Am 2. Oktober erlebte das Deutsch-Russische Haus in Moskau ein Konzert, das den Werken des jungen russlanddeutschen Komponisten German Wiesner gewidmet war. Außerdem ist er Preisträger von Wettbewerben auf nationaler und internationaler Ebene.
German Wiesner ist Gewinner des „Komponistenwettbewerbs zum Gedenken an A. Schnittke und S. Richter“ sowie des „Prokofjew-Komponistenwettbewerbs“ in gleich zwei Nominierungen. Im Rahmen der „Eröffnung der Kultursaison 24/25“ in Moskau fand ein Konzert mit seinen Werken statt.
„Solange ich denken kann, wollte ich immer Komponist werden. Ich habe mich seit meiner frühen Kindheit mit Musik beschäftigt. Im Alter von drei Jahren wurde ich in eine Musikschule geschickt, und mit fünf Jahren begann ich, ein Instrument zu spielen. Wie fast jedes kleine Kind hatte ich anfangs keinen besonderen Wunsch, mich mit der Musik zu beschäftigen. Doch die größte Autorität und das größte Vorbild in meinem Leben war mein Großvater. Mit ihm sind meine schönsten und positivsten Erinnerungen verbunden“, sagte German.
Das Konzert wurde eröffnet von Matwej Schumkow (Klavier), einem Preisträger internationaler Wettbewerbe. Zu seinen Auszeichnungen zählen der „Internationale Johannes-Brahms-Wettbewerb“ (Detmold, Deutschland), der „Internationale Klavierwettbewerb zum Gedenken an Véronique Lautard-Schewtschenka“ (Jekaterinburg) sowie der „Rudolf-Kehrer-Klavierwettbewerb“ (Moskau). In einem Kommentar für RusDeutsch betonte Matwej die besondere Art von Vertrauen und Offenheit, die die Musik von German erfordert. „Ich denke, es ist eine Zeit, in der nicht alle Musik in Konzerten gespielt werden kann. Das Publikum verlangt nach Spektakel, nach einer gewissen Pracht“.
Die Musik von German soll zwar erklingen, doch sie gehört zu jener Kategorie, die man für sich selbst erschafft – ähnlich einer Fotografie oder einem Moment des Innehaltens, um Erinnerungen aufzufrischen oder sich selbst etwas vorzuspielen. In dieser Komplexität liegt ihre Herausforderung: Sie verlangt eine subtile und ruhige Ausarbeitung sowie einen besonderen Geisteszustand.
Die Uraufführung des Werks „Klaviertrio“ wurde von der Gruppe „Subito“ dargeboten, bestehend aus Roman Prasalow am Klavier, Polina Degtjarjowa an der Violine und Olga Beloglasowa am Violoncello.
Das Werk, das das Trio präsentierte, berührte die Herzen der Zuschauer: Es verband auf überraschende Art und Weise komplexe Emotionen und Erfahrungen, Sehnsucht und stille Ruhe.
„Es ist von großer Bedeutung, dass im Herzen Moskaus die Möglichkeit besteht, Musik von begabten zeitgenössischen Komponisten aufzuführen, die bei internationalen Wettbewerben gefeiert werden und an vielen Theatern gefragt sind. German gehört zu diesen Künstlern: Er erhält Aufträge und schafft die Musik, die verlangt wird – so, wie er es möchte und empfindet. German ist ein Meister seines Fachs. Wir haben das große Glück, Musik eines Komponisten spielen zu dürfen, den wir persönlich kennen“, resümierte Matwej Schumkow in einem Gespräch mit der Redaktion des Online-Portals RusDeutsch.
Am Ende des Konzerts wurden die Musiker sowie German mit besonderen Geschenken vom Internationalen Verband der deutschen Kultur in Russland geehrt.
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Übersetzt aus dem Russischen von Evelyn Ruge