Am 2. Juni hat im Deutsch-Russischen Haus in Moskau die Aufführung "Die Bräutigame von Lottchen" des Theaterstudios „Bühnenwerk” stattgefunden. Wir haben mit den Schauspielern und dem Regisseur der Vorstellung über Zukunftspläne, den kreativen Weg und das Ende der Theatersaison gesprochen.
Es ist interessant, dass das Theaterstudio Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen vereint. Was ist Ihr Hauptberuf?
Walentin Sacharow (Dr. Blum)
Ich bin als Zahnarzt tätig.
Inna Faller (Anne)
Ich bin Übersetzerin-Lehrerin und Werbefachfrau. Ich habe an der Linguistischen Universität studiert und bin ausgebildete Übersetzerin für Deutsch.
Alexander Eibers (Graf Sonnenstern)
Ich bin Ingenieur von Beruf und arbeite in der Baubranche.
Jekaterina Kletter (Lottchen)
Ich arbeite als PR-Managerin in einer Beleuchtungsfirma.
Wie sind Sie zum Bühnenwerk gekommen? Was war Ihr kreativer Weg?
Walentin Sacharow
Ich wurde von Jekaterina, die in dem Stück die Rolle von Lottchen spielt, ins Theater eingeladen.
Inna Faller
Ich habe mich schon immer sehr für das Theater im Allgemeinen interessiert, und als ich die Möglichkeit bekam, im Theater zu spielen und dabei auch die Sprache zu benutzen, war das genau das Richtige für mich. Es ist toll, dass all diese Faktoren zusammenkamen. Manchmal, wenn die Dinge falschgehen, kommt man zur Probe und kommt danach mit einer ganz anderen Stimmung, anderen Gefühlen zurück. Das inspiriert sehr.
Alexander Eibers
Ich bin seit 2017 dabei. Angefangen hat alles in der Kreativteam „Jugenstadt”, als die Regisseurin Dajana Raf hier letztes Jahr eine Theatergruppe eröffnete. Ich habe angefangen, sie zu besuchen, und als ich erfahren habe, dass ein Studio mit Arvid als Regisseur eingerichtet wird, habe ich nicht gezögert und mich entschieden, mitzumachen.
Jekaterina Kletter
Mein Leben ist schon sehr lange mit dem Theater verbunden, ich glaube, es begann schon in der Schule. Letztes Jahr gab es im DRHM zum Beispiel eine Aufführung unter der Regie von Dajana Raf, an der ich teilgenommen habe. Außerdem spiele ich seit 10 Jahren in Benefiztheater vor Kindern aus Waisenhäusern und Krankenhäusern.
Deutsch wird oft in Theaterstücken verwendet. Hilft es Ihnen, es zu lernen?
Walentin Sacharow
Ehrlich gesagt, ja. Ausdrücke und Wörter werden sich sehr schnell eingeprägt, der Text wird ständig wiederholt, und selbst wenn er nicht von dir, sondern von deinem Partner stammt, lernst du ihn auswendig und fragst nach einer Übersetzung.
Inna Faller
Die deutsche Sprache ist sehr gut ins Drehbuch integriert. Selbst wenn jemand die Sprache nicht sehr gut beherrscht, versteht er die Bedeutung. Aus meiner Unterrichtspraxis weiß ich, dass das Verständnis darauf aufbaut. Man muss nicht jedes Wort kennen, aber man muss das Wesentliche verstehen. Da die Sprache im Stück durch das Schauspiel unterstützt wird, wird das Wesentliche sehr deutlich vermittelt.
Alexander Eibers
Als ich anfing, in die „Jugendstadt” zu gehen, lernte ich langsam Deutsch für mich. Aber dann habe ich damit aufgehört und es auf später verschoben. Wenn man jetzt viel im Studio probt, wenn man sich den Text genau anhört, dann fallen einem Wörter ein, die man selbst nicht gelernt zu haben scheint, die aber trotzdem im Gedächtnis auftauchen. Bei „Die Bräutigame von Lottchen” habe ich das meiste verstanden, was zu mir auf Deutsch gesagt wurde.
Jekaterina Kletter
Heute ist mein Deutschniveau B1, aber ich fand es natürlich trotzdem sehr interessant mitzumachen. Das Stück wurde ursprünglich auf Deutsch inszeniert, also mussten wir das Stück im Original lesen, also haben wir versucht, etwas ins Russische zu übertragen. Das war eine interessante Erfahrung. Obwohl ich selbst keinen deutschen Text hatte, half ich meinem Kollegen beim Lernen der Wörter und wiederholte sie unwissentlich selbst.
Was würden Sie sich für Menschen wünschen, die gerne Theater spielen würden, aber nicht wissen, wo sie anfangen sollen?
Inna Faller
Kommen Sie ins Theaterstudio „Bühnenwerk”!
Glauben Sie, dass die letzte Theatersaison erfolgreich war? Welche Ziele wurden bereits erreicht?
Arvid Knippenberg (Regisseur)
Wir wissen nicht, was morgen passieren wird. Wir wollen weiterhin kreativ arbeiten. In dieser Saison konnten wir das tun, wir haben darauf aufgebaut, was wir dem Publikum sagen wollen und was wir verwirklichen wollen. Wir können sagen, dass wir dieses Ziel erreicht haben, und das kann man als Erfolg dieser Spielzeit bezeichnen. Wir sind uns selbst treu geblieben, wir waren kreativ. Mit dieser Truppe haben wir im Laufe der Spielzeit vier Aufführungen aufgeführt, und es ist bemerkenswert, wie die Schauspieler mit jedem Theaterstück mehr und mehr an Selbstvertrauen gewonnen haben, und heute haben sie sich selbst und den Zuschauern begeistert.
Das Stück heißt im Original „Versöhnung”. Warum haben Sie sich letztendlich dazu entschlossen, den Titel in „Die Bräutigame von Lottchen” zu ändern?
Wir wollten das Problem aufzeigen, dass die Menschen sich nicht trauen, auf ihr Herz zu hören, und dass sie, anstatt ihrem Herzen zu folgen, sich abwenden und ins Leere laufen. In diesem Fall hatte Lottchen drei Bräutigame, aber am Ende folgte sie dem Ruf ihres Herzens und entschied sich für einen Kompromiss, mit dem sie auf den ersten Blick nicht glücklich war. Das Ende des Stücks ist offen, so dass es für den Zuschauer ein Geheimnis bleibt, wie sich die Zukunft des Paares entwickeln wird.
Verfolgen Sie die Nachrichten des Theaterstudios „Bühnenwerk” in seiner offiziellen VKontakte-Gruppe und im Telegram-Kanal des Deutsch-Russischen Hauses in Moskau.