Heimatgeschichte ist wichtig


Wer schon einmal in Deutschland war, dem ist bestimmt aufgefallen, wie sorgfältig dort in allen Orten, ob kleineren oder größeren, die Entstehungsgeschichte des Ortes gepflegt wird. Erfreulich, dass auch in Russland immer mehr Orte sich ihrer Geschichte zuwenden. Das betrifft auch das Dorf Podsosnowo in der Region Altai. Dieses vorbildliche Dorf verfügt schon über ein reichhaltiges Museum der Russlanddeutschen, ihre Geschichte und Traditionen. Nun wurde hier Ende Januar des laufenden Jahres ein Saal extra für die Geschichte des Heimatdorfes eröffnet. 

Wer schon einmal in Deutschland war, dem ist bestimmt aufgefallen, wie sorgfältig dort in allen Orten, ob kleineren oder größeren, die Entstehungsgeschichte des Ortes gepflegt wird. Erfreulich, dass auch in Russland immer mehr Orte sich ihrer Geschichte zuwenden. Das betrifft auch das Dorf Podsosnowo in der Region Altai. Dieses vorbildliche Dorf verfügt schon über ein reichhaltiges Museum der Russlanddeutschen, ihre Geschichte und Traditionen. Nun wurde hier Ende Januar des laufenden Jahres ein Saal extra für die Geschichte des Heimatdorfes eröffnet.

Die Idee für diesen Saal entstand während der 120. Jubiläumsfeier des Dorfes Podsosnowo im Jahre 2012. Finanziell wurde das Projekt durch die Mithilfe des Bundesinnenministeriums im Rahmen des Programms zugunsten der Russlanddeutschen und des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur ermöglicht. Vor der eigentlichen Eröffnungsfeier konnten die Gäste die ausführlichen Fotoausstellungen von Jakow Grinemaer und Alexander Beck besichtigen, die der Geschichte und den Menschen des Ortes gewidmet waren. Auf den Tischen waren alte und neuere Alben zu verschiedenen Themen ausgelegt: „Am Hochzeitstag“, „Blumenausstellungen“, „Podsosnowo zu verschiedenen Zeiten“, „Das Dorfrat und die Administration“ und andere.

An der Eröffnungsfeier beteiligten sich Heinrich Hagelgans, Vorsteher der Kirow-Kolchose, Jakow Grinemaer, Unternehmer und Mäzen aus Slawgorod, Vertreter der Massenmedien, Dorfschullehrer und einige alteingesessene Bewohner des Dorfes Podsosnowo.

Nach dem Einführungswort gab Nadeshda Laas, stellvertretende Leiterin der Dorfadministration, das Wort an Heinrich Hagelgans weiter. Dieser erinnerte die Anwesenden an den Verlauf des 120. Jubiläumsfestes des Dorfes und unterstrich, wie wichtig es für die Dorfeinwohner sei, die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte ihres Heimatdorfes besser zu kennen. Besonders wichtig sei das für die heranwachsende Generation. Jakow Grinemaer, ein geborener Podsosnowoer, meinte in seiner Anrede: „Podsosnowo ist sozusagen unser Haus und wir sind glücklich, dass wir dieses Haus haben, wo wir zu jeder Zeit einkehren können und stets mit Freude aufgenommen werden. Durch diesen Geschichtssaal zollen wir unseren Vorfahren, die dieses Haus für uns aufgebaut haben, unseren schuldigen Respekt und Dank. Nun ist es unsere Pflicht dieses Haus zu erhalten und zu pflegen. In diesem Saal ist alles angesammelt, wovon man bei der Erhaltung und Erforschung der Dorfgeschichte ausgehen kann.“

Nun begann der interessanteste Teil der Veranstaltung. Erfahrungen und Erinnerungen tauschten die ältesten Einwohner des Dorfes: Alexander Schneider, Berta Ring, Emanuel Schneider, Iwan Borgeno und Alexander Kunkel. Sie erinnerten sich an die ersten Jahre der Kolchose, an die Aussiedlung aus der Wolgaheimat, die Ankunft und den neuen Anfang in Podsosnowo, an die Jahre, als die Kolchose von Friedrich Schneider geleitet wurde und die zur Blütezeit des Dorfes wurden, an das geistige, kulturelle und schöpferische Leben des Dorfes.

Anschließend machten die Gäste einen Rundgang durch das Podsosnowoer deutsche Kulturzentrum. Hier gibt es auch extra ein Zimmer für verschiedene Haushaltsgegenstände der Bauernhöfe von früher. Richtig lustig und lebhaft wurde es nachher bei einer gemütlichen Teerunde mit deutschem Feingebäck, als die Alteinwohner humorvoll einige lustige Geschichten aus dem Leben der Podsosnowoer, wie man so schön in der „podsosnowischen“ Mundart sagt, „runterropften“.

Erna Berg

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