Vom 17. bis 23. November fand am Ufer des malerischen Stausees Isetskoje das Projekt „Klub der deutschen Sprache in einem intensiven Format für die Aktivisten der Begegnungszentren des Gebiets Swerdlowsk“ statt.
Während der Eröffnung wandte sich Marina Bytschkowa, Vorsitzende der „Deutschen nationalen Kulturautonomie des Gebiets Swerdlowsk“, an die Teilnehmer. Sie begrüßte die Gäste und inspirierte alle zur produktiven Arbeit.
Unter der Leitung von erfahrenen Referentinnen und Multiplikatorinnen des Instituts für ethnokulturelle Bildung, Veronika Kokarewa und Tatjana Makschakowa, vertieften sich die Aktivisten und Mitglieder der Klubs für Deutschliebhaber für sieben Tage in die Atmosphäre der Muttersprache und Kultur der Russlanddeutschen.
„Der Name der Veranstaltung `Kunst ist überall` entstand spontan. Ich wollte verschiedene Themen miteinander verbinden. Die Kunst passte perfekt, weil sie per Definition ein vielseitiges Bereich ist und Menschen mit unterschiedlichen Interessen und Weltanschauungen vereinigt“, teilte die Projektreferentin Veronika mit.
Im Rahmen des Projekts lernten die Teilnehmer die Tätigkeit von Künstlern und Kulturschaffenden aus der Zahl der Russlanddeutschen kennen. Jeder Tag war einem neuen Thema gewidmet: bildende Kunst und Architektur, Literatur, Musik, Kino und Theater.

Die Gruppe von Tatjana Makschakowa im Unterricht, die der Hausausstattung und den Haushaltsgegenständen der Russlanddeutschen gewidmet ist.
Bei der Bekanntmachung mit dem architektonischen Erbe wurde ein besonderes Augenmerk auf den einzigartigen Komplex „das alte Sarepta“ gelegt, der im Jahr 2025 seinen 260. Jahrestag beging. Vor fast drei Jahrhunderten von deutschen Kolonisten gegründet, lockt erimmer noch die Aufmerksamkeit der Menschen aus der ganzen Welt auf sich an.
Aktive Diskussion weckte das Thema der Künstler, weil eine ganze Schule berühmter russlanddeutscher Meister der bildenden Kunst gerade im Ural gebildet wurde. Hier ist es die Namen von Lew Weibert, Michail Disterheft, Anatolij Zeiser und Dmitrij Krell zu erwähnen.

Veronika Kokarewa macht die Teilnehmer mit dem Gemälde „Unsere Vorfahren“ von Alexander Wormsbecher bekannt
„Intensiv wurde schon zu einer guten Tradition und einem der beliebtesten Projekte für die Mitglieder der Klubs für Deutschliebhaber des Kultur- und Geschäftszentrums der Russlanddeutschen in der Stadt Jekaterinburg und der Begegnungszentren des Gebiets Swerdlowsk. Jedes Jahr werden die Bewerbungen der Kandidaten sorgfältig ausgewählt, weil die Teilnahme an diesem Projekt eine Art der Belohnung für die Aktivisten der sprachlichen und ethnokulturellen Klubs ist“, sagte Julia Tschernych, Managerin für Jugend- und Spracharbeit.
Am letzten Tag stellten die Teilnehmer ihre kreativen Gruppenprojekte vor. Dank der Kombination der erworbenen Kenntnisse mit einer reichen Phantasie der Beteiligten warendie Endprodukte wirklich originell.
Die Teilnehmer führten Lieder vor, deklamierten ihre eigenen Gedichte, führten einen Tanz-Flashmob durch und veranstalteten eine echte kulinarische Show. Ein denkwürdiges Ereignis war die Vorführung eines Zeichentrickfilms, den während des Projekts von den Teilnehmernselbst hergestellt wurde.
„Jetzt haben wir nicht nur positive Emotionen, Begeisterung, Freude vom Umgang mit Gleichgesinnten, sondern auch neue Kenntnisse und Fähigkeiten. Und noch starke Motivation dabei, die deutsche Muttersprache und Kultur weiterhin zu lernen“, betonte die Projektteilnehmerin Lilia Rodina im Anschluss an.
„Das Intensivformat ist ein Eintauchen in die Sprache und Kultur. Manchmal kommen auch Menschen zu diesem Projekt, die noch nie Deutsch lernten, und diese Sprache in der Kindheit nur von ihren Eltern oder Großeltern hörten. Für sie gibt dieses Projekt einenAnstoß, die Sprache ihrer Vorfahren zu lernen. Die Fahrtintensive bieten viel mehr an, als nur die Möglichkeit, den Wortschatz zu erweitern oder neue Kenntnisse über die Geschichte und Traditionen zu erwerben. Das ist eine intensive Kommunikation mit den Gleichgesinnten, Bekanntmachung mit neuen Menschen aus anderen Städten und Regionen, die gerne die Geschichte, Traditionen und sogar die besondere Sprache ihrer Vorfahren teilen. Diese Gelegenheit für den Verkehr und Kulturaustausch ist vielleicht noch wichtiger als die Vorträge der Referenten selbst“, teilte Veronika in einem persönlichen Gespräch mit.

Das Thema „Kunst ist überall“ versammelte Teilnehmer aus Jekaterinburg, Nishnij Tagil, Krasnoturjinsk und Berjosowskij
Das Projekt wurde unter Mithilfe des Internationalen Verbands der deutschen Kultur im Rahmen des Förderprogramms zugunsten der Russlanddeutschen umgesetzt.

