Wie wirkt Musik auf einen Menschen? Und zu welchen Liedern ist es besser, einen Adventskalender zu basteln und Kakao zu trinken? In lockerer Atmosphäre sprachen wir mit dem jungen Russlanddeutschen Roman Schmieder über Musik und vieles mehr.
Roman ist Sänger, Gesangslehrer, Tontechniker und Musikliebhaber, der fast 24 Stunden am Tag Musik hört: bei der Arbeit, im Auto oder einfach auf dem Sofa.
Seine musikalische Reise begann in der Kindheit mit dem Löffelspiel, heute singt er deutsche Volkslieder und kann mit stolz von seinen Auftritten bei großen Konzerten von Jelena Temnikowa und Tima Belorusskich erzählen.
Roman kommt gebürtig aus der Region Omsk und ist vor einigen Jahren nach Krasnodar gezogen, wo er die deutsche Jugendorganisation „ZEITGEIST“ gegründet hat und aktiv am gesellschaftlichen Leben der Russlanddeutschen teilnimmt.
In dem Interview erzählte Roman von sich selbst und gab einige nützliche Tipps für angehende Musiker sowie für junge Russlanddeutsche, die mehr über ihre Wurzeln erfahren wollen. Wie gelingt es einem Sänger, eine eindrucksvolle Showeinlage zu liefern? Wie kann die Geschichte der deutschen Vorfahren über das soziale Netzwerk „Odnoklassniki“ herausgefunden werden? All dies erfahren Sie in diesem Interview.
Sänger, Gesangslehrer, Tontechniker, Künstler. Ich glaube, ich habe alles aufgezählt!
Ja, ja, das alles bin ich (Roman lacht). So steht es auch in meinem Diplom: „Künstler“.
Roma erzähle uns von Deinem musikalischen Weg. Wie und wann bist Du zur Musik gekommen?
Das war in der zweiten oder dritten Klasse. Eine Frau betrat das Klassenzimmer und fragte: „Kinder, wer möchte singen?“ Ich wollte und bin hingegangen. Es war ein Ensemble für russische Volkslieder. Ich habe sogar ein Bild von mir in der Tracht mit Holzlöffeln.
Und bis zur neunten Klasse habe ich im Ensemble mitgespielt. Es handelte sich nicht um eine professionelle, sondern um eine Amateurgruppe. Dennoch wandte ich mich nach der Schule der Musik zu und schrieb mich an dem Regionalen Kolleg für Kultur und Kunst in Omsk im Bereich „Estrada“ ein. Während meines Studiums habe ich an verschiedenen Gesangswettbewerben teilgenommen, zum Beispiel in Kasachstan an dem internationalen Festival „Volksfest“.
Schon damals begann ich, meine deutschen Wurzeln kennenzulernen. Im Kolleg sah ich eine Infotafel mit der Aufschrift „Zentrum für Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“ und sagte zu mir selbst: „Da will ich hin!“
Und so begann ich mit dem sozialen Engagement.
Nach dem Studium und der Armee zog ich nach Krasnodar in die Wärme. Ich arbeitete als Lehrer an einer Kunstschule und trat in der Band „Musikalnyj kwartal“ auf. Es war eine wunderbare Zeit! Doch leider löste sich die Band wegen der Coronavirus-Pandemie auf. Man könnte sagen, ich bin offen für Angebote.
Erzähle uns, was Du derzeit musikalisch machst.
Ich arbeite als Tontechniker im Zentrum für kulturelle Entwicklung „Karasunskij“ in Krasnodar. Es gefällt mir wirklich sehr, wenn man mit einer professionellen Gruppe zusammenarbeitet und den Künstlern eine besondere Note verleiht. Man kann mit eigenen Taten und mithilfe von bestimmter Ausrüstung deren Auftritte noch weiter verbessern.
Du hast doch Deine musikalischen Erfahrungen im Rahmen deutsch-russischer Projekte weitergegeben. Erzähle uns, wo Du als Referent teilgenommen hast.
Letztes Jahr habe ich zum ersten Mal bei den Kreativ-Workshops für deutsche Jugendliche gesprochen. Ich wurde eingeladen, nachdem ich den Edwin-Fritzler-Wettbewerb in Engels gewonnen hatte.
