„Wenn Bilder reden könnten…“: Kunstausstellung in Omsk eröffnet

Im Kultur-Geschäftszentrum „Deutsch-Russisches Haus in der Stadt Omsk“ fand die mit Spannung erwartete Ausstellungseröffnung „Wenn Bilder reden könnten…“. Die Ausstellung ist dem Leben und Schaffen von Alexander Wormsbecher gewidmet.

Auf der feierlichen Eröffnung waren Direktor des Omsker staatlichen Geschichts- und Heimatmuseums Peter Wiebe, erster stellvertretender Leiter des deutschen Nationalkreises Asovo Sergej Titko, Sohn von Alexander WormsbecherKonstantin Wormsbecher und Enkelkind – Wladimir.

Grundlage der Ausstellung sind sowohl Zeichnungen des sibirischen Malers, die im Omsker staatlichen Geschichts- und Heimatmuseum aufbewahrt werden, als auch das Album mit den Zeichnungen, Lebensbeschreibung und Notizen aus dem Tagebuch, das speziell für die Eröffnung der Ausstellung im Jahr 2020 entwickelt wurde. Das Album entstand dank der Zusammenarbeit des Kultur-Geschäftszentrums „Deutsch-Russisches Haus in der Stadt Omsk“ und des Omsker staatlichen Geschichts- und Heimatmuseums mit Unterstützung vom Internationalen Verband der deutschen Kultur. Am Beispiel des Lebens einer Person lernt der Besucher der Ausstellung das Schicksal eines ganzen Volkes kennen.

Alexander Karlovitsch Wormsbacher wurde 1914 in der Wolgaregion in Katharinenstadt (seit 1942 – die Stadt Marx) geboren. Er träumte von Kindheit an, ein Künstler zu werden, also trat er nach der siebenjährigen Schule in die Saratower Kunstschule ein, wo sein Talent sofort von Lehrern geschätzt wurde und ihm eine große Zukunft prophezeite. Aber er schaffte es nicht, die Schule zu beenden, da die hungrigen 1930er Jahre kamen. Er musste eine Arbeit suchen, um seiner Mutter zu helfen, die Familie zu ernähren. 1941 wurden Alexander Karlovitsch und seine Familie nach Sibirien in die Stadt Omsk deportiert, von hier aus wurde die Familie Wormsbecher mit Zufuhren ins deutsche Dorf Alexandrowka gebracht. Aber auch das war noch nicht das traurigste in seiner Geschichte. 1942 wurde er in die Arbeitsarmee mobilisiert, wovon er erst 1946 befreit wurde. Als er nach Alexandrowka zurückkam, hat er viele Kräfte und Mühe in die Entwicklung des Dorfes und Ausbildung von Kindern investiert. In den 1990er Jahren, als die Massenauswanderung der Russlanddeutschen nach Deutschland begann, ging auch die Familie Wormsbecher. Am 27. August 2007 starb Alexander Karlovitsch in Deutschland.

Dies sind nur einige Fakten aus dem Leben eines wirklich großen Mannes – Alexander Wormsbecher. Weitere Informationen kann jeder während des Besuches der Ausstellung im Kultur-Geschäftszentrum bis zum 21. Mai im staatlichen Omsker Geschichts- und Heimatmuseum bekommen. In diesem Jahr ist auch eine «Reise» der Ausstellung durch die Region Omsk gewünscht, wo die Bewohner vieler Dörfer das Leben und die Werke eines hervorragenden russlanddeutschen Künstlers kennenlernen können.


Das Projekt wurde durch das Unterstützungsprogramm für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation finanziert.

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