„Moskauer Gespräche“ in München


Am 28. Mai finden in München „Moskauer Gespräche“ zum Thema : „Soziale Reformen in Russland und Deutschland und die Ängste der Russlanddeutschen“ statt. Wir laden Sie herzlich zu dieser Podiumsdiskussion ein!

Format: Podiumsdiskussion mit hochrangigen russischen und deutschen Experten. Das Publikum kann sich im Anschluss an die Diskussion (70 min) mit Fragen und Antworten (20 min) an der Diskussion beteiligen. Zum Abschluss bietet ein Empfang die Möglichkeit, die Gespräche zu vertiefen und den Abend bei einem Glas Wein gemeinsam ausklingen zu lassen.

Sprache: Deutsch und Russisch mit Simultanübersetzung.

Zielpublikum: Die Moskauer Gespräche richten sich an ein breites Publikum. Zum einen an alle russischen Deutschland-Alumni: russische Studierende, Praktikanten und Berufstätige mit
Deutschlanderfahrung. Zum anderen an die deutsche Minderheit und Spätaussiedler. Nicht zuletzt an alle Interessierten der Münchener deutsch-russischen Community. Jährlich finden fünf Podiumsdiskussionen in einem zweimonatigen Rhythmus statt. Sie haben sich als ein Forum etabliert, bei dem sehr viele Akteure und Multiplikatoren der deutsch-russischen Beziehungen in Wirtschaft und Wissenschaft miteinander in Kontakt treten. Die Veranstaltungen bieten den russischen Deutschland-Alumni und der deutschen Minderheit eine Möglichkeit, spontan zu Netzwerken und im Sinne eine kontinuierlichen Studiums generell sich auf dem Arbeitsmarkt durch einen breiten Horizont und interdisziplinäres Denken zu profilieren. Angesichts polarisierter Wahrnehmungsmuster und selektiver Berichterstattungen, die die Beziehung zwischen RUS und DEU zunehmend prägen, rücken die Moskauer Gespräche Herausforderungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft in den Vordergrund, die beide Gesellschaften teilen und in denen sie Erfahrungen und Lösungsansätze austauschen können.

Zielsetzung: In Russland sorgte die geplante Anhebung des Renteneintrittsalters im vergangenen Jahr für viel Aufregung und Widerwillen in der Bevölkerung. Der Reform zufolge sollen Männer künftig statt mit 60 erst mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen. Bei den Frauen wird die Marke auch um fünf Jahre – von 55 auf 60 Jahre – angehoben. Vor allem Gering-Verdiener und Männer, die in Russland oft keine 65 Jahre alt werden, befürchten nun, nach einem anstrengenden Berufsleben das wohlverdiente Rentenalter gar nicht mehr zu erleben.

Doch auch in Deutschland gehen die Arbeitnehmer zunehmend später in den Ruhestand. Seit Längerem wird der Rentenbeginn schrittweise bis zu einem Alter von 67 Jahren angehoben. In beiden Ländern stehen tiefgreifende demographische Probleme hinter den ungeliebten Reformen im Sozialbereich: So steigt seit mehreren Jahren die durchschnittliche Lebenserwartung von Russen und Deutschen – und damit auch die Bezugszeit der Rente. Gleichzeitig fallen in beiden Staaten seit vielen Jahren die Geburtenraten, sodass immer weniger Arbeitnehmer den Lebensabend von immer mehr Rentnern finanzieren müssen. Dieser sich ständig verschärfende Wandel bringt beide Rentensysteme an die Grenzen ihrer Belastbarkeit.

In Deutschland erwarten Experten zudem ein Ansteigen der Altersarmut, da immer mehr Ostdeutsche mit gebrochenen Erwerbsbiographien in das Rentenalter kommen.

Auch die Gruppe der Russlanddeutschen ist von den sozialen Reformen betroffen. Die Spätauswanderer sind von der Rentenangleichung ausgenommen. Sie fallen unter das sogenannte Fremdrentengesetz, das auch nach Jahrzehnten der Arbeit Höchstrenten von maximal 800 Euro für die Zuwanderer vorsieht. Vielen Russlanddeutschen droht so ein Lebensabend
in äußerst bescheidenen Verhältnissen. Mehrere Landsmannschaften machten bereits auf ihre schwierige Situation aufmerksam.

Wie gehen die beiden Länder mit den demographischen Herausforderungen um? Mit welchen Reformen reagieren sie auf das wachsende Konfliktpotential? Was können Russland
und Deutschland im Bereich der sozialen Reformen voneinander lernen und welche unterschiedlichen Ansätze verfolgen sie dabei? Um diese Fragen geht es beim nächsten Moskauer Gespräch.

Expertenrunde:
• Anne Hofinga, Gründerin und Vorstandsvorsitzende des Zentrums für soziale Entwicklung und Selbsthilfe „Perspektiva“ (angefragt)
• Margarete Ziegler-Raschdorf, Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung fuer Heimvertriebene und Spaetaussiedler (angefragt)
• Dr. Horst Wiesent, Leiter der SeniVita Verwaltung GmbH (angefragt)
• Prof. Dr. Michael Firssow, Schwerpunkte: Technologie der Sozialarbeit, Technologie der Projektarbeit (angefragt)

Moderation: Andreas Stopp, Deutschlandfunk

Organisatoren des Projekts sind die „Moskauer Deutsche Zeitung“ und das Deutsch-Russische Forum e.V. Die „Moskauer Gespräche“ in München werden vom Deutschen Akademischen Auslandsdienst und dem Institut für Auslandsbeziehungen gefordert und vom Julius-Maximilians-Universität Würzburg unterstutzt.

Wann: Dienstag, 28. Mai, 16:30
Wo: Kulturzentrum Gasteig (Rosenheimer Str. 5, 81667 München)

Rubriken: Veranstaltungen