Deutsche in Omsk: Für die „Weltwanderung“ bereit!


Vom 29. bis 30. Juni veranstaltete das Team des Kultur- und Geschäftszentrums „Deutsch-Russisches Haus in Omsk“ ein Arbeitstreffen der Jugendprojektorganisatoren. Zwei Tage lang erarbeiteten das Team ein Programm für drei Projekte: das erste davon begann bereits am 1. Juli.

Die regionale ethnokulturelle Sprachtreffen sind eine zentrale Aktivität des Kultur- und Geschäftszentrums „Deutsch-Russisches Haus in Omsk“. Die Teilnehmer der Treffen erwerben nicht nur neues Wissen und praktische Fähigkeiten, sondern entwickeln auch Initiativen in lokalen Jugendclubs der Russlanddeutschen und Zentren der deutschen Kultur weiter. Ein wichtiges Merkmal des Projekts ist die Nachfolge: Kinder und Jugendliche, die an Sprachtreffen teilgenommen haben, werden künftig Teil des Organisationsteams.

Um eine qualitativ hochwertige Durchführung der Sprachtreffen zu gewährleisten, sind vorläufige Vorbereitungen erforderlich. Diesem Zweck dient das Arbeitstreffen der Sprachtreffen-Organisatoren. Hier arbeiten die Teams die Programme der kommenden Projekte im Jahr 2025 detailliert aus, machen sich mit ihren funktionalen Verantwortlichkeiten vertraut und arbeiten die Pläne für Veranstaltungen der Clubs der Freunde der deutschen Sprache, ethnokulturellen Clubs und Abendveranstaltungen nach.

In diesen zwei Tagen diskutierten die Projektteilnehmer intensiv die wichtigsten Aspekte der kommenden Projekte, präsentierten Ideen und legten die Themen der Clubs der Freunde der deutschen Sprache und die Konzepte der Sprachtreffens fest. Das erste Treffen der Saison begann am 1. Juli, das zweite ist für Hochsommer geplant. Beide Projekte sind durch ein gemeinsames Thema und einen gemeinsamen methodischen Ansatz verbunden.

Das Schlüsselkonzept der ethnokulturellen Sprachtreffen 2025 ist das Thema „Weltwanderung“. Die Projektteilnehmer begeben sich auf eine symbolische Expedition auf den Spuren der Russlanddeutschen: Wissenschaftler, Reisende, Geographen und Entdecker, die einen unschätzbaren Beitrag zu Wissenschaft, Kultur und der Erforschung des Russischen Reiches und der UdSSR leisteten.

Die Wahl dieses Themas ist kein Zufall: 2025 jährt sich die Russische Geographische Gesellschaft zum 180. Mal, mit deren Aktivitäten viele Russlanddeutsche – von Otto Schmidt bis Johann Gmelin – eng verbunden sind. Die Reise der Teilnehmer wird nicht nur geographisch, sondern auch historisch, kulturell und vor allem sprachlich sein. Jeder Tag der Treffen wird eine „neue Route“ sein, die das Eintauchen in ein bestimmtes wissenschaftliches Gebiet, einen kulturellen Kontext und die Sprachpraxis umfasst.

Die Hauptfiguren des Programms sind herausragende Persönlichkeiten der Wissenschaft:

  • Geographie: Otto Schmidt – Entdecker der Arktis und des Nördlichen Seeweges;
  • Botanik: Johann Gmelin und Simon Pallas, Autoren grundlegender Werke zur Flora Sibiriens;
  • Schifffahrt: Fjodor Litke, der die Halbinsel Kamtschatka und die arktischen Meere erforschte;
  • Astronomie: Friedrich Georg Wilhelm Struve, der die Grundlagen der Sternastronomie in Russland legte;
  • Zoologie: Johann Friedrich von Brandt und Karl Ernst von Baer, die die Fauna des Kaspischen Raums und Russlands insgesamt erforschten;
  • Ethnographie: Gustav Ferdinand Richard Radde, der bedeutende Beiträge zur Erforschung des Kaukasus und Sibiriens leistete.

„Unser Projekt hilft den Familien, Kindern und Jugendlichen, sich als Teil eines größeren historischen und kulturellen Kontextes zu fühlen.

Wir lernen nicht nur die deutsche Sprache – wir entdecken durch Deutsch Wissenschaft, Geographie, Geschichte und Kultur. Dieser Ansatz ist spannend und inspirierend“,

sagt die Leiterin der Spracharbeit Lidia Bauer.

„In diesem Jahr haben wir großen Wert auf die innerlichen Prozesse gelegt: Algorithmen für die Gestaltung der Sprachtreffen, Projektlogik und Motivation der Teilnehmer.

Es ist wichtig, nicht nur das Treffen durchzuführen, sondern das auch pädagogisch strukturiert, sinnvoll und ganzheitlich zu gestalten. Das ist unsere Hauptaufgabe“,

sagt Marina Fink, Leiterin der ethnokulturellen Arbeit.

Das Arbeitstreffen zeigte eine hohe fachliche Vorbereitung und Engagement der Organisatoren. Das Treffen diente nicht nur als Vorbereitungsphase, sondern auch als Plattform für Erfahrungsaustausch, die Neubetrachtung pädagogischer Aufgaben und gemeinsames Wachstum. Die Entwicklung der Sprachtreffen erfolgte im Geiste der Zusammenarbeit, Offenheit und dem Wunsch, ein Projekt zu schaffen, das jedem Teilnehmer in Erinnerung bleiben wird.


Das Projekt wurde mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Rahmen des Unterstützungsprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation realisiert.

Rubriken: Nachrichten aus den Regionen