In der Region Altai wurde das zweitägige Projekt „Eine Reihe von Treffen zur Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen“ erfolgreich abgeschlossen, das Schüler, Studenten und Pädagogen zusammenbrachte, um tief in das historische Erbe, die Sprache und die Kultur dieser ethnischen Gruppe einzutauchen.
Der erste Tag des Projekts gab den intensiven und reichhaltigen Ton für die gesamte Veranstaltung vor. Nach der feierlichen Eröffnung richtete Georgi Petrowitsch Klassen, Vorsitzender des Interregionalen Koordinierungsrates der Deutschen Westsibiriens, eine Begrüßungsrede an die Teilnehmer.
Die Plenarsitzung „Die Deutschen des Altai: gestern, heute, morgen“, die von Swetlana Abramowna Heinrichs und Elena Jurjewna Slastinina geleitet wurde, bildete die inhaltliche Grundlage des Projekts. Die Referenten beleuchteten nicht nur den Weg der ethnischen Gruppe im Rückblick und ihre aktuelle Situation in der Region, sondern würdigten auch Lew Wiktorowitsch Malinowski, einen herausragenden Historiker, Pädagogen und Übersetzer.
Am Nachmittag wurde die Arbeit in Gruppen fortgesetzt. Unter der Leitung von Swetlana Abramowna Heinrichs lernten junge Menschen in dem Meisterkurs „Quellen: Wie findet und liest man die Geschichte seiner Familie?“ die Grundlagen der genealogischen Forschung kennen, während Pädagogen bei einem Treffen mit Elena Jurjewna Slastinina, das der Befragung von Nachkommen der Russlanddeutschen gewidmet war, die Feinheiten der mündlichen Überlieferung erlernten.
Anschließend erwartete die Teilnehmer eine zweite Reihe der praktischen Blöcke. Schüler und Studenten tauchten bei einem Treffen des Clubs „Deutsch für alle“ tief in die Sprache ihrer Vorfahren ein, während Lehrer sich bei einem Seminar zum Thema „Museumsangelegenheiten“ mit Fragen der Systematisierung von Materialien zur Regionalgeschichte befassten.
Ein Höhepunkt des Tages war das Treffen und Gespräch mit Elena Arndt, die ihr fundiertes Wissen über die Trachten der Russlanddeutschen teilte und deren Symbolik und Geheimnisse enthüllte. Der Tag endete gemütlich im Kreise der Familie mit dem traditionellen Brettspiel „Mensch, ärgere Dich nicht!“, das eine lebendige Illustration der Bewahrung kultureller Traditionen darstellte.
Der zweite Tag des Projekts war der Zusammenfassung und Präsentation der erzielten Ergebnisse gewidmet. Im Mittelpunkt stand die Abschlusskonferenz „Sprache. Geschichte. Kultur“. Die Teilnehmer präsentierten ihre ersten Ergebnisse: Junge Forscher teilten ihre Entdeckungen aus der Erforschung von Familienchroniken, belebten die Geschichte eines ganzen Volkes durch das Schicksal einzelner Familien und sprachen aktuelle Probleme der Erhaltung der Sprache in ihrer Diasporaform an.
Die Konferenz zeigte deutlich, wie eng die drei Grundpfeiler der Identität miteinander verflochten sind: Sprache als lebendige Verbindung zum Erbe, Geschichte, die durch Archive und persönliche Zeugnisse erforscht wird, und materielle Kultur.
Die Veranstaltung endete mit einer feierlichen Urkundenübergabe in einer Atmosphäre gegenseitiger Dankbarkeit gegenüber den Organisatoren, Referenten und Teilnehmern. In der Schlussrede wurde ein wichtiger Gedanke geäußert: Das Projekt ist kein Endpunkt, sondern nur ein starker Impuls für neue Forschungen und eine tiefere Auseinandersetzung mit dem reichen Erbe der Russlanddeutschen im Altai.
Das Projekt wurde mit Unterstützung des Internationalen Verbandes Deutscher Kultur im Rahmen des Förderprogramms der Russlanddeutsche realisiert.