Ich habe ein Workshop darüber geleitet, wie man einen Auftritt auf einem Konzert inszeniert. Ein Auftritt ist schließlich nicht einfach damit getan, dass man in der Mitte der Bühne steht und singt. Man muss sich etwas einfallen lassen, das für das Publikum interessant ist.
Ich erzähle euch ein Beispiel für meine Auftritte. Das Lied handelt von einem Mann, dem es gut geht: Er singt und tanzt und ist überall aktiv dabei. Doch als er nach Hause kommt, sagt seine Frau zu ihm: „Zieh deine Schuhe aus und füttere das Baby. Und außerdem solltest du nicht später als ein Uhr nachts nach Hause kommen“.
Ich habe mir vor dem Lied eine Szene ausgedacht, in dem der Mann nach Hause kommt und seine Frau ihm sagt: „Du kommst schon wieder zu spät nach Hause!“ Ich antworte: „Nun, es ist erst fünf Minuten nach vier Uhr morgens“. Sie: „Nimm deine Sachen und geh!“ In diesem Moment fliegen eine Tasche und ein Hut hinter der Bühne hervor.
Das ist ein Beispiel dafür, wie man einem Lied etwas Eigenes hinzufügen und eine Show daraus machen kann.
Das wollte ich den Teilnehmenden in dem Workshop beibringen.
Also ein ganzes Spektakel! Du hast nicht nur gesungen, sondern auch Regie geführt und geschauspielert.
Ja, und während des Auftritts spielt man auch das Drumherum. Einen Hut aufheben, eine Tasche spielen, einen kleinen Tanz mitten im Auftritt.
Heutzutage ist es in der Musikindustrie uninteressant, einen Sänger zu sehen, der nur dasteht und singt oder zwei Schritte vor und drei Schritte zurückmacht.
Oh, da hast du ein interessantes Thema angesprochen. Könnte man sagen, dass es ein moderner Trend ist, dass Künstler versuchen, eine Show aus ihren Auftritten zu machen?
Ja, das ist es. Heutzutage kann man niemanden mehr überraschen, wenn man einfach nur eine schöne Stimme von Natur aus hat.
Die Vielfalt der Stimmen auf der Bühne sorgt für Gänsehaut.
Man muss also etwas Besonderes einbringen, etwas, das das Publikum berührt und fesselt.
Du machst seit der zweiten Klasse Musik, das sind also fast 20 Jahre Deines musikalischen Lebens! Was betrachtest Du als Deinen größten Erfolg in Deiner Karriere?
Für mich war der größte Höhepunkt, als meine Band und ich eine Stunde oder eine halbe Stunde lang vor dem Auftritt berühmter Musiker spielten. Also zum Aufheizen des Publikums. Wir sind zum Beispiel auf den Konzerten von Jelena Temnikowa, Tima Belorusskich und der Band „Nepara“ aufgetreten. Das ist ein tolles Gefühl.
Eine interessante Geschichte, als wir vor Jelena Temnikowa auftraten: Ich komme von der Bühne herunter und sie geht hoch, um aufzutreten. Sie war so fröhlich, so glücklich. Die Organisatoren des Konzerts sagten: „Sie hat so viel zu Ihrer Musik getanzt, sie hatte sehr viel Spaß!“ Und das wirkt natürlich geradezu aufbauend. Oh, wie cool das doch war.
Du trägst die Musik seit vielen Jahren im Herzen: Du hast Gesang unterrichtet, Du singst, und jetzt arbeitest Du mit Künstlern zusammen und hilfst ihnen, deren Stimme schön klingen zu lassen. Wie wirkt Deiner Meinung nach Musik auf die Menschen?
Das ist immer ein positiver Einfluss. Ich möchte euch eine kleine Geschichte erzählen. Unser Kulturzentrum wird von allen möglichen Leuten besucht, auch von älteren Menschen. Wir haben uns auf ein Konzert am 9. Mai vorbereitet, und die Probe wurde abgesagt. Eine der Frauen war so aufgebracht, kam auf uns zu und sagte: „Werden wir denn noch eine Probe haben? Ich brauche es so sehr!“ Es inspiriert sie und gibt ihr einen frischen Lebenshauch.
