Literatur und Sprache der Russlanddeutschen wurde in Detmold besprochen

Vom 11. bis 16. Oktober findet in Detmold (Deutschland) das Kulturhistorische Seminar für junge Forscher aus Russland und Deutschland statt, die sich mit dem kulturellen und historischen Erbe der Russlanddeutschen befassen. Themen des Seminars sind Literatur, Sprache und Dialekte der Deutschen Russlands.

In Rahmen der Arbeitsgruppe „Literatur der Russlanddeutschen“ (Moderatorin Dr. Phil. Swetlana Polujkowa (Pädagogische Staatsuniversität Omsk) wurden sieben thematische Berichte vorgestellt.

Der Vortrag von Dr. Phil., Dozentin der Russischen Staatlichen Humanitären Universität Elena Seifert wurde den aktuellen Problemen der russlanddeutschen Literatur („Aktuelle Probleme der Literatur der Russlanddeutschen. Kenntlichmachung des Problemfeldes russlanddeutscher Literatur“) gewidmet und Projektleiter des Ausbildungs- und Forschungszentrums ETHNOS e.V. Artjom Scheller erzählte über die Digitalisierung des literarischen Erbes der Russlanddeutschen.

Dozentin am Institut für romanisch-germanische Sprachen und Kulturen der Staatlichen Dostojewskij-Universität Omsk Julija Baach hat den Seminarteilnehmern den Weg und die Traditionen der Wolgadeutschen in der vorrevolutionären Zeit und die Bewertung der Ereignisse in der Arbeit von Reinhard Köln „Durch die Schule des Lebens“ vorgestellt. Über die Werke der russlanddeutschen Schriftsteller wurde auch im Bericht der Dr. Elena Zhestkowa aus der Nationalen Forschungsuniversität Nischni Nowgorod gesprochen. Das Thema dieses Berichts war die Auseinandersetzung mit dem Roman des bekannten kasachischen Übersetzers, Prosaikers, Publizisten und Literaturkritikers Herold Belger „Das Haus des Heimatlosen“.

Swetlana Tokmakowa, Lehrerin der russischen Sprache und Literatur der Schule Nr. 101 (Woronezh), sprach über die synchronen und diachronen Aspekte in den Werken der russlanddeutschen Autoren. Dozent am Institut für Philologie der Paneuropäischen Universität „Apeiron“ Alexander Schuklin (Banja Luka, Bosnien und Herzegowina) erzählte über religiöse Motive in der modernen Literatur der Russlanddeutschen und der Bachelor der Südlichen Föderalen Universität Sergej Scheweljow (Rostow am Don) wählte als Thema seines Vortrages „Die Haltung der Sowjetmacht zu Russlanddeutschen in Bezug auf die Repertoire des deutschen Theaters in Temirtau“.

Probleme der Erhaltung der ethnischen Identität wurden im Rahmen der Arbeitsgruppe „Sprache und Dialekte der Russlanddeutschen“ erörtert. Die Moderatoren der Arbeitsgruppe sind Kandidat der Philologischen Wissenschaften Alexander Minor und Dr. Katarina Dück (Leibniz-Institut für Deutsche Sprache der Leibniz-Gemeinschaft Mannheim). Dr. Katarina Dück hat auch den Vortrag zum Thema „Das Schwäbische als Baustein einer kaukasiendeutschen Identität? Zu Methoden und Durchführung eines soziolinguistischen Projekts“ gehalten.

Der Impulsvortrag vom Dr. Oleg Alexandrow aus Tomsk „Forschung der Dialekte der Russlanddeutschen. Was wird getan und was muss noch getan werden“ wurde den Dialekten der Russlanddeutschen gewidmet.

Die Entwicklung der Sprache und Merkmale der Dialekte der Deutschen Russlands wurden in den Berichten des Übersetzers und Lehrers der Südlichen Föderalen Universität Michael Fritz („Lexikalische Besonderheiten der Dialekte der Russlanddeutschen im Süden Russlands“) und der stellvertretenden Direktorin für Bildungsarbeit der Schule Nr. 88 (Krasnojarsk) Eugenia Grack („Sprachassimilation der Russlanddeutschen in den 1950–1980er Jahren) besprochen.

Anna Lenez, die Mitarbeiterin des Instituts für Deutsche Philologie am Pädagogischen Institut der Südlichen Föderalen Universität, hielt einen Vortrag „Sprach- und ethnokulturelle Kennzeichen der Russlanddeutschen“, und die Direktorin des öffentlichen Fonds „Interkultureller Freundeskreis Deutsch verbindet“ Bibigul Nugumanowa sprach über die Motivationsmethoden für das Erlernen der deutschen Sprache.

Im Laufe der Diskussion haben die Teilnehmer jeder Arbeitsgruppe die Trends und Perspektiven für die Entwicklung der Sprache und Literatur der Russlanddeutschen besprochen. Die besten der präsentierten Vorträge werden in Konferenzsammelbändern veröffentlicht, die auf Initiative des Internationalen Verbands der deutschen Kultur und der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen gesammelt werden.


Zur Kenntnis:

Das Kulturhistorische Seminar für junge Forscher aus Russland und Deutschland findet in Detmold vom 11. bis 16. Oktober statt.

Die Seminarveranstalter sind der Internationale Verband der deutschen Kultur, der Kulturreferat für Russlanddeutsche und der Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ethnokulturelle Bildung – BiZ, dem Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold und der Internationalen Assoziation zur Erforschung der Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen.

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