Russlanddeutsche aus dem Ural haben in Saratow Stammbäume erstellt


Vom 20. bis 23. Juni fand in Saratow ethnokulturelles Projekt „Stammbaum“ statt. Es wurde von öffentlichen Organisationen veranstaltet.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen in das Wolgagebiet aus dem ganzen Ural – aus Jekaterinburg, Nischni Tagil, Tjumen, Perm, Tscheljabinsk und anderen Städten.

Das Hauptereignis wurde die Möglichkeit das historische Staatsarchiv der Wolgadeutschen zu besuchen, das sich in Engels befindet. Die freundlichen Mitarbeiter und Leiterin der Abteilung für Nutzung und Veröffentlichung der Dokumenten Olga Skutschajewa halfen Besucher, passende Quellen und Informationen zu finden.

Die Gäste haben sich mit einem großen Interesse mit Dokumenten über die Geschichte ihrer Familien bekannt gemacht. Arbeit mit Taufregistern, Familienlisten und anderen wichtigen Quellen war sowohl spannend als auch aufregend. Alle, die nach ihren Vorfahren aus dem Wolgagebiet gesucht hatten, haben es geschafft, neue Informationen zu finden.

Die stellvertretende Leiterin der National-Kulturellen Autonomie der Deutschen des Bezirks Marx im Gebiet Saratow Natalia Meidt und Buchhalterin des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur Swetlana Tschajun empfangen gastfreundlich die Gruppe. Im Deutsch-Russischen Haus in Marx trafen sich die Teilnehmer mit Leiterin und Aktivisten der National-Kulturellen Autonomie der Deutschen des Bezirks Marx.

Alexander Kirsanow, Mitarbeiter des Landeskundemuseums Marx, Forscher, Lokalhistoriker und Buchautor, stellte den Gästen die mit den Russlanddeutschen verbundenen Sehenswürdigkeiten der Stadt Marks vor.

Die Stadt Engels begrüßte die Delegation aus der Uralregion mit einem großen Konzertprogramm. Die Vorsitzende der regionalen öffentlichen Organisation der Region Saratow „Gesellschaft der Deutschen „Wiedergeburt““ Julia Tarabrina und die Leiterin des Zentrums der deutschen Kultur Engels Aleftina Schuwajewa sprachen über die Arbeit der Organisation und stellten sie Kollegen und Aktivisten aus den Begegnungszentren vor.

Das gastfreundliche Engels-Zentrum veranstaltete auch ein umfangreiches Treffen zum Thema Genealogie. Referentin Olga Kotschukowa erklärte anschaulich und interessant, wie man mit Dokumenten arbeitet, nach seinen Wurzeln sucht, seinen Stammbaum erstellt und eine Generationenliste erstellt.

Das Projekt endete mit der Blumenniederlegung am Denkmal für Russlanddeutsche, die Opfer der Repressionen in der Sowjetunion wurden.

„Von der ersten Minute meines Aufenthalts im Lande meiner Vorfahren war ich stolz und traurig darüber, dass ich die einmalige Gelegenheit hatte, in meine Heimat zu kommen. Traurig, dass meine Eltern das nicht konnten. Das Projekt war sehr nützlich und lehrreich. Im Archiv der Wolgadeutschen habe ich meinen Urgroßvater gefunden, von dem ich nichts wusste“, sagte Elena Semenowa aus Ishim.

„Durch dieses Projekt konnten wir vollständig in die Geschichte und Genealogie der Russlanddeutschen eintauchen. Von besonderem Wert für uns war ein Besuch im Staatlichen Historischen Archiv der Wolgadeutschen in Engels, denn für jeden von uns war es sehr wichtig, Informationen und Nachrichten aus fernen Zeiten unserer Vorfahren zu finden. Einige hatten Glück, andere konnten keine detaillierten Informationen finden, erhielten aber wertvolle Empfehlungen von den Archivmitarbeitern. Jetzt verfügen wir über die notwendigen Kontakte und einen Aktionsalgorithmus für die weitere Suche nach Dokumenten“, sagte Margarita Hirschfeld aus Tjumen über das Projekt.

Und hier ist, was Ekaterina Sagwoskina aus Nischni Tagil sagte:

„Das ethnokulturelle Projekt war klein, aber sehr reichhaltig, interessant und nützlich. Im Rahmen des Projekts wurde die Aufgabe der Arbeit mit Archivdokumenten sowie die Theorie und Methodik zur Erstellung eines Stammbaums umgesetzt. ...Besonders hervorheben möchte ich den freundlichen und herzlichen Empfang der Begegnungszentren für Russlanddeutsche in zwei Städten, die den Empfang der Delegation aus Ural organisiert haben. Ich glaube, dass Projekte dieser Art notwendig, interessant und nützlich sind.“


Das Projekt wurde von dem Internationalen Verband der deutschen Kultur im Rahmen des Unterstützungsprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation umgesetzt.

Rubriken: Nachrichten aus den Regionen