Die „Filmwoche der Russlanddeutschen“ ist beendet

Vom 14. bis 30. September fand in Russland die „Filmwoche der Russlanddeutschen“ statt, die im Zusammenhang mit dem 80. Jahrestag der Deportation der Sowjetdeutschen steht. Wir erzählen, wie es abgelaufen ist.

Die Zuschauer haben sich acht Dokumentarfilme über die tragischen Ereignisse in der Geschichte der Russlanddeutschen im 20. Jahrhundert und das schwere, aber bewegende Schicksal der Menschen angeschaut. „Heimische Ufer“ (1994), „Deutsche in Russland. Von einer Autonomie zur anderen“ (Teil 1, 1999; Teil 2, 2000), „Russlanddeutsche“ (2014), „Rigert“ (2019), „Zeit“ (2021), „Unerwünschte Zeit, unvorhergesehenes Schicksal...“ (2021), „Leben?!“ (Teil 1, 2021; Teil 2, 2021).

Die Filme wurden in Kultur- und Geschäftszentren, Deutsch-Russischen Häusern und Begegnungszentren der Russlanddeutschen vorgeführt und waren auch online auf dem YouTube-Kanal RusDeutsch zu sehen.

Die Besucher des Kultur- und Geschäftszentrums in Kaliningrad konnten sich gleich drei Filme ansehen: „Zeit“, „Russlanddeutsche“ und „Rigert“. Studenten der Moskauer Universität für Finanzen und Recht und des Colleges für Dienstleistungen und Tourismus kamen zur Vorführung des Films, der die Geschichte des herausragenden sowjetischen Gewichthebers Dawid Rigert erzählt. Vor Beginn der Veranstaltung wurde den Studenten auch die Fotoausstellung „Das deutsche Wolgagebiet. Eine unvollendete Fotogeschichte“ vorgestellt und sie erfuhren etwas über die Geschichte der Russlanddeutschen und ihre ethnokulturellen Tätigkeiten in der Region.

In Marx wurden Filme der Regisseure Alfred Weber, Wladimir Eisner, Maxim Goldberg, Olga Ossetrowa und Sofja Simakowa vorgestellt (hier können Sie Interviews mit den Regisseuren lesen). Die Vorführungen fanden vom 20. bis 28. September im Kino „Crystal Cinema“ statt.

Sechs der acht Filme im Programm der Filmwoche wurden im Kultur- und Geschäftszentrum „Deutsch-Russisches Haus in Omsk“ gezeigt.

„Jeder Film ist eine andere Geschichte, der zu einem bunten Mosaik in dunklen Farben zusammengefügt wird. Manchmal sind die Fakten und Augenzeugenberichte erschreckend und sogar schockierend. Und manche Filme, wie „Russlanddeutsche“ des Regisseurs Wladimir Eisner, inspirieren und machen einem wieder bewusst, dass die Russlanddeutschen ein starkes Volk sind. Selbst nach der Deportation haben die meisten Familien die Kraft gefunden, weiterzumachen“, sagt Elisaweta Graf, die Direktorin des Hauses.

In Tomsk haben das regionale Deutsch-Russische Haus und die Begegnungszentren in den Stadtkreisen Koschewnikowo, Tschainski und Moltschanowo den Start der Filmwoche übernommen.

In Barnaul fanden die Filmvorführungen im Staatlichen Museum für Geschichte der Literatur, Kunst und Kultur des Altai statt. Das überwiegend ältere Publikum lobte das einzigartige Filmmaterial und die herzergreifenden Szenen.

In Moskau wurden die Filme „Rigert“ und „Unerwünschte Zeit, unvorhergesehenes Schicksal...“ gezeigt. Die Veranstaltung fand am 30. September im Gulag-Museum statt. Gastgeberin des Treffens war Olga Silantjewa, Kandidatin der philologischen Wissenschaften und Autorin mehrerer Bücher über die Geschichte der Russlanddeutschen. Weiterhin wurde im Deutsch-Russischen Haus der Film „Leben?!“ von Sofja Simakowa gezeigt.

Während des Projekts wurden auf dem YouTube-Kanal von RusDeutsch die Filme „Unerwünschte Zeit, unvorhergesehenes Schicksal...“ (1900 Aufrufe) und „Deutsche in Russland. Von einer Autonomie zur anderen“ (1100 Aufrufe bei jedem Teil) am häufigsten aufgerufen.

Veranstaltungen im Rahmen der „Filmwoche der Russlanddeutschen“ fanden auch in Abakan, Jekaterinburg, Irkutsk, Kansk, Kuibyschew, Minussinsk, Nowosibirsk, Sajanogorsk und Ust-Ilimsk statt.

Das Projekt „Filmwoche der Russlanddeutschen“ und die Filmvorführungen wurden im Rahmen des Unterstützungsprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation durchgeführt.

Übersetzt aus dem Russischen von Evelyn Ruge

Rubriken: 80. Jahrestag der DeportationFilmwoche der Russlanddeutschen