Herbstmarathon für die Kultur und die Führung: Die Ergebnisse der Projekte des Zentrums der deutschen Kultur „Wiedergeburt“


Von Ende Oktober bis Anfang November veranstaltete das Zentrum für deutsche Kultur (ZDK) „Wiedergeburt“ einen Herbst-Veranstaltungsmarathon. Drei Treffen brachten die Kinder und die Jugendliche aus verschiedenen Regionen Südsibiriens zusammen. Dies ermöglichte es ihnen, tief in die Sprache, Die Geschichte und die Kultur der Russlanddeutschen einzutauchen sowie die Führungs- und Projektkompetenzen zu entwickeln.

Von der Idee zur Tat: Das Jugendtreffen Leader

Ein wichtiges Ereignis für die aktive Jugendliche war das dreitägige Treffen „Leader“. Das Programm konzentrierte sich auf vier Schwerpunkte: die Führung und die Teamentwicklung, die Kultur und die Geschichte der Russlanddeutschen, die Projektarbeit sowie die deutsche Sprache und die moderne Kommunikation.

Der erste Tag stand im Zeichen des Kennenlernens, der Integration und der Identitätsfindung. Nach der Begrüßungsrede und einem motivierenden Vortrag von einem eingeladenen Vertreter der Russlanddeutschen Denis Geier erwartete die Jugendlichen eine Networking-Session „Wir sind hier“ und eine Teambuilding-Challenge „Eine Mannschaft“. Dabei lernten sie die Aufgaben gemeinsam zu lösen und ihre Logik sowie die Kreativität unter Beweis zu stellen. Ein anschließender Dialogblock „Der Code der Russlanddeutschen: die Geschichte, die Kultur, die Gegenwart“ bot den Raum für eine intensive Diskussion über die Identitätsfragen. Den Abschluss des Tages bildete ein Kulturabend der Russlanddeutschen mit den Volksliedern, Tänzen und Spielen, der eine informelle Atmosphäre für den Austausch schuf.

Der zweite Tag gestaltete sich als der intensivste und praxisorientierteste. Er begann mit dem Training „Führungskraft des 21. Jahrhunderts: Die emotionale Intelligenz und die effektive Kommunikation“, wobei die Teilnehmer die verschiedene Führungsstile kennenlernten und die Strategien zur Konfliktlösung erprobten. Das Hauptereignis des Tages war der „Projektworkshop“. Unter die Anleitung von Mentoren durchliefen die Jugendlichen den gesamten Zyklus der Entwicklung einer sozialen Initiative: von der Ideenfindung und der präzisen Definition von SMART-Zielen bis hin zur detaillierten Ausarbeitung eines Aktionsplans und der dazugehörigen Budgetkalkulation. Der Tag endete mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Jugendinitiativen der Russlanddeutschen: die Herausforderungen und die Chancen“ sowie die parallel angebotenen Wahl-Workshops zu Rhetorik oder Zeitmanagement.

Der letzte Tag des Treffens stand unter dem Motto „Die Aktion, die Präsentation und das Netzwerk“. Auf dem Projektfestival „Unsere Ideen“ präsentierten die Teams ihre entwickelten Ideen den Experten und den weiteren Teilnehmern. Nach dem konstruktiven Feedback definierten die Jugendlichen die konkrete Schritte zur Umsetzung ihrer Projekte, wodurch sie nicht nur das theoretischen Wissen, sondern auch einen praxistauglichen Umsetzungsplan erhielten.

Auf der Suche nach Orientierung: ein ethnokulturelles Jugendprojekt

Parallel zum Treffen fand ein zweistufiges ethnokulturelles Jugendprojekt statt, das sich mit der Geschichte und den Werten der Russlanddeutschen befasste.

Die erste Etappe widmete sich der Erforschung der Lebensprinzipien und der Werte der bekannten Persönlichkeiten aus den Reihen der Russlanddeutschen: von der Ära Peters I. und Katharinas II. bis hin zu unseren Zeitgenossen. Die Teilnehmer diskutierten nicht nur deren Beitrag, sondern setzten sich auch kreativ mit ihrem Erbe auseinander: In einem Meisterkurs gestalteten sie die Aphorismen und die Weisheiten dieser Persönlichkeiten mittels verschiedener Techniken. Als das Zwischenergebnis entstand eine Reihe der thematischen Videoclips. Um ihre Minifilme zu präsentieren, erstellten die Jugendlichen selbst die dazugehörigen Kulissen.

In der zweiten Etappe stand die Projektplanung im Mittelpunkt. Die Jugendlichen lernten, die Projektteams zu bilden, die Probleme und die Zielgruppen zu definieren sowie die Ziele zu setzen. In den Kreativworkshops entwickelten die Teilnehmer Logos für ihre Jugendprojekte und stellten diese anschließend vor, wobei sie die Relevanz der ausgewählten Themen überzeugend begründeten. Der Höhepunkt dieser Etappe war die Entwicklung und die Präsentation eines Kalenders mit den Jugendveranstaltungen für das kommende Jahr, was den hohen praktischen Nutzen des gesamten Projekts klar unterstrich.

Die fünftägiges Eintauchen in der Sprache und der Geschichte: Die ethnokulturelle Sprachcamps für die Kinder

Während der Herbstferien, die bis zum 6. November andauerten, wurde für den Kinder ein umfangreiches Netzwerk der ethnokultureller Sprachplattformen organisiert. Das Projekt wurde erfolgreich an insgesamt fünf Standorten durchgeführt: am Lyzeum Nr. 7 in Minusinsk sowie in den Zweigstellen des Zentrums für die deutsche Kultur in den Bezirken Krasnoturansk (an der Tubinskaja-Sekundarschule und der Sajanskaja-Sekundarschule) und Idrinsk (im Dorf Otrok).

Das fünftägige Programm basierte auf den modernen pädagogischen Methoden, die darauf abzielten, das Interesse der Kinder an der deutschen Sprache zu wecken. Jeder Tag war detailliert durchgeplant und umfasste die diverse Arbeitsformen wie die interaktive Spiele, die thematische Quests, die Kreativworkshops und die Rollenspiele, die auf bewährten Programmen aufbauten.

Das Hauptthema des Programms war die intensive Auseinandersetzung mit den Entdeckungen und den herausragenden Leistungen der Russlanddeutschen in den verschiedenen Bereichen der Wissenschaft, der Kultur und der Kunst. Durch die spannende Aktivitäten erweiterten die Teilnehmer nicht nur ihren Wortschatz und entwickelten ihre Konversationsfähigkeiten, sondern lernten auch die Kultur und die sprachlichen Besonderheiten ihres Volkes besser kennen. Dieser Ansatz trug maßgeblich zur Bildung eines staatsbürgerlichen Bewusstseins bei und festigte ihre Identifikation mit der Gemeinschaft der Russlanddeutschen.

Die Organisatoren sind überzeugt, dass die Teilnehmer aller Altersgruppen während des Herbstmarathons nicht nur die neue Kenntnisse und die Fähigkeiten erworben, sondern auch die nachhaltige Motivation geschöpft haben, um ihre eigenen Ideen umzusetzen und das reiche kulturelle Erbe weiter zu erforschen.


Das Projekt wurde mit der Unterstützung des Internationalen Verbandes Deutscher Kultur im Rahmen des Programms zur Förderung der Russlanddeutschen realisiert.