Ich kann überhaupt nicht ohne Musik leben. Es ist wie der Soundtrack meines Lebens.
Überall. Ich muss überall Musik dabeihaben. Wenn ich im Auto sitze, höre ich Musik. Wenn ich die Straße entlang gehe, höre ich Musik über meine Kopfhörer. Bei der Arbeit höre ich Musik und passe den Ton an.
Musik hilft mir, Schwierigkeiten zu überwinden. Es gibt Zeiten, in denen ich mich einfach nur auf das Sofa legen und ruhige Musik hören möchte. Oder wenn ich krank bin, zum Beispiel Kopfschmerzen habe, fange ich an zu singen und der Schmerz verschwindet wirklich.
Was singst Du, damit die Kopfschmerzen verschwinden?
Alles, was ich so kenne. Ich öffne meinen „Instrumental“-Ordner und los geht‘s!
Du hast erwähnt, dass es heutzutage viele talentierte Sängerinnen und Sänger gibt. Glaubst Du, dass jeder singen kann oder dass es eher Gottes Gabe ist?
Meiner Meinung nach kann das jeder! Als ich als Lehrer gearbeitet habe, habe ich die Ergebnisse von Leuten gesehen, die von Null an angefangen haben und nach einer Weile zu singen begannen.
Es ist wahrscheinlich eher eine Frage der Psychologie, wenn jemand schüchtern ist. Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Ich kann nicht sagen, dass ich, als ich an die Uni kam, ein solcher (wedelt ausdrucksvoll mit den Händen) Künstler, KÜNSTLER, war!
Was mich zum Künstler machte, war die Band „Musykalnyj kwartal“, in der ich in Krasnodar auftrat. Davor konnte man aus mir höchstens einen Schritt nach links, einen Schritt nach rechts herausholen. Und in der Band wurde immer getanzt und sie hatten Choreos. Mir wurde gesagt: „Du kommst zur Probe, singst und tanzt.“ Ich bin hingegangen und ich konnte nichts davon. Das Mädchen, das mich unterrichtete, sagte: „Roma, komm schon! Du kannst es, komm schon, tanz, tanz!“ Und ich habe mich losgerissen, bin aus meiner Komfortzone herausgetreten und habe meine Angst vor dem Tanzen überwunden.
Ich würde gerne Deine Playlist hören. Die Top 3 oder Top 5, die Du hörst.
Vor Kurzem habe ich den Künstler Zoloto gehört. Ich liebe seine Texte. Von den Deutschen sind es Adel Tawil und Roger Cicero. Ich singe gerne deren Lieder. Auch (im verschwörerischen Flüsterton) LSP und der Rapper Cro.
Du hast mit russischen Volksliedern und dem Spiel auf Löffeln angefangen. Jetzt beteiligst Du dich an sozialen Aktivitäten, die mit Russlanddeutschen zu tun haben. Bist Du mit den Liedtraditionen der Russlanddeutschen vertraut?
Ja, natürlich! Als ich an einem Wettbewerb in Kasachstan teilnahm, lernte ich den Sänger aus Deutschland, Jacob Fischer, kennen. Er ist ein Deutscher aus Russland, der nach Deutschland gezogen ist. Er nimmt dort Volkslieder auf. Er hat uns eine ganze CD mit diesen Kompositionen geschickt. Das war das erste Mal, dass ich die Volkslieder der Russlanddeutschen kennenlernte.
Aber ich mache hauptsächlich moderne Volksmusik, auch auf Deutsch.
Trittst Du im Rahmen Deiner Arbeit mit Jugendlichen auf?
Ja! Wir werden häufig zu Veranstaltungen in der evangelisch-lutherischen Gemeinschaft eingeladen. Was ich zeigen kann? Lieder natürlich. Bei Projekten des Jugendrings der Russlanddeutschen und des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur gelingt es mir immer, deutsche Lieder zu singen. Es bleibt für immer ein Teil meines Lebens.
Du hast uns erzählt, dass Dein Engagement für das Leben der Deutschen in Russland mit der Infotafel mit der Aufschrift „Zentrum für Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“ begann. Erzähle uns, wie sich Dein Weg in dieser Gemeinschaft entwickelt hat.
