„Unter 0℃“: Jubiläumsaustellung von Lilia Slawinskaja (Fillo) findet im Deutsch-Russischen Haus in Moskau statt

Am 10. Februar findet im Deutsch-Russischen Haus in Moskau mit Unterstützung des International Verbandes der deutschen Kultur und der Künstlervereinigung der Russlanddeutschen die Eröffnung einer Personalausstellung der einzigartigen Künstlerin Lilia Slawinskaja (Fillo) „Unter 0℃. Arktis und Antarktis. Malerei. Kunstgrafik“ statt, die Werke zeigen wird, die in 20 Jahren Expeditionen entstanden sind. Die Ausstellung soll die erste in einer Reihe der Veranstaltungen über Reisende und Entdecker der Russlanddeutschen werden.

Der Arktische Ozean, die Weiße und die Barentssee, Nowaja Semlja, das Franz-Josef-Land-Archipel, die Nordseeroute von Archangelsk bis zur Wrangelinsel, der Atlantische und Südliche Ozean, die Falkland- und Südgeorgien-Inseln, die Antarktische Halbinsel und Feuerland. 20 Jahre lang führte die Seele einer Forscherin und Künstlerin Lilia Slawinskaja (Fillo) dazu, die Natur von Eis, Eisbergen, natürlichen Landschaften und Tiergewohnheiten in Zeichnung und Malerei zu studieren. Bei unterschiedlichen Wetterbedingungen, manchmal in Sekundenschnelle, oft unterwegs, mussten Skizzen und Fotografien erstellt werden.

Erstmals nahm Lilia Slawinskaja (Fillo) in den Jahren 2002-2003 an der 11. Antarktisexpedition des P.P. Schirschow-Instituts für Ozeanologie auf dem Schiff „Akademik Ioffe“ teil, wo sie in sieben Monaten mehr als 500 Werke schuf. Einige von dieser Serie werden auch im Rahmen der Jubiläumsausstellung im Deutsch-Russischen Haus in Moskau präsentiert. Unter den Zeichnungen von Pinguinen und Landschaften der Antarktis befinden sich auch Gemälde, die im Jahr 2014 in der Arktis entstanden sind. „Das russische Naturministerium und der Archangelsker ‚Arktika-Beratungsdienst‘ schickten mich als Künstlerin und Fotografin, um die Arbeit von Freiwilligen und Fachleuten im Rahmen des Programms ‚Beseitigung von Müll aus menschlichen Aktivitäten in der Arktis‘ festzuhalten. Nach der Reise wurden die Fotografien und 22 Gemälde der Staatlichen Universität St. Petersburg gespendet. Sie schmückten den Forumssaal zur Arktis am Institut für Geowissenschaften“, erinnert sich Lilia.

Die Ausstellung präsentiert auch die Werke der Künstlerin, die in den Jahren 2017-2018 im Rahmen der 63. Russischen Antarktis-Expedition des Arktis- und Antarktis-Forschungsinstituts entstanden sind. Die Reise von St. Petersburg nach Kapstadt und von dort zu den russischen Polarstationen ermöglichte ein großes Naturmaterial. „Zweieinhalb Monate habe ich auf der Antarktisstation ‚Progress‘ gelebt, Gemälde geschaffen und eine freiwillige Mission als Direktorin der Kunstgalerie ‚Les oreades‘ erfüllt – ich habe der Station 50 Gemälde russischer Künstler gespendet. Die Gemälde in Kisten wurden per Hubschrauber vom Schiff ‚Akademik Fjodorow‘ zur Station ‚Progress‘ geliefert. Ich bin stolz, Ihnen mitteilen zu können, dass es in der Antarktis keine solchen Polarstationen mehr gibt, die mit Originalen der Kunst geschmückt sind“, erzählt uns Lilia Slawinskaja.

Einige der Werke der Ausstellung, darunter jene, die der Nordseeroute, Spitzbergen und dem Bergbaudorf Piramida gewidmet sind, sind im Rahmen der Polarexpedition des Arktis- und Antarktis-Forschungsinstituts im Jahr 2019 und der Expedition der Nördlichen Direktion der russischen Behörde für Hydrometeorologie und Umweltüberwachung auf dem Schiff „Michail Somow“ im Jahr 2022 geschaffen. „Hubschrauberflüge zu Inseln und Kaps, Arbeiten in unterschiedlichen Techniken je nach den Wetterbedingungen – so entstand eine Sammlung von 69 Arbeiten mit Ansichten von Wetterstationen auf Severnaja Semlja, den Neusibirischen Inseln, auf den Kaps Tschukotka, Jamal, Kolyma, Indigirka. Bei meiner Ankunft in Archangelsk habe ich in einer feierlichen Zeremonie 32 Gemälde dem Museum der Nördlichen Direktion der russischen Behörde für Hydrometeorologie und Umweltüberwachung gespendet“, sagt die Künstlerin.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag 10. Februar um 19:00 Uhr im Deutsch-Russischen Haus in Moskau statt. Addresse: U-Bahn Station Frunsenskaja, Malaja-Pirogowskaja Straße 5, Saal „Berlin“ (Erdgeschoss).

Die Ausstellung wird vom 10. Februar bis zum 10. April exponiert werden. Um sich für den Besuch registrieren zu lassen, kontaktieren Sie uns unter: (495) 531 68 88 (zus. 186), drh_kultur@ivdk.ru.

Zusätzliche Informationen:

Lilia Slawinskaja (Fillo) stammt mütterlicherseits aus einer deutschen Kolonistenfamilie im Kaukasus, wo sich die Vorfahren der Künstlerin Ende des 18. Jahrhunderts niederließen und ein Weinbausystem anlegten. Sie absolvierte die Kunst- und Grafikabteilung des Moskauer Pädagogischen Instituts und spricht fließend Deutsch, Französisch und Englisch. 20 Jahre lang nahm sie an Forschungsexpeditionen teil, bei denen sie Ölgemälde, Pastellgrafiken, Aquarelle, Blei- und Farbstiftzeichnungen und viele Fotografien schuf.

Die Werke von Lilia Slawinskaja wurden im Rahmen der Ausstellung des Staatlichen Historischen Museums „Russische Antarktis. Zwei Jahrhunderte Geschichte“, die dem 200. Jahrestag der Entdeckung des südlichen Festlandes gewidmet ist. Jetzt befinden sich mehr als 100 Gemälde der Künstlerin in zahlreichen Museen und Galerien: dem Arktis- und Antarktismuseum in St. Petersburg, dem Nordschifffahrtsmuseum in Archangelsk, dem A.A. Borissow-Museum für künstlerische Erforschung der Arktis in Archangelsk und Krasnoborsk, der Staatlichen Universität St. Petersburg.

Die Landschaften der Arktis und Antarktis, die nicht in die Jubiläumsausstellung eingegangen sind, können beim Besuch des soziokulturellen Zentrums „Romanowo an der Wolga“ der Stadt Tutajew, Region Jaroslawl, betrachtet werden. Dort befindet sich eine private Museumswerkstatt von Lilia Slawinskaja.

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