Als Deutsche in Stalins Russland

Die Deportation der Wolgadeutschen vor 80 Jahren erlebte sie als 16-Jährige mit: Heute ist Margarete Schulmeister aus St. Petersburg 96 Jahre alt und blickt im Gespräch mit der MDZ auf Not, Leid und Entbehrungen zurück, aber auch auf Menschen, denen sie bis heute dankbar ist.

„Wurde uns gesagt, ihr müsst jetzt in die Trudarmee? Hat man das ausgesprochen? Nein, uns wurde ja nie etwas gesagt. Es kam der Tag, da hieß es: für zwei Wochen Essen mitnehmen. Mehr erfuhren wir nicht. Es ging wieder 60 Kilometer zur nächstgelegenen Bahnstation Tajntscha und auf einen Transport in Viehwaggons. Wohin? Wir wussten es nicht“, so Margarete Schulmeister.

„Gearbeitet wurde von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends, mit 30 Minuten Mittagspause dazwischen, in der wir unser Essen bekamen: eine Schüssel „Suppe“, die aus schmutzigem, salzigem Wasser mit Fischgräten, Erbsenhülsen und dergleichen bestand, und unsere Brotration. Aber als Brot konnte man das eigentlich nicht bezeichnen. Da war von Stroh bis zu Kartoffelschalen alles Mögliche drin. Am Abend gab es noch einen Suppenlöffel Kascha“, errinert sich die Russlanddeutsche.

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* Diese Veröffentlichung ist die Fortsetzung eines Beitrags, der unter dem Titel „Frau Schulmeisters große Reise durch das 20. Jahrhundert“ erschien.

Rubriken: 80. Jahrestag der Deportation