Viktor Scherf baut Brücken aus Tanz und Musik Erfolg wird nicht durch Nationalität oder sonstige Herkunftsmerkmale bestimmt, Erfolg wird hart erkämpft. Das weiß auch Viktor Scherf. Angefangen als Choreograph im sibirischen Barnaul, gab der Russlanddeutsche seinen Beruf auch in Deutschland nicht auf. Jetzt gehört ihm eine große Tanzschule, seine Schüler räumen bei Tanzwettbewerben ab – zuletzt holten sie drei Weltmeistertitel in Italien.

Viktor Scherf baut Brücken aus Tanz und Musik

Erfolg wird nicht durch Nationalität oder sonstige Herkunftsmerkmale bestimmt, Erfolg wird hart erkämpft. Das weiß auch Viktor Scherf. Angefangen als Choreograph im sibirischen Barnaul, gab der Russlanddeutsche seinen Beruf auch in Deutschland nicht auf. Jetzt gehört ihm eine große Tanzschule, seine Schüler räumen bei Tanzwettbewerben ab – zuletzt holten sie drei Weltmeistertitel in Italien.

Beim Dance-World-Cup 2010 auf Sardinien (Italien) waren die Jungtänzer und ihre Betreuer nicht nur von den märchenhaften Stränden und kristallklarem Wasser begeistert, sondern viel mehr von der Wettkampfkulisse in einem nachgebauten Amphitheater. „Die Tribünen waren jeden Tag voll besetzt. Die Zuschauer haben uns toll angefeuert“, so die Eindrücke der jungen Teilnehmer. Da mussten sie einfach Erfolg haben. Die Schüler der Tanzschule „Let’s Dance“ von Viktor Scherf (Altenkirchen/Rheinland-Pfalz) sicherten sich drei erste Plätze in den Kategorien Jazz/Showdance (Thema: Spinnen), Folklore/Kinder bis 13 Jahren (Thema: Russisches Souvenir) und Folklore/Jugendliche bis 17 Jahren (Thema: Ukrainischer Tanz). Zudem sahnten die jungen Altenkirchener beim anschließenden Galaabend noch Sonderpokale ab: „Bester Showtanz“, „Beste Folklore“ und sogar „Beste Tanzschule insgesamt“. Viktor Scherf zeigte sich sehr stolz auf seine Schüler: „Sie haben Großartiges geleistet“.



Damit die 73 Personen starke Gruppe der Tanzschule überhaupt nach Italien fahren konnte, mussten Eltern, Gönner und Spender im Vorfeld Einiges an Unterstützung leisten. Deswegen war der krönende Abschluss der erfolgreichen Reise – die Rückkehr in Altenkirchen – auch der bewegendste Moment für alle Beteiligten. Ebenso wie im Sommer 2009, als Scherfs Schüler als Weltmeister des Weltcups von der Kanalinsel Jersey (in der Nähe der französischen Küste) nach Hause zurückkehrten, wurden sie auch diesmal von zahlreichen Eltern mit Fackeln, großen Plakaten und einem Feuerwerk empfangen.

Zum Ausruhen bleibt den Schülern von Viktor Scherf allerdings wenig Zeit. Die Schule, an der etwa 600 Tanzlustige im Alter von vier bis 60 Jahren, davon etwa 350 Kinder in verschiedenen Altersgruppen, an verschiedenen Kursen teilnehmen – Aussiedler wie Einheimische, nimmt regelmäßig an Tanzwettbewerben sowie Tanz- und Kulturfestivals im In- und Ausland mit Erfolg teil. Nächstes Jahr findet der Weltcup im Disneyland Paris statt. „Dafür wollen wir uns unbedingt wieder qualifizieren. Daher arbeiten wir schon an den nächsten Tänzen“, so Scherf.