Ja, alles begann in diesem Zentrum im Regionalen Kolleg für Kultur in Omsk. Die Leiterin Jelena Iljinitschna sah die Namenslisten der Studienanfänger durch: Sie suchte nach deutschen Namen und rief die Studierenden zu sich. Aber ich bin selbst zu ihr gegangen.
Dort habe ich von der Selbstorganisation der Russlanddeutschen erfahren, dass es sie überhaupt gibt und dass sie coole Aktivitäten macht. Und ich begann, mich aktiv daran zu beteiligen: Ich trat bei Gesangswettbewerben auf, nahm an einem ethnokulturellen Sprachlager in Deutschland teil und beteiligte mich am ethnokulturellen Camp „MITEINANDER“ im Gebiet Omsk. Interessanterweise ging ich zuerst als Teilnehmer, im nächsten Jahr als Hilfsbetreuer und ein weiteres Jahr später als Betreuer dorthin.
Im Jahr 2017 wurde ich Mitglied des Rates des Methodischen Zentrums der Deutschen des Gebietes Omsk. In der Schule habe ich einen Jugendclub der Russlanddeutschen gegründet. So, jetzt habe ich euch alles in einem Atemzug erzählt!
Als ich nach Krasnodar zog, wollte ich mein soziales Engagement hier fortsetzen. Ich rief einen Bekannten aus einem der Projekte an: „Und wo sind bei euch die Deutschen, wo soll ich hin? Ich muss dort hin, ich kann nicht auf die Deutschen verzichten“.
Dann habe ich erfahren, dass es hier eine Autonomie der Russlanddeutschen in der Stadt gibt, aber keinen Jugendclub.
Ich beschloss, alle die ich kenne mit deutschen Wurzeln in Krasnodar zu versammeln, dem Ganzen einen Namen zu geben und etwas mit ihnen zu unternehmen. Im Jahr 2018 ist dann unsere Jugendorganisation „ZEITGEIST“ entstanden. Wir feiern verschiedene Feste, wir nehmen an den Veranstaltungen der Autonomie in der Stadt und der Evangelisch-Lutherischen Kirche teil. Wir sind alle eng miteinander verbunden.
Du hast also eine Organisation aus dem Nichts geschaffen?
Nun, nicht aus dem Nichts. Es gab hier aktive Leute, aber es gab niemanden, der sie zusammenbrachte. Familien und ältere Menschen, die Kinder und Enkelkinder haben, kommen zwar zu den Veranstaltungen der Autonomie, aber sie sind an etwas anderem im Leben interessiert. Und wir bieten neue Projekte und Aktivitäten an: Man kann zum Beispiel einfach Brettspiele auf Deutsch oder Brettspiele der Russlanddeutschen spielen.
Du hast den interessanten Gedanken geäußert, dass junge Menschen an ihren eigenen Dingen interessiert sind. Und ich kann es in dem deutschen Klub in meiner Stadt sehen: 17- bis 18-jährige Jugendliche sind nicht immer daran interessiert, Volkslieder zu singen oder über die Bewahrung der ethnischen Identität zu sprechen. Hast Du als Jugendleiter ein Erfolgsrezept für die Arbeit mit jungen Deutschen gefunden?
Ein Beispiel dafür wäre, die Sprache auf eine interessantere Art und Weise zu lehren, indem man beispielsweise deutsche Brettspiele spielt oder sich in Projektaktivitäten stürzt. So erstellen wir beispielsweise derzeit einen Audioguide für Krasnodar. Die, die daran teilnehmen, finden Orte, die mit Russlanddeutschen verbunden sind, und erkunden die deutsche Geschichte der Stadt. Und so lernen sie ihre eigenen historischen Wurzeln kennen. Es ist auch interessant, seinen eigenen Stammbaum zu erforschen.
Ich habe eine Geschichte, und zwar habe ich die Seite „Die große Familie Schmieder“ in „Odnoklassniki“ mit meiner Familie erstellt. Und Menschen mit meinem Nachnamen aus verschiedenen Teilen Russlands und Deutschlands haben angefangen, sich der Gruppe anzuschließen.
