Ethnokulturelle Sprachtreffen in Omsk: Ein Abenteuer in die Welt der Russlanddeutschen durch das „Ethnoland“


Im August entwickelte sich Omsk zu einer richtigen Oase des kulturellen Erbes für russlanddeutsche Kinder. 15-21 August fanden hier regionale ethnokulturelle Sprachtreffen unter dem allgemeinen Thema „Ethnoland» statt, die vom Kultur- und Geschäftszentrum „Deutsch-russisches Haus in Omsk“ organisiert wurden.

Das Projekt hat 24 Kinder aus Omsk und der Region Omsk zusammengebracht, darunter die Gewinner und Preisträger des Wettbewerbs Kenner der deutschen Sprache. Die Teilnehmer wurden in zwei Kolonien — Sarepta und Nischnjaja Dobrinka – unterteilt, die die ersten historischen Siedlungen der Russlanddeutschen symbolisieren. Die Idee hinter dem Projekt war, Kindern durch Spielformen, Sprachvereine und ethnokulturelle Aktivitäten zu helfen, die Wurzeln ihrer Vorfahren zu entdecken, Freundschaften und gegenseitige Hilfe zu stärken. Das zentrales Element war der Baum des Lebens, eine Metapher, die täglich über Traditionen, Geschichte und Kultur erzählte» und die Kolonien dazu veranlasste, sich zu vereinen, um die «Schwierigkeiten der Kolonisierung» zu überwinden. Ohne Konkurrenz, aber mit einem Schwerpunkt auf Teamarbeit entwickelte das Projekt Qualitäten wie Freundlichkeit, Geselligkeit und Hilfsbereitschaft.

Das Projekt dauerte sieben Tage und widmete sich jeweils einem bestimmten Thema im Zusammenhang mit dem Leben der Russlanddeutschen. Der Vormittag begann mit den deutschen Sprachclubs, in denen die Kinder Deutsch im lebendigen Dialog praktizierten, und am Nachmittag folgten ethnokulturelle Stunden und Interessenvereine, von nationalen Tänzen über Kreativität bis hin zu Sport- und Medienclubs. Die Abende endeten mit bunten Aktivitäten – Quests, Messen, Sportkämpfen und Festivals. Das Leistungssystem motivierte die Teilnehmer: Sie verdienten Anleihen, die sie am Ende gegen Dienstleistungen und Belohnungen eintauschten, um in den Vereinen aktiv zu sein, Mentoren zu helfen und Aufgaben zu erledigen. Ein Informationsraum mit dem Baum des Lebens, Fähnchen, Zeitplänen und Listen der Vereine machte das Projekt zu einem lebendigen Zentrum, in dem sich jeder wie ein echter Kolonist fühlte.

Anna Senkowa, Praktikantin des Kultur- und Geschäftszentrums Deutsch-russisches Haus in Omsk, arbeitete an dem Projekt. Sie stellt fest, dass ethnokulturelle Sprachtreffen ein einzigartiges und sehr wichtiges Ereignis für russlanddeutsche Kinder sind.

Es ist viel mehr als nur das Kennenlernen der deutschen Sprache. Es ist ein völliges Eintauchen in die lebendige, facettenreiche Kultur der Russlanddeutschen. Die Eintauchmethode, die auf dem Prinzip der Erfahrung der Kultur durch traditionelles Handwerk, Küche, Musik und Tanz basiert, zeigt hervorragende Ergebnisse bei der Motivation der Kinder, die Sprache und Geschichte ihres Volkes zu lernen. Das Wertvollste ist, dass Kinder hier nicht nur Wissen gewinnen, sondern auch Freunde finden, lernen, als Team zu arbeiten, sich als Teil einer großen Gemeinschaft zu fühlen, fügte Anna hinzu.




Bekanntschaft und Geburt von Kolonien

Das Projekt begann mit einer warmen Bekanntschaft. Die Kinder untersuchten das Gelände der Basis, stellten sich und ihre Kolonien vor. Die Legende Ethnoland hat sie in die Geschichte eingetaucht: Die Nachkommen der sibirischen Deutschen finden den Baum des Lebens, den ihre Vorfahren hinterlassen haben, und gründen Kolonien. Dies legte den Grundstein für die Einheit — die Teilnehmer erkannten schnell, dass sie nur gemeinsam ihre eigene Welt aufbauen, konnten. Der Abend endete mit einer Präsentation der Kolonien, bei der jeder die Erwartungen an das Projekt teilte.

Haushaltstag

Der zweite Tag wurde den Traditionen des Alltags gewidmet. Am Morgen lernten die Kinder in den Sprachclubs die deutsche Sprache durch Dialoge über den Alltag ihrer Vorfahren kennen: Wie sie sich kleideten, ihre Häuser ausstatten und ihre Hauswirtschaft führten. Ethnokulturelle Aktivitäten vertieften das Wissen über die Kultur der Russlanddeutschen und weckten das Interesse an Familientraditionen. Die abendliche Quest Das verlorene Exponat wurde zu einem wahren Abenteuer: Die Kolonien suchten nach Artefakten aus der Vergangenheit und vereinten sich zusammen, um Rätsel zu lösen. Dieser Tag hat nicht nur die Freizeit abwechslungsreich gestaltet, sondern auch die Verbindung zu den Wurzeln gestärkt.

