Ethnokulturelle Bildungsfragen werden auf der Sprachkonferenz in Moskau diskutiert


Im Rahmen der 7. Internationalen wissenschaftlich-praktischen Sprachkonferenz zum Thema „Russlanddeutsche: Ethnokulturelle Bildung. Herausforderungen. Möglichkeiten. Erfahrungen“, die vom 31. Oktober bis zum 4. November in Moskau stattfindet, sind Diskussionen zu den wichtigsten Fragen des Bildungs- und Unterrichtsbereichs der deutschen Sprache geplant.

Auf dem Programm der Konferenz stehen Präsentationen von führenden Experten im Bereich des Erlernens der deutschen Sprache, Plenarsitzungen, Runde Tische und Podiumsdiskussionen. Am 2. November sind sechs Sektionen geplant, in denen Experten über ihre Projekte berichten und ihre Erfahrungen mit anderen Konferenzteilnehmern austauschen. Die Sektionen werden folgende wichtige Themen behandeln: Deutsch als Mutter-, Zweit- und erste Fremdsprache; frühkindliche Bildung in der deutschen Sprache; außerschulische Bildung in der deutschen Sprache; die Literatur der Russlanddeutschen; Schulen mit ethnokultureller Komponente; und Online-Möglichkeiten im Bildungsbereich.

1) Deutsch als Muttersprache und als erste und zweite Fremdsprache

Im Rahmen dieser Gruppenarbeit werden die Erfahrungen im Unterrichten von Deutsch als Muttersprache und als erste und zweite Fremdsprache betrachtet und die dabei aufkommenden Schwierigkeiten und Wege zu deren Überwindung diskutiert. Die Deutschlehrerinnen und -lehrer bekommen auch die Möglichkeit, sich mit den modernen Methoden und effektiven Unterrichtsverfahren im Bereich „Fremdsprachenunterricht“ vertraut zu machen.

Moderatorin:

Darja Schmidt, Leiterin des Sprachzentrums „Deutsch mit ...“, Leiterin des Klubs der Freunde der deutschen Sprache „Hallo Nachbarn! Neu“, IVDK-Expertin zur Bewertung der Wirksamkeit von ethnokulturellen und Sprachprojekten

2) Frühes Deutschlernen

Kaum vorstellbar, aber gerade in den kleinen Händchen, die heute die farbenreiche Zeitschrift „Schrumdi“ halten, liegt unsere Zukunft. Von den Erfolgen der Kinder beim Erlernen der deutschen Sprache hängt unter anderem ihr weiteres Schicksal in der Welt der Erwachsenen ab. Die Selbstorganisation der Russlanddeutschen schenkt Frühem Deutschlernen besondere Beachtung. Im Rahmen der Sektion werden Arbeitsergebnisse in diesem Bereich in den Jahren 2013–2021 zusammengefasst und neue Lehrprogramme sowie Ausarbeitungen von lern-methodischen Materialien vorgestellt.

Moderatorin:

Natalja Koslowa, Mitglied des Expertenrates und Multiplikatorin des Instituts für ethnokulturelle Bildung – BiZ, Didaktikerin, Psychologin

3) Außerschulischer Deutschunterricht

Spaß am Deutschlernen zu haben, ist einfach, wenn man daraus einen kreativen Prozess macht. Im Rahmen dieser Sektion findet die Besprechung von alternativen Deutsch-Lernmethoden, die sogar bei den zappeligsten und quirligsten Schülern Interesse wecken können.

Moderatorin:

Jekaterina Barsagajewa, BiZ-Koordinatorin für Spracharbeit im Gebiet Tomsk

4) Schule mit ethnokultureller Komponente

Diese Sektion bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, Ausbildungsmodelle für deutsche Minderheit vorzustellen und die Erfahrung ihrer Anwendung an den Schulen zu teilen. Das Hauptanliegen der Diskussion ist es, die Notwendigkeit der sprachlichen Ausbildung und Unterstützung ethnokultureller Minderheiten im Allgemeinbildungssystem aufzuzeigen und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Organisationen der Russlanddeutschen zu besprechen.

Moderatorinnen:

Jekaterina Kisseljewa, Dr. päd., stellvertretende Leiterin für lernmethodologischе Arbeit des Institutes für Psychologie von L.S. Wygotski (die Russische Staatliche Universität für Geisteswissenschaften)

Marija Lukjantschikowa, Dr. phil., Beauftragte für Sprachkurskooperation und Förderung der russlanddeutschen Minderheit

5) Online-Möglichkeiten im Bildungsbereich

Im Zeitalter der Digitalisierung werden auch Bildungssysteme modernisiert. Anstelle von gewöhnlichen Schultafeln mit quietschender Kreide treten interaktive Desktops und digitale Versionen des ABC. Im Rahmen der Sektion finden Vorstellung und Besprechung alternativer Deutschlernprogramme der Generation Z.

Moderatorin:

Jekaterina Filippowa, Dr. phil., Prorektorin für die Entwicklung von Fachkompetenzen des KGBU DPO „Regionales Institut für Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften Altai“

6) Literatur der Russlanddeutschen

Verurteilt dazu, „weitbekannt im engen Kreis“ zu sein, hatten russlanddeutsche Schriftsteller viel durchgemacht. Nach Jahrzehnten der Verfolgung gelang es ihnen, zur Stimme deren zu werden, die lange Zeit kein Gehör fanden. Heute gehören ihre Werke nicht nur zur Weltliteratur, sondern sind auch eine hervorragende Möglichkeit, sich mit der Schönheit der deutschen Sprache bekannt zu machen.

Moderatorin:

Nelli Artes, Lehrerin und Dolmetscherin der deutschen Sprache, Vorsitzende des deutschen Jugendklubs „Immer fit“ in Ufa, Mitglied der Sprachgruppe des Jugendringes der Russlanddeutschen


Die Veranstaltung wird vom Internationalen Verband der deutschen Kultur, dem Institut für ethnokulturelle Bildung – BiZ und der Föderalen national-kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen unter der Schirmherrschaft der Zwischenstaatlichen Deutsch-Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen im Rahmen des Deutschlandjahres in Russland organisiert.

Rubriken: Spracharbeit