Mit seiner 2001 gegründeten Tanzschule hat sich der Dipl. Tanzpädagoge Viktor Scherf den langersehnten Traum vom eigenen Tanztheater erfüllt. Angefangen hat er als junger Choreograph im sibirischen Barnaul. Auch in Deutschland setzte Scherf sein Engagement fort: Beruflich zuerst als Tanzlehrer einer örtlichen Tanzschule und ehrenamtlich als Jugendbetreuer. In den späten 90er Jahren arbeitete er im Altenkirchener Übergangswohnheim mit Aussiedlerkindern und baute mit ihnen seine erste Tanzgruppe auf, die sich mit der Zeit zum bundesweit und international bekannten Showtheater „Rhythmen der Welt“ entwickelt hat.

Heute ist das Ensemble, dem vorwiegend Aussiedlerjugendliche angehören, die Visitenkarte der Tanzschule schlechthin und vertritt sie bei bundesweiten und internationalen Festivals. Um russlanddeutsche Jugendliche einmal mehr von der besten Seite zu zeigen, hat sich Viktor Scherf schon mal etwas ganz besonderes einfallen lassen, wie beispielsweise ein Mega-Jugend-Event mit Rock, Sport und Hip-Hop für Jugendliche in Altenkirchen und Umgebung. Durch Tanzshows, Tanzparties mit Überraschungsgästen oder Sonderveranstaltungen wie Literaturcafe, Tanzseminare oder Jugend-Events, aber auch durch Zusammenarbeit mit Schulen, Vereinen und Verbänden bauen Viktor Scherf und sein Team Brücken rund um Tanz und Musik.

Bereits mehrmals sind die Schüler von Viktor Scherf bei den Veranstaltungen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, zuletzt 2009 beim 30. Bundestreffen in Rheinberg/Nordrhein-Westfalen, aufgetreten. Im September und Oktober des Vorjahres standen die Tänzer aus Altenkirchen an vier Galaabenden der Stadt Dortmund gemeinsam mit den Nationaltheatern aus London, Hongkong, Stockholm, Rom, Berlin und Dortmund auf der Bühne.

In den neun Jahren Bestehens der Tanzschule waren die Schüler von Viktor Scherf mehrmals deutsche Meister, errangen zahlreiche Preise in Deutschland und im Ausland, holten sich im Juni 2009 beim World Dance Cup auf der Kanalinsel Jersey einen Weltmeister- und einen Vizeweltmeistertitel und in diesem Jahr nun dreimal Weltmeistertitel in Italien.

Für das traditionelle Jahresabschlusskonzert im Dezember auf der Bühne der Stadthalle Altenkirchen, wobei bis zu 350 Kinder und Jugendliche der Tanzschule ein Feuerwerk aus Farben und Rhythmen präsentieren, sind die Eintrittskarten schon Tage zuvor vergriffen. Das großangelegte Kulturprogramm ist immer wieder nicht nur ein spannendes Erlebnis für Hunderte Gäste aus der Kreisstadt und Umgebung, sondern auch eine Art Prüfung für die jungen Tänzer. Die Kleineren stellen ihr Können unter Beweis, und die Älteren vermitteln die „Poesie des Tanzes“ – mit stimmungsvoller Musik, aufwendigen Kostümen und meisterhaften Choreographien.

Einige ehemalige Schüler sind bei Viktor Scherf bereits als Pädagogen eingestiegen. Und er ist immer wieder auf der Suche nach gleichgesinnten Enthusiasten für seine Schule, die „die Seele tanzen lassen“ und diese Leidenschaft auch an Schüler vermitteln können. Denn: Mit den Erfolgen der Tanzschule wachsen auch ihre Schüler. Der Schulleiter weiß: „Die Kinder brauchen diese Erfahrung, die sie zu Hause nicht machen können. Tänzer und Betreuer wachsen zu einem Team zusammen und sehen, was es alles noch zu erreichen gibt. Dies ist Ansporn und Inspiration zugleich.“


Nina Paulsen

Webpräsenz der Tanzschule: www.tanzschule-letsdance.de

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