Deutsche aus vielen Regionen Russlands bereiten sich auf ein denkwürdiges Datum vor – den 28.August. In 1941 wurde an diesem Tag ein Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR «Über die Umsiedlung der in den Wolgagebieten lebenden deutschen» verabschiedet. In diesem Jahr wird der Gedenktag in einem besonderen Format stattfinden, weil es in vielen Regionen des Landes noch ein Selbstisolirungsregime für Bürger über 65 Jahren gilt.
Wir bieten ihnen einen Überblick, wie die Russlanddeutschen den Tag des Gedenkens und der Trauer begehen werden.
Moskau
Das Museum für GULAG-Geschichte veranstaltet zusammen mit dem Internationalen Verband der deutschen Kultur den Tag des Gedenkens und der Trauer für die Teilnehmer der Ethnokulturvereine beim DRH Moskaus.
An der Veranstaltung werden Vertreter des Museums Roman Romanov und Swetlana Puchova sowie der Historiker, Autor des Buches „Siblag NKVD. Die letzten Briefe des Pfarrers Wagner. Persönliche Erfahrung bei der Suche nach Repressiven“ Alexander Makejew.
Kaliningrad
Das Kultur-und Geschäftszentrum (KGZ) der Russlanddeutschen bereitet ein Video-Konzert der geistlichen Musik des Kaliningrader Symphonieorchesters unter der Leitung des verdienten Künstlers Russlands Arkadij Feldman vor. Das Video mit dem Konzert und die Ansprache des Vorsitzenden des KGZs Roman Gennich und der Vorsitzende der RDKA der Deutschen des Kaliningrader Gebietes Olga Vollmer wird zum Tag des Gedenkens und der Trauer in sozialen Netzwerken und auf dem Youtube-Kanal des KGZs veröffentlicht.
Wolgograd
Das Zentrum für Deutsche Kultur in Wolgograd bereitet sich zusammen mit der örtlichen Gemeinde der Evangelisch-lutherischen Kirche auch auf den Tag des Gedenkens und der Trauer der Russlanddeutschen vor. Der Propst des Nieder-Wolgagebietes und der Republik Kalmückien Oleg Stuhlberg wird den Gottesdienst mit dem anzünden von Gedenkkerzen zum Gedenken an die infolge der Deportation getöteten Russlanddeutschen abhalten. Der akademische Chor „Stimmen von Sarepta“ wird den Gottesdienst begleiten und Gedenkchorale sowie die Werke „die Kerzen weinen“ und „das Abend-Opfer“ aufführen.
Im Kamyschin Bezirk der Region Wolgograd wurde im August das Projekt für soziale Hilfe „Paketnothilfe 2020“ abgeschlossen. Die Aktivisten besuchten drei Dutzend Familien der repressierten Russlanddeutschen, sammelten Geschichten aus Familienarchiven, die eine Grundlage für das Video-und Druckmaterial über den Tag der Erinnerung und der Trauer bilden werden.
Saratow und Engels
Das Deutsche Kulturzentrum in Engels und Deutscher Verein „Wiedergeburt“ im Saratow Gebiet haben am 12. August die überregionalen Aktion „Blumen unserer Erinnerung“ gestartet. Im Rahmen der Aktion findet auch eine Sammelaktion für die Blumenniederlegung zum Denkmal „Den Russlanddeutschen – Repressionsopfern in der UdSSR“ statt.
Samara
In Samara startete die Online-Aktion „Wir erinnern uns“, in deren Rahmen die Familien von deportierten Deutschen ihre Geschichten in sozialen Netzwerken teilen. Es wurde geplant, am 28. August Blumen zu Gedenkstella zu Ehren der ersten Gasleitung der UdSSR 1942-1943 „Buguruslan – Pochwistnewo – Kujbyshew“, deren Bauherren die deutschen Zwangsarbeiter waren.
Ural
Zum Tag des Gedenkens und der Trauer in der Region Swerdlowsk wurde die Paketenhilfe für die Zwangsarbeiter und repressierte Russlanddeutsche zeitlich festgehalten. Und da in der Region weiterhin die „Selbstisolierung 65+“ aktiv ist, werden die Organisatoren des Projekts jedem Teilnehmer persönlich Dankworte für ihre harte Arbeit in einer schwierigen Zeit und den Beitrag, den sie in die Tätigkeit der Gemeinschaft von Russlanddeutschen geleistet haben, aussprechen. Die Aktivisten von Jugendklubs werden auch Blumen an Gedenkstätten in Jekaterinburg und Nischnij Tagil niederlegen.
Omsk
Im deutschen Nationalbezirk Azow haben die Zentren der deutschen Kultur ein literarisches Wohnzimmer im Online-Format geplant. Die Jugendklubs planen, Blumen an Gedenkstätten zu legen, und den Gedenken von Unterdrückten die Ehre zu erweisen.
Nowosibirsk
Das Deutsch-Russische Haus (DRH) in Nowosibirsk wird in sozialen Netzwerken ein thematisches Videokonzert präsentieren. Daran werden alle Kreativteams des Nowosibirsker DRHs teilnehmen: – Vokal, und-Instrumental-Ensemble „Gute Laune“, ein Akkordeonquartett „Edelweiß“, choreographische Ensemble „Free Ballett“, das Folkloreensemble der Russlanddeutschen „Begeisterung“ die Teilnehmer des Theaterstudios „Spiel“, die die Gedichte in deutscher und russischer Sprache vortragen werden. In diesen Tagen verlaufen Proben und Videoaufnahmen zu dem Konzert, wovon die meisten klassische Kompositionen und religiöse Gesänge sind.
Altai
Das Zentrum für kulturelle und geschäftliche Zusammenarbeit „Deutsche von Altai“ bereitet ein Audio-Spektakel zum Tag des Gedenkens und der Trauer vor. Es werden Zitate aus offiziellen Dokumenten, Auszüge aus den Erinnerungen von Zeitzeugen der Ereignisse und literarische Arbeiten zur Deportation der Russlanddeutschen vorgestellt. Das Audio-Spektakel wird in VKontakte und auf Youtube veröffentlicht.