Vom 5. bis 12. Juni fand in Marx, Gebiet Saratow, feierliche Veranstaltungsreihe zum 100. Jahrestag des ersten staatlichen Heimatmuseums in Marxstadt (Marx) statt. Der Komplex der Jubiläumsveranstaltungen endete mit der Theateraufführung „Die Große! ... Mit Liebe, Katharina“. Die Veranstaltung wurde unter Beteiligung der Vertreter staatlicher Behörden und gesellschaftlicher Organisationen aus Russland, den GUS-Staaten und Deutschland durchgeführt.
Am 11. Juni wurden die Ergebnisse der Internationalen Konferenz für Museumskunde, die vom 7. bis 12. Juni stattfand, zusammengefasst. Rund 30 Vertreter der Museumsgemeinschaft aus 10 Regionen Russlands und aus Deutschland nahmen an der Konferenz teil. Im Rahmen der Podiumsdiskussion diskutierten die Teilnehmer über moderne Technologien bei der Schaffung von Museumsausstellungen und über die Erfahrungen von Museen in Russland und Deutschland, wie diese Ideen in Museen in den Regionen umgesetzt werden können.
Es ist symbolisch, dass eine solche Konferenz vor genau 90 Jahren in Saratow stattfand. Der Nachweis dieser Veranstaltung ist im Fonds des Heimatsmuseums dokumentiert. Dies teilte die Direktorin des Museums Irina Awramidi mit. Sie führte persönlich eine Exkursion für die Teilnehmer der Jubiläumsveranstaltungen in der neuen Ausstellung des Museums durch und berichtete über interessante Exponate, die über das Leben der Wolgadeutschen erzählen.
„Diese Ausstellung hätte ohne Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur (IVDK) nicht so beachtenswert aussehen können“, sagte Irina Awramidi.
„Die Stadt Marx war und bleibt die Heimat von Vertretern verschiedener Nationalitäten, einschließlich der Wolgadeutschen. Mit der Zeit werden Namen, verlorene Exponate und Dokumente an das Heimatmuseum zurückgegeben. Deshalb haben wir diese Ausstellung „Heimkehr“ genannt“, sagte Elena Geidt, Vorsitzende der National-kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen in Marx.
Leiter des Kulturreferats der Deutschen Botschaft Jan Kantorczyk drückte seine Bewunderung für die Sorgfalt aus, mit der die Geschichte der Stadt Marx im Museum bewahrt wurde. „Ich wünsche dem Museum mehr Besucher, auch aus Deutschland, damit wir in Deutschland so viel wie möglich über die Geschichte der Russlanddeutschen wissen “, sagte der deutsche Attaché.
Mit den Dankesbriefen der Föderalen national-kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen und des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur „Für die langjährige Arbeit zur Erhaltung des historischen und kulturellen Erbes der Russlanddeutschen“ wurden nicht nur die Direktorin des Heimatmuseums Irina Awramidi, sondern auch die Museumsmitarbeiter Alexander Kirssanow, Firdaus Muchamedzijanowa, Ljudmila Wasiljewa und Olga Tschestnowa ausgezeichnet.
Im Rahmen der Feierveranstaltungen traten Studenten und Lehrer der verschiedenen Kultureinrichtungen der Stadt Marx auf. Im Kulturhaus wurde die Ausstellung der Kunstarbeiten von Studenten der Filiale des Saratower Regionalen Kunstkollegs in Marx gezeigt. Auf der Bühne des Kulturhauses traten das Blasorchester der Kinderkunstschule Nr. 1 der Stadt Marx (unter der Leitung von Oleg Kirdijanow), Zirkuskünstlerin des Stadtzirkus „Art-Allle“, Silbermedaillengewinnerin der 17. Delphischen Jugendspiele Anastassija Russakowa, das Trio von Akkordeonisten, Preisträger gesamtrussischer und internationaler Wettbewerbe Leonid Bertow, Nurlan Kabassow und Iwan Kapranow, Lehrerin von Kinderkunstschule Nr. 1 in der Klasse der Cello Sulfija Khusnullina, Preisträger gesamtrussischer und internationaler Wettbewerbe – das Ensemble des modernen Sporttanzes „Nadezhda“.
Zum Jubiläum des Museums wurde auch eine Theateraufführung über die Kindheit und Jugend der zukünftigen Kaiserin Katharina II. „Die Große!...Mit Liebe, Katharina“ unter Regie von Dajana Zhukotskaya (Engels) präsentiert. Die Vorbereitung des Stückes erfolgte im Rahmen des Projektes „Interregionaler Theaterworkshop „Staatjugend“. Am 16. Juni werden die Jugendlichen die Aufführung beim 19. Internationalen Theaterfestival in Kroatien vorstellen.
Vertreter staatlicher und gesellschaftlicher Organisationen Russlands und Deutschlands, Gäste der Veranstaltung und Bewohner der Stadt Marx haben die Aufführung sehr hoch geschätzt.
Im Rahmen des kulturellen Veranstaltungsprogramms zum 100. Jahrestag des Heimatsmuseums fanden zwei Orgelkonzerte des Ensembles „Rudemus“ aus Augsburg (Deutschland) statt. Zwei Kirchen – lutherische in Sorkino und katholische in Marx – versenkten sich in die prächtige Atmosphäre der klassischen Orgelmusik. Das Kollektiv vertraten vier Musiker: Tatiana Zirr (Sopran) Alena Heiser (Mezzosopran), Anna Gosmann (Alt, Orgel), Peter Frasch (Bariton, Orgel). Leiterin des Ensembles ist Alena Heiser. An den Konzerten haben auch Musiker aus Marx und Saratow teilgenommen.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe fand auch das jährliche ethnokulturelle Camp „Nationales Dorf“ im Gebiet Saratow statt.
An der offiziellen Eröffnung der Jubiläumsveranstaltungen am 8. Juni nahmen Minister für regionale Angelegenheiten des Gebiets Saratow Sergej Sjusin, Abgeordneter der Regionalduma Saratow Oleg Alekseew, Leiter der Abteilung für Arbeit mit Veteranen, militärisch-patriotischen Vereinigungen und NKOs des Ministeriums für Innenpolitik und Öffentlichkeitsarbeit des Gebiets Saratow Alexander Grankow, Direktor des Heimatsmuseums des Gebiets Saratow Ewgenij Kasantsew, Leiter der Verwaltung des Rayons Marx Dmitrij Romanow, erste stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur Olga Martens, Kulturreferent des Museums für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold Edwin Warkentin und Vorsitzende der National-kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen in Marx Elena Geidt teil.
„Im Jahr der Partnerschaft der Organisationen Russlands und Deutschlands im Bereich der Wissenschaft, Bildung und Kultur 2018-2020 ist es für uns sehr wichtig zu zeigen, dass die Selbstorganisation der Russlanddeutschen nicht nur eine gesellschaftliche Organisation ist, sondern auch viel an der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland arbeitet“, sagte in ihrer Begrüßungsrede Olga Martens, die erste stellvertretende Vorsitzende des IVDK.