 227“ – die Rücknahme der ethnischen Deutschen aus der Roten Armee.
Ein eigener Bereich der Online-Ausstellung ist sieben sowjetdeutschen Helden gewidmet. Dies sind die Partisanen Robert Klein und Alexander Herrmann, der Leutnant Wladimir Wenzow (Woldemar Wenzel), der Panzersoldat Theodosius Hanus, der Luftfahrzeugführer Erik Geptner, der Nachrichtenmann Nikolaj Geft und der Generalleutnant Nikolai Gagen. Anhand ihrer Biografien – derjenigen, die im Kampf gefallen sind, oder derjenigen, die den gesamten Krieg durchlebt haben – wird der Beitrag der Russlanddeutschen zum gemeinsamen Sieg des multiethnischen sowjetischen Volkes über den Nationalsozialismus deutlich.
Die Ausstellung umfasst historische Fotografien, Kopien von Urkunden und Briefen, Ausschnitte aus Dichtwerken sowie zeitgenössische thematische Videos.
Arkadij German, Doktor der Geschichtswissenschaften, Professor und Vorsitzender der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen, teilte seine Eindrücke von dem Projekt:
„Das Jahr 2021 steht im Zeichen eines denkwürdigen Datums, etwa des 80. Jahrestages des Beginns des Großen Vaterländischen Krieges. Dies ist eines der tragischsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts unserer Geschichte. Der Krieg brachte allen sowjetischen Völkern viel Leid und viel Unglück, aber besonders traf es die Geschichte der Russlanddeutschen. Sie ist wohl bekannt. Es ist der Vorwurf des Verrats, die Deportation und dann die Mobilisierung in die Arbeitsarmee. Natürlich ist dieses Thema in unserem Land nicht so bekannt und es gibt immer noch viele Menschen, die noch sehr wenig darüber wissen. Erstaunlich ist, dass auch viele Russlanddeutsche diese Zeit nicht sehr gut kennen, obwohl die überwiegende Mehrheit ihrer Väter und Großväter die Deportation und die Arbeitsarmee durchlebten. Darüber ist heute schon viel geschrieben worden. In der Elektronischen Bibliothek der Russlanddeutschen finden wir recht viel Literatur zur Deportation, zur Arbeitsarmee und zu den Sondersiedlungen, aber leider ist die heutige Jugend entweder nicht gewohnt Bücher zu lesen oder sie mögen es einfach nicht. Dies ist zu spüren, wenn wir an Veranstaltungen teilnehmen. Es gibt allgemeine Vorstellungen, aber wenn sie versuchen, die Einzelheiten herauszufinden, werden die Leute ratlos. Deshalb denke ich, dass das Projekt der Online-Ausstellung ‚Den Namen wird der Sieg zurückgeben‘ sehr zeitgemäß ist.
Die Ausstellung ist aktuell und einzigartig und macht vor allem auf das Problem aufmerksam. Und wer sich für das Problem interessiert, kann selbstständig weiterarbeiten, während die Ausstellung gleichzeitig recht umfangreich ist. Ihre Struktur und ihr Erscheinungsbild erwecken viel Interesse. Ich denke, dass diejenigen, die sich für die Online-Ausstellung begeistern, daran interessiert sein werden, mehr über das Thema zu erfahren.
So kann man seinen Horizont erheblich erweitern. Ich fände es auch schön, wenn nicht nur Russlanddeutsche die Ausstellung besichtigen würden. Es ist für die gesamte Bevölkerung unseres Landes sehr wichtig“.
Die Online-Ausstellung finden Sie auf dem Portal RusDeutsch.
Die Online-Ausstellung wurde im Rahmen des Förderprogramms zugunsten der Russlanddeutschen in der Russischen Föderation realisiert.