Frischer Wind im deutschen Dorf Im russlanddeutschen Nationalrayon Asowo soll deutsche Kultur wieder eine größere Rolle spielen Zwar haben die Russlanddeutschen im heutigen Russland keine eigene Republik, doch gibt es für die einstigen Vertriebenen zwei deutsche Nationalrayons in Westsibirien – dort, wo sie angesiedelt waren, bevor die Sowjetunion ihnen 1918 ein Territorium an der Wolga zuwies. Die Rayons wurden Anfang der 90er Jahre gegründet. Sie gelten den Russlanddeutschen als „Inseln der Hoffnung“. Mitte Juni kamen Vertreter der deutschen und russischen Regierungen in Omsk zusammen, um die Ergebnisse des teuersten Projektes in der Geschichte der Hilfenpolitik der beiden Länder zugunsten der deutschen Minderheit zu bewerten. Sie hielten für den Rayon, den sie besuchten, fest, dass die deutschen Bräuche und die deutsche Sprache mehr gefördert werden muss.
Frischer Wind im deutschen Dorf
Ungeachtet der positiven Ergebnisse für die Entwicklung des Rayons in den letzten 20 Jahren scheint es doch so, dass die Siedlung die ihr entgegengebrachten Hoffnungen nur teilweise erfüllt. Erfasste man im Nationalrayon Asowo im Jahr 1992 unter den 19 400 Einwohnern noch 60 Prozent Deutsche (in einigen Dörfern sowie zum Beispiel in Alexandrowka sogar 98 Prozent), so machten diese bei der letzten Volkszählung 2002 nur noch 30 Prozent aus. Heute gibt es in Asowo kaum noch Russlanddeutsche, die schon hier lebten, bevor die Region zum Deutschen Nationalrayon wurde.