In Omsk ist das Projekt „Ethnokulturelle Treffen der Teilnehmer der Jugendklubs und Deutschklubs“ geendet. Vom 2. bis 7. November haben Aktivisten und Leiter der Jugendklubs und Zentren der deutschen Kultur des Gebiets Omsk an Veranstaltungen in fünf Themenbereichen auf der Zoom-Plattform teilgenommen.
Das Projekt wurde vom Kultur- und Geschäftszentrum „Deutsch-Russisches Haus // Omsk“ organisiert. „Das Ziel unseres Projekts war die Popularisierung der Sprache und Kultur der Russlanddeutschen, Entwicklung der ethnischen Identität und Erkennung von Talenten der jungen Generation“, unterstreicht der Leiter des Projekts Andreas Dell. Das Thema des Projekts war das Deutschlandjahr in Russland.
Einer der Themenbereiche des Projekts war die deutsche Sprache. Zusammen mit 3 Deutschlehrerinnen aus Omsk, Moskau und Sankt-Petersburg sind die Teilnehmenden in die weihnachtliche Atmosphäre eingetaucht. „Zusammen mit MariaGaus haben wir uns mit Geschichte, Traditionen und Symbolen des Weihnachtsfestes bekannt gemacht und einen online-Weihnachtsmarkt besucht. Paare finden, Bilder den Texten zuordnen, die Wörter in die richtige Reihenfolge bringen, ein Zimmer zu Weihnachten schmücken – all diese Aufgaben ließen keine Langeweile aufkommen“, sagt die Teilnehmerin des Projekts Daria Gorbatschjowa. In der Deutschstunde „Rund um den Nikolaustag“ bei Maria Denissowa haben die Teilnehmenden über die Legende vom Heiligen Nikolaus und über die Besonderheiten des Nikolaustages in Deutschland und bei den Russlanddeutschen erfahren und sogar einen Brief an Nikolaus geschrieben. Im Unterricht bei Maria Schischkina haben die Teilnehmenden die Geschichte des traditionellen Weihnachtsschmucks kennengelernt und viel Deutsch geübt.
Im Praktikum „Geschichte der Russlanddeutschen“ bei Historikerin und Ethnographin Elena Schlegel haben die Teilnehmenden über die wichtigsten Ereignisse der russlanddeutschen Geschichte gesprochen:
Geschichte der Russlanddeutschen ist das, was mich sehr interessiert und bewegt. Ich habe die Geschichte und Ethnographie der Russlanddeutschen bei unterschiedlichen Projekten, Seminaren, Weiterbildungskursen unterrichtet. Meine Stunde ist der Geschichte eines wundervollen Volkes gewidmet, das nie beim Erreichten stehen bleibt und das Leben um sich herum immer besser macht.
Der dritte Themenbereich war der Bühnensprache gewidmet. Im Praktikum mit dem Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller aus Sankt-Petersburg Alexander Ehrlich haben die Teilnehmenden an ihrer Aussprache gearbeitet und Gedichte vorgetragen. Außerdem haben sie viele Ratschläge bekommen und ihre Fertigkeiten weiterentwickelt.
„Indem ich den Lernenden meine Kunst beibringe, versuche ich, in jedem Menschen seine Individualität zu erkennen und auszubauen. Die Persönlichkeit des Menschen ist für mich wichtiger als seine professionellen Eigenschaften. Das ist meine Vorstellung von einem Schöpfer. Bei der Arbeit mit Amateuren besteht mein Hauptziel darin, nicht die technischen Aspekte beizubringen, sondern zeigen, wie man eigene Gedanken äußert“, erzählt Alexander.
Praktikum in Bühnensprache hat viele Teilnehmende begeistert. „Jetzt betrachte ich meine eigene Sprache aus einem anderen Blickwinkel heraus. Das ist in erster Linie ein Instrument für Äußerung von eigenen Gedanken und Emotionen“, sagt Teilnehmerin des Projekts Daria Gorbatschjowa.
Praktikum in Regie war der vierte Themenbereich des Projekts. Zusammen mit der Leiterin des bekannten Jugendtheaters „SchuMiM“ Anna Koslowskaja haben die Teilnehmenden über die Organisation der Weihnachtsfeier im online-Format gesprochen. Anna teilte mit ihnen viele Ideen für Bettbewerbe, Spiele und andere Aktivitäten, die sie während ihrer langjährigen Arbeit im Theater gesammelt hat.
Der letzte Themenbereich war der emotionalen Intelligenz gewidmet. Das Ziel der praktischen Übung bestand darin, die eigenen Emotionen zu verstehen und unter Kontrolle zu bringen und die den anderen Menschen zu erkennen. Das Training führte Igor Dinner durch, der Autor von über 24 Bildungsprogrammen und Gründer des Projekts „Akademie der Berufe“ ist. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, das Selbstbewusstsein zu entwickeln, eigene Emotionen verstehen und Betrug und Zuneigung erkennen zu lernen.
Die Leiterin des Jugendklubs in Alexandrowka Antonina Renje betont:
Während des Projekts habe ich mein Wissen durch neue Informationen erweitert. Es war für mich sehr angenehm, mit hochqualifizierten und kreativen Referenten zu arbeiten. Ich binden Organisatoren sehr dankbar dafür, dass sie auch in diesen turbulenten Zeiten Ideen und Wege finden, wie man solche Projekte veranstalten kann.
Ihre Eindrücke vom Projekt teilt auch Leiterin des Jugendklubs der Russlanddeutschen Julia Nizewitsch: „Jeden Tag fanden spannende Veranstaltungen statt, durch die ich meine Kenntnisse bereichert und viel Positives erlebt habe. Ich möchte mich bei dem Deutsch-Russischen Haus für das Projekt bedanken, das so nützlich für uns alle war und noch lange in Erinnerung bleibt.“