Familientreffen der Russlanddeutschen fanden im Gebiet Swerdlowsk statt


Das Projekt „Ethnokulturelle Familientreffen im Gebiet Swerdlowsk“ wurde an einem malerischen Ort in der Nähe von Jekaterinburg organisiert. Es brachte Vertreter dreier Generationen von Russlanddeutschen unter einem Dach zusammen. Der jüngste Teilnehmer der Familientreffen war erst fünf Jahre alt, der älteste 75 Jahre.

Alle Projektteilnehmer waren zum Familienclub „Generationen verbinden“ eingeladen. Vom 5. bis 12. Juli übten Familien aus verschiedenen Städten des Gebietes Swerdlowsk spielerisch ihre deutsche Muttersprache, sangen, tanzten, nahmen an Sportspielen teil, zeichneten, bastelten und setzten sich mit der Geschichte ihrer Familien auseinander. Jeder Tag war einem bestimmten Thema gewidmet. Die Programme der Sprach- und Ethnokulturclubs waren eng miteinander verknüpft und ergänzten sich sinnvoll. Teilnehmer aller Altersgruppen tauchten tief in die Traditionen und Kultur der Russlanddeutschen ein. Besonderes Augenmerk wurde auf Familiengeschichten gelegt.

Die Leiter der Deutschclubs gestalteten das Projektprogramm mit praktischen Aufgaben: Gespräche, Spiele und Quizfragen zur Familiengeschichte, den Persönlichkeiten und wichtigen historischen Ereignissen. Jekaterina Sagwoskina führte die Projektteilnehmer in die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen ein, veranstaltete lehrreiche Veranstaltungen für Erwachsene und motivierte alle zum weiteren Erlernen ihrer Muttersprache. Lidia Nefjodowa leitete den Sprachblock für Kinder und Jugendliche.

Ethnokulturelle Maßnahmen ließen Familien in die Welt der Musik, Lieder und Volkstänze eintauchen. Julia Rjabkowa half vielen Teilnehmern, ihre kreativen Fähigkeiten zu entdecken. Bei den Treffen des Ethnokulturclubs „Basteln“ führte Ella Wekschina Teilnehmer unterschiedlichen Alters in das Kunsthandwerk der Russlanddeutschen ein. Alle hatten Spaß daran, wunderschöne Handarbeiten aus Jute, Perlen, Garn, Chenilledraht und anderen Materialien herzustellen.

„Ich nehme nicht zum ersten Mal an den Familientreffen teil und schätze diese Gelegenheit sehr. Im Sommer ist es nützlich, Wissen aufzufrischen, zu vertiefen und etwas Neues zu lernen. Besonders mag ich Aktivitäten, bei denen die Familie gemeinsam etwas bastelt. Das stärkt das gegenseitige Verständnis, den Zusammenhalt zwischen Kindern und Erwachsenen und allgemein die Beziehungen innerhalb der Familie.

Ich hoffe, dass die Familientreffen fortgesetzt werden. Sie bringen Russlanddeutsche aus der ganzen Region einander näher. Die Kinder erlernen nicht nur die Grundlagen der deutschen Sprache und lernen verschiedene Formen kreativer Betätigung kennen, sondern knüpfen auch Bekanntschaften und sogar Freundschaften, aus denen sich später eine Zusammenarbeit entwickeln kann“, teilt die Projektteilnehmerin Elena Zypuschkina (Stechman) ihre Eindrücke.

Das Projekt endete mit einem Galakonzert: Jede Familie hatte einen kreativen Auftritt vorbereitet und ihre Fähigkeiten und Kenntnisse demonstriert, die sie bei Familientreffen erworben hatte. Es war herzlich und warm, wie im Familienkreis. Diese Tage wurden für alle Teilnehmer zu einem echten Festival, einem Ereignis, das die Bindungen zwischen den Generationen stärkt und viele schöne Erinnerungen an Freundschaft, Kreativität und Heimatverbundenheit hinterlässt.

„Alle Tage waren voller interessanter Aktivitäten. Es gab Gespräche und Geschichten über das Leben der Russlanddeutschen. Jeder konnte teilen, wie seine Großeltern Traditionen pflegten, welche Gerichte sie kochten. Es gab einen Rezeptaustausch … Mein Enkel und ich waren sehr zufrieden mit der durchdachten Organisation, die Sprachunterricht und Kennenlernen miteinander verband. Und wie viele verschiedene Handarbeiten wir erlernten!

Ich wünsche mir, dass dieses Projekt fortgesetzt wird und dass Vertreter russlanddeutscher Familien jedes Jahr zumindest kurz die Möglichkeit haben, einen Einblick in die Geschichte und Kultur ihres Volkes zu erhalten“, so die Familie Nikolajew (Walter).


Das Projekt wurde mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Rahmen des Unterstützungsprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation realisiert.

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