Ein neues Kapitel des Deutsch-Russischen Hauses in Moskau wurde aufgeschlagen

Am 16. Dezember fand im Rahmen des jährlichen Weihnachtsempfangs, der diesmal unter dem Motto „Eröffnung zu Weihnachten“ stand, die Übergabe des Deutsch-Russischen Hauses in Moskau (DRH) an das Kultur- und Geschäftszentrum „Deutsch-Russisches Haus in Moskau“ statt.

An diesem bedeutenden historischen Ereignis im Leben der Russlanddeutschen und der Selbstorganisation der Russlanddeutschen in Russland nahmen die Co-Vorsitzenden der Zwischenstaatlichen Deutsch-Russischen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russlanddeutschen teil: Igor Barinow, Leiter der Föderalen Agentur für Nationalitätenangelegenheiten; Prof. Dr. Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten; Géza Andreas von Geyr, außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation; Hartmut Koschyk, Ratsvorsitzender der Stiftung zur Unterstützung ethnischer Deutscher im Ausland; Heinrich Martens, Präsident der Föderalen National-Kulturellen Autonomie der Russlanddeutschen und Mitglied des Präsidiums des Rates für zwischennationale Beziehungen beim Präsidenten der Russischen Föderation; sowie Olga Martens, stellvertretende Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur.

„Dies ist ein neuer Abschnitt in der Arbeit des DRH und wir sind uns sicher, dass es auch ein Abschnitt in der Entwicklung der Selbstorganisation der Russlanddeutschen sein wird. Das Wichtigste ist, dass dieses Haus mit Leben und Ereignissen gefüllt wird, dass hier jeden Tag positive, wichtige und notwendige Dinge passieren, nicht nur für die Russlanddeutschen, sondern auch für Moskau im Allgemeinen. Dieses Haus soll zu einem Anziehungspunkt werden“, wünschte Igor Barinow den Gästen und Organisatoren der Veranstaltung. „Trotz der Schwierigkeiten in den Beziehungen zwischen unseren Ländern finden wir Kompromisse und Übereinstimmungen“, betonte der Leiter des FADN.

Bernd Fabritius, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, betonte, dass die Selbstorganisation der Russlanddeutschen alles daran setze, den Kontakt auch in schwierigen Zeiten im Zusammenhang mit der Pandemie aufrechtzuerhalten.

„Es ist mir eine unglaublich große Ehre und Freude, gerade bei dem heutigen Termin mit ihnen zusammen in Moskau sein zu dürfen. Es ist vielleicht ein Meilenstein in der Politik für die Deutschen in Russland.

Durch die Pandemie war ich in den letzten zwei Jahren gehindert, Freunde in Russland zu besuchen. Ich weiß, dass insbesondere sie an den Folgen der Pandemie sehr zu kämpfen hatten. Eine Gemeinschaft mit einer insbesondere kulturell geprägten ethischen Gemeinschaft lebt von Begegnung.

Und wenn diese Begegnung nicht möglich ist, dann braucht es sehr viel Kreativität und sehr viel Überzeugung und guten Willen, um trotz fehlender Begegnung Gemeinschaften pflegen zu können. Das haben sie hervorragend gemeistert!“, sagte Bernd Fabritius.

In seiner Begrüßungsrede hob der deutsche Botschafter Géza Andreas von Geyr den 80. Jahrestag seit dem Beginn der Deportation der Sowjetdeutschen und die Eröffnung einer Ausstellung in der Tretjakow-Galerie hervor, die der Maniser-Dynastie gewidmet ist. „Viele Veranstaltungen sind so wichtig, weil sie eben diese Verbundenheit demonstrieren. Diese Verbundenheit als Brücke ist wichtig.“

Wir hatten uns lange unterhalten, gerade auch über die gute konstruktive und zukunftsleistende Rolle der Russlanddeutschen als Brücke zwischen unseren Ländern. Ich möchte mit meinen Worten sagen: Begrüßen sie einen Lichtblick der deutsch-russischen Beziehung.

Der Höhepunkt des Abends war das Durchschneiden eines symbolischen roten Bandes zu Ehren der Übergabe des Deutsch-Russischen Hauses in Moskau an das Kultur- und Geschäftszentrum „Deutsch-Russisches Haus in Moskau“. Swetlana Kiseljowa wurde zur Generaldirektorin des Kultur- und Geschäftszentrums ernannt. „Seit vielen Jahren und jedes Mal, wenn wir auf diese Bühne treten und wir unsere Teilnehmer und Teilnehmerinnen begrüßen, sagen wir „Herzlich willkommen im Deutsch-Russischen Haus“.

Aber heute können wir diese Worte mit einem besonderen Gefühl äußern und hiermit sage ich mit besonderer Freude „Herzlich willkommen in UNSEREM Deutsch-Russischen Haus“.

Und heute, an diesem wunderschönen Abend gratuliere ich ihnen zum kommenden Weihnachten und Neujahr und wünsche ihnen und ihren Angehörigen Gesundheit und fröhliche Weihnachten“, sagte Swetlana Kiseljowa in ihrer Rede.

Heinrich Martens, Präsident der FNKA der Russlanddeutschen, betonte, wie wichtig die Rolle der Zivilgesellschaften für die Aufrechterhaltung des Dialogs zwischen Russland und Deutschland sei.

„Es gibt völlig unterschiedliche Etappen im Leben von Menschen und Nationen. Es gibt Zeiten des Vertrauens, und es gibt Zeiten des Missverständnisses. So war es, so ist es und so wird es sein.

Meiner Meinung nach wächst in solchen Momenten, wenn es zu Missverständnissen zwischen den Staaten kommt, die Rolle der Zivilgesellschaften, die Rolle der zwischenmenschlichen Beziehungen und die Rolle der Beziehungen in den Familien erheblich.

Und ich habe den Eindruck, dass die Russlanddeutschen diese Rolle heute bis zu einem gewissen Grad erfüllen. Wir versuchen, Brücken der Freundschaft zwischen Russland und Deutschland zu bauen.“

Besondere Gäste des Konzertprogramms waren das Orchester „Nowaja Moskwa“ unter der Leitung der Dirigentin Dajana Hoffmann, die Solistin Veronika Andrejtschenko sowie der Komponist, Musiker und Songwriter Boris Geist aus Kasan.

Der Weihnachtsempfang umfasste auch eine einzigartige Ausstellung von einem Bild. Die Gäste machten sich mit dem Triptychon „Weihnachten“ vertraut und sprachen mit Irina Marz, Malerin des Bildes, Mitglied der Moskauer Künstlervereinigung und der Künstlervereinigung der Russlanddeutschen sowie korrespondierendes Mitglied der Russischen Kunstakademie.


Das Projekt wurde mithilfe des Unterstützungsprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation durchgeführt.

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