Omsk Fashion Weekend: Ergebnisse des 5. Art-Projekts und Geschichte einer Teilnehmerin mit deutschen Wurzeln


Am vergangenen Wochenende, am 5. Juli, wurde das kulturelle Leben in Omsk durch ein herausragendes Ereignis bereichert – das 5. Art-Projekt „Omsk Fashion Weekend“, das auf der Hauptbühne eines Einkaufzentrums „MEGA“ stattfand. Diese Veranstaltung ist seit langem nicht nur für lokale Designer, sondern für die gesamte russische Modebranche von Bedeutung. In diesem Jahr legte das Projekt besonderen Wert auf die Förderung junger Talente: Alle Preise gingen an Studierende der Technischen Universität Omsk, was für das hohe Ausbildungsniveau der lokalen Designschule spricht.

Die Vielseitigkeit des Projekts

Das Art-Projekt vereinte traditionell mehrere bedeutende Veranstaltungen und schuf so einen einzigartigen Raum für kreativen Austausch. Die Eröffnung fand mit der Abschlusspräsentation der besten Arbeiten der Hochschule für Kostümdesign Omsk statt. Junge Modedesignerinnen und Designer zeigten, wie sie aktuelle globale Trends mit der eigenen Vision verbinden konnten. Besonders interessant war die professionelle Präsentation lokaler und russischer Marken sibirischen Ursprungs: Die Zuschauer sahen, wie Omsker Designer die unverwechselbare DNA ihrer Marken schaffen. Ein ebenso wichtiger Bestandteil war das Bildungsprogramm, bei dem Experten aus verschiedenen Bereichen – vom Design bis zum Modegeschäft – wertvolles Wissen und praktische Erfahrungen mit den Teilnehmern teilten.

Internationaler Wettbewerb: Neue Namen

Zentrales Ereignis war der III. Internationale Wettbewerb für Mode, Design und materielle Kultur, der 18 vielversprechende Künstlerinnen und Künstler aus Omsk, Nowosibirsk, St. Petersburg, Moskau und anderen Städten zusammenbrachte. Insgesamt wurden den Experten 85 Originalmodelle präsentiert.

Die Expertenbewertung wurde von anerkannten Branchenexperten durchgeführt: Alexander Bogdanov, Gründer der Marke ALEXANDER BOGDANOV, Galina Tolmatschewa, Professorin für Kostümdesign, Warwara Dubina, Leiterin der Designabteilung von „Lagoon Limited“, Tatjana Erbes, Gründerin der Marke IZIWEAR, und Alina Syrych, Gründerin der Marke ÁLERI.

Der kreative Weg von Lisa Kusskajewa

Unter den Teilnehmerinnen erregte Lisa Kusskajewa, eine Designerin mit einem einzigartigen Ansatz in der Kleidergestaltung, besondere Aufmerksamkeit. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch ihre tiefe Konzeption und Liebe zum Detail aus.

„Schon als Kind wusste ich, dass ich Modedesign machen wollte“, sagt Lisa. „Meine Eltern unterstützten meine Leidenschaft, indem sie mich auf die Kunstschule schickten. Die Wahl der Universität war bewusst – die Omsker Designschule ist bekannt für ihre starke Praxisorientierung und ihre hervorragenden Lehrerinnen und Lehrer.“

Für Lisa ist Mode in erster Linie die Sprache des Selbstausdrucks. Sie meidet bewusst Vorbilder und entwickelt lieber ihren eigenen Stil:

„Ich lasse mich nicht von der Kreativität anderer inspirieren, sondern von meiner eigenen Entwicklung. Jede neue Kollektion spiegelt wider, was ich in der Zeit der Arbeit an der vorherigen Kollektion erreicht habe.“

Inspiration im Detail

Die Designerin findet Ideen an den unerwartetsten Orten: Straßenarchitektur und Graffiti, akustische und visuelle Rhythmen der Musik, Kontraste der städtischen Umgebung, natürliche Texturen und Formen.

„Mir ist es wichtig, dass Kleidung eine Sprache spricht, die man versteht“, erklärt Lisa. „Deshalb experimentiere ich mit Kombinationen, die auf den ersten Blick unvereinbar erscheinen.“

Obwohl Lisas deutsche Wurzeln großväterlicherseits keine direkte Rolle in ihrer Arbeit spielen, spiegelt sich ihre multikulturelle Weltanschauung deutlich in ihren Werken wider: „Ich teile Kultur nicht in ethnische Zugehörigkeiten ein. Mir ist es wichtig, Dinge zu schaffen, die Menschen unabhängig von ihrer Herkunft nahestehen.“

Ihre neueste Kollektion beschäftigt sich mit dem Thema der Balance zwischen Individualität und kollektiver Identität und lädt den Betrachter ein, darüber nachzudenken, was uns unterscheidet und was uns verbindet. Lisa kreiert ihre Werke in limitierten Auflagen und auf Bestellung. Sie können ihre Arbeit in sozialen Netzwerken verfolgen, wo die Designerin regelmäßig neue Projekte veröffentlicht und Kooperationen ankündigt.

Geschenke vom IVDK

Zwei weitere Teilnehmerinnen mit deutschen Wurzeln erhielten Souvenirs vom Projektpartner, dem Internationalen Verband der deutschen Kultur (IVDK), sowie Zertifikate für die Teilnahme an Projekten der Organisationen der Russlanddeutschen. Lika Achmetowa aus Omsk erhielt vom Internationalen Verband der deutschen Kultur eine Einladung zu den Ethnokulturellen Sprachtreffen für Familien, und Lilia de Jong aus Newel, Gebiet Pskow, wurde eingeladen, am Kurs „Genealogie der Russlanddeutschen“ des Instituts für Ethnokulturelle Bildung und an einem der Projekte des Jugendrings der Russlanddeutschen (JdR) teilzunehmen.

Perspektiven

Das Omsk Fashion Weekend hat seinen Status als wichtigste Plattform für aufstrebende Designer bestätigt. Die Teilnahme an solchen Projekten bietet jungen Talenten nicht nur die Möglichkeit, ihre Arbeiten zu präsentieren, sondern auch wertvolle Ratschläge von Branchenexperten zu erhalten.

Die Arbeit von Lisa Kusskajewa ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie regionale Designer konzeptionelle Projekte entwickeln können, die nicht nur in Russland, sondern auch international interessant sind. Ihr Ansatz, der tiefgründige Philosophie mit Praxisbezug verbindet, eröffnet neue Horizonte für die Entwicklung der Omsker Modeszene.

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