Tag der Kunst

Das Thema Kunst inspirierte die Kreativität. Am Morgen lernten die Kinder in Deutschclubs über herausragende russlanddeutsche Künstler und ihre Werke, diskutierten über Erntedankfest und lernten die Namen von Obst und Gemüse auf Deutsch kennen. Am Nachmittag lernten die Kinder die Spruche kennen, die weisen Sprüche aus der Bibel, die die Häuser der Vorfahren schmückten, und spielten ein ethnokulturelles Spiel, bei dem jeder sein gutes Motto» fand. Der Abend endete mit der Filmvorführung des beliebten Kinderfilms Eins, zwei, drei (Teile 1 und 2) des Internationalen Deutschen Kulturbundes, gefolgt von einer Diskussion und Beantwortung von Fragen. Dieser Tag offenbarte die künstlerische Seele der Russlanddeutschen und machte die Bekanntschaft zu einem faszinierenden Erlebnis.

Gesundheitstag

Gesundheit war das zentrale Thema des vierten Tages. Der Morgen begann mit einer ethnokulturellen Aufladung, und in Sprachclubs lernten die Kinder die Körperteile und Biografien berühmter russlanddeutscher Sportler kennen. Nach dem Mittagessen analysierten sie die Namenslisten auf der Ethnostunde: Sie identifizierten populäre Namen des 19. und 20. Jahrhunderts, verglichen mit modernen Tendenzen unter Russlanddeutschen. Die abendlichen Sportkämpfe 'Persönliches Podest' kombinierten die Kolonien Sarepta und Nischnjaja Dobrinka in Wettbewerben, bei denen der Schwerpunkt auf gegenseitiger Unterstützung und Teamgeist lag. Die Teilnehmer stärkten nicht nur die Gesundheit, sondern lernten auch, die Einheit zu schätzen.

Tag der nationalen Küche

Der kulinarische Tag tauchte in den Geschmack der Vorfahren ein. In den Vereinen lernten die Kinder traditionelle Gerichte der Russlanddeutschen, Zutaten und Rezepte kennen und teilten Familiengeheimnisse mit. Nach dem Mittagessen wurden sie in Gruppen eingeteilt: Einige bastelten einen Mini-Maibaum, andere führten Experimente durch. Das abendliche Nationale Picknick mit Spielen und Tanz war ein Höhepunkt: Die Kolonien genossen ihre Mahlzeiten, tanzten Volkstänze und tauschten ihre Eindrücke aus. Dieser Tag zeigte, wie Essen Generationen verbindet.

Dieses Projekt war sowohl für die Teilnehmer als auch für das Organisationsteam etwas Besonderes. Die meisten Leute waren zum ersten Mal an einem solchen Projekt, und unsere Aufgabe war es, sie zu interessieren und sie in das Thema Schicht einzubeziehen. Dank der langen Vorbereitung aller Teammitglieder, der aktiven Arbeit bei Treffen von deutschsprachigen und ethnokulturellen Vereinen, der interessanten Gestaltung der Zielgruppen, abwechslungsreichen Abendveranstaltungen und erfahrenen Mentoren ist unser Projekt gelungen. Die Teilnehmer verabschiedeten sich unter Tränen, teilten ihre Gefühle, Eindrücke und hofften auf neue Begegnungen, teilte die Erziehungswissenschaftlerin Marina Fink mit.

Tag der Geschichte

Der sechste Tag wurde Geschichte gewidmet. Morgens und nachmittags tauchten die Kinder durch sprachliche und ethnokulturelle Blöcke in die Vergangenheit ein und spielten am Abend das halbnackte Spiel Chaotics, in dem sie Ereignisse aus dem Leben der Russlanddeutschen rekonstruierten. Dies half, den Beitrag der Vorfahren zur sibirischen Geschichte zu verstehen.

Schließung und Festival

Das Finale wurde zu einer Zusammenfassung: Wiederholung von Themen und Präsentation gemeinsamer Projekte. Das abendliche Festival der Russlanddeutschen umfasste Tänze, Lieder und eine feierliche Preisverleihung. Alle Teilnehmer erhielten Zertifikate und Souvenirs, die mit Anleihen verdient wurden.

Die ethnokulturellen Sprachtreffen 'Ethnoland' in Omsk sind für unsere Kinder zu einem echten Fest geworden! Wir haben einen einzigartigen Raum geschaffen, in dem die Kinder nicht nur die deutsche Sprache kennenlernen, sondern auch die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen durch Spiel, Kreativität und Kommunikation gelebt haben. Zu sehen, wie sich die Jungs aus den Kolonien Sarepta und Nischnjaja Dobrinka zusammengetan haben, sich gegenseitig unterstützen und das Erbe ihrer Vorfahren für sich entdecken, ist eine große Inspiration. Jeder Tag war voller Entdeckungen, von den Traditionen des Alltags und der Küche bis hin zu Kunst und Geschichte. Ich bin stolz auf unsere Teilnehmer, die mit Begeisterung in das Projekt eingetaucht sind, und ich danke dem Team für die Schaffung einer so warmen und lebendigen Atmosphäre, sagte der Projektleiter, Andrej Del.

Das Projekt endete am 22. August mit der Abreise, hinterließ aber eine unauslöschliche Spur. In einer Woche haben die Kinder nicht nur Deutsch verbessert, sondern auch ihre Identität besser verstanden, Freundschaften und gegenseitige Hilfe gelernt. Ethnoland" hat bewiesen: Kultur ist ein lebender Baum, der Wurzeln nährt und zu neuen Entdeckungen inspiriert.


Das Projekt wurde mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der Deutscher Kultur im Rahmen des Förderprogramms der Russlanddeutschen durchgeführt.

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