Eine Frau schrieb mir, dass es in Deutschland einen Ort mit dem gleichen Namen wie der Nachname „Schmieder“ gibt. Und im Jahr 1764 zog ein Pastor von dort in das Dorf Galka im Gebiet Saratow, wo er der erste Pastor einer evangelisch-lutherischen Kirche wurde.
So erfuhr ich durch die Erstellung einer Seite auf „Odnoklassniki“, wie meine Familie nach Russland kam.
Konntest Du noch intensiver in Deinen Stammbaum und Deine Geschichte eintauchen?
Die erste Erwähnung unseres Familiennamens steht im Zusammenhang mit dem Pastor, der in das Gebiet Saratow zog. Darüber hinaus kenne ich die Geschichte nur aus der Generation meines Großvaters oder sogar Urgroßvaters, die ebenfalls dort im Dorf Galka lebten. Von dort wurden sie in die Arbeitsarmee in das Gebiet Tjumen geschickt. Es gibt eine Bescheinigung über die Rehabilitierung, in der alle seine Kinder aufgeführt sind, aber mein Vater war der Jüngste, sodass er in der Bescheinigung nicht aufgeführt ist.
Leider habe ich bis jetzt nicht viel erfahren. Väterlicherseits gibt es noch die Schwestern und Brüder meines Vaters, die mir ein wenig erzählen können.
Als meine Tante aus Deutschland zu Besuch kam, befragte ich sie und nahm sie auf einem Tonbandgerät auf. Sie erzählte mir zum Beispiel, wie sie während des Krieges überlebten und aßen: Sie kochten gefrorene Kartoffeln.
Roma, mein Respekt! Es ist großartig, dass Du solches Material über die Geschichte Deiner Familie aufbewahrt hast. Es gab also keine deutschen Traditionen in Deiner Kindheit?
Nein, es gab keine. Mein Vater starb vor meiner Geburt, meine Mutter war Russin, und es gab niemanden, der die Traditionen weitergab. Im Allgemeinen wusste ich vor dem Studium nur, dass ich Deutscher war, ich hatte einen deutschen Nachnamen und den Vatersnamen Karlowitsch. Und Karl ist kein besonders russischer Name. Außerdem habe ich noch Deutsch gelernt.
Gibt es in Deinem selbstständigen Leben noch Traditionen, die Du bewahrst? Feierst Du Weihnachten, Ostern, machst Du vielleicht sogar Adventskalender?
Ja, natürlich! Letztes Jahr habe ich so einen „wunderschönen“ Kalender gemacht! Ich werde es euch zeigen.
(Roma verlässt seine Webcam und kehrt nach ein paar Minuten mit einem Kalender in Form eines Hauses mit bunten Zahlen zurück, dessen Rand mit blinkenden Lichtern aus Girlanden geschmückt ist)
Wie schön!
Ich habe alle Hände voll zu tun, um die Langeweile zu vertreiben (lacht).
Ja, man macht einen Rap an und bastelt einen Adventskalender zur Musik.
Nein, eigentlich würde ich in dieser Zeit ein paar schöne Weihnachtslieder auflegen, mich mit einer Tasse Kaffee oder Kakao hinsetzen und den Baum betrachten.
Zurück zur Tradition: Vor Weihnachten stelle ich einen Kranz mit vier roten Kerzen auf und zünde jeden Adventssonntag eine weitere Kerze an. Zu Ostern und Weihnachten gehe ich immer in unsere evangelische Kirche. Im Allgemeinen bewahre ich die Traditionen, die ich kenne.
Wie stellst Du dir die Gründung einer Familie und die Erziehung von Kindern in der Zukunft vor? Wirst Du ihnen von Deinen deutschen Wurzeln erzählen?
Ja, das ist wichtig für mich.
Ich denke, dass es in der Familie deutsche Traditionen geben wird, zumal das in meiner Kindheit nicht der Fall war.
Der Adventskalender ist doch ein echt cooles Thema! Du bekommst jeden Tag Geschenke. Oder Weihnachtsstollen zu backen oder Ostereier zu suchen – das macht einfach Spaß. Und es ist ein Teil der Geschichte.
Übersetzt aus dem Russischen von Evelyn Ruge