Delegation der FNKA RD besuchte das Haus der Völker Russlands in Moskau und das Museum „Russland – meine Geschichte“


Vom 1. bis 4. November 2022 führt die Föderale National-Kulturelle Autonomie der Russlanddeutschen eine Reihe von Veranstaltungen durch, die zeitlich mit dem Jahr des Kulturerbes der Völker Russlands zusammenfallen und von der Föderalen Agentur für Nationalitätenangelegenheiten Russlands unterstützt werden.

Am 2. November nahm die Delegation der FNKA der Russlanddeutschen im Haus der Völker Russlands an einer Führung und einem Workshop der Markenstrategin Nelli Putilina über Werbung in sozialen Netzwerken teil. Am nächsten Tag erhielten die Delegierten eine informative Führung durch den historischen Park „Russland – meine Geschichte“ der VDNH (Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft).

Zu der Delegation gehörten Vertreter öffentlicher Organisationen der Russlanddeutschen und Aktivisten der Selbstorganisation aus verschiedenen Regionen des Landes. Die Delegierten erhielten eine faszinierende und ausführliche Führung durch das ehemalige Anwesen von A. Morosow, das seit März 2022 vom Haus der Völker Russlands genutzt wird.

Die Touristenführerin machte die Gäste darauf aufmerksam, dass Fjodor Schechtel, ein deutschstämmiger Architekt, einer der größten Architekten seiner Zeit, von Kunstmäzen und Vertreter einer der reichsten Kaufmannsfamilien Russlands Alexej Morosow gebeten worden war, die Innenräume für seine einzigartige Kunstsammlung zu gestalten. Sсheсhtel gestaltete das erste und das zweite Stockwerk des Anwesens, einschließlich des „Juwels“ – des Arbeitszimmers des Hausherrn.

Die Aufgabe des Eigentümers des Herrenhauses klang ehrgeizig: Morosow wollte sein Arbeitszimmer im Stil von Goethes Tragödie „Faust“ gestalten. Für den vom Architekten entworfenen Raum im gotischen Stil malte der Maler Michail Wrubel Gretchen, Faust und Mephistopheles. Die Treppe, die das zweistöckige Arbeitszimmer schmückt, wird von einem weisen Zwerg mit einem Buch in lateinischer Sprache und einem geschnitzten Drachen bewacht.

Nach der Führung wurden die Delegierten von der Epoche von Schechtel und Wrubel in die Gegenwart versetzt, die die Künstler ebenfalls vor herausfordernde Aufgaben stellt: In dem Workshop „Was tun in den sozialen Medien, wenn es nicht mehr so funktioniert wie früher?“ gab die PR- und Personal-Branding-Beraterin Nelli Putilina ihre Empfehlungen weiter, wie öffentliche Organisationen mit der Erhaltung des kulturellen Erbes umgehen sollten und wie Künstler ihre Kunst unter zeitgemäßen Bedingungen in den sozialen Medien popularisieren sollten.

Vor Beginn des Workshops wurden die Delegierten von Mehriban Sadigowa und Natalja Altner, Vertreterinnen der Leitung des Hauses der Völker Russlands, im Konferenzsaal begrüßt. Vonseiten der FNKA der Russlanddeutschen hielt der Vizepräsident Konstantin Matis eine Begrüßungsrede. Er äußerte die Hoffnung auf die weitere Entwicklung einer produktiven Zusammenarbeit.

Am 3. November nahmen die Delegierten an einer faszinierenden Führung durch die Ausstellung „Peter der Große. Die Geburt eines Imperiums“ teil. Die Teilnehmenden waren eingeladen, sich nicht nur mit den Meilensteinen der Ära Peters des Großen vertraut zu machen, sondern auch zu versuchen, selbst schwierige Entscheidungen zu treffen, vor denen der erste russische Zar stand.

Die Touristenführerin war von der Argumentation der Delegierten der FNKA der Russlanddeutschen positiv überrascht, und die Gäste selbst genossen die interaktive Unterhaltung in der Ausstellung. Besonderes Interesse erweckte die Geschichte der Großen Gesandtschaft von Peter dem Großen. Die Teilnehmenden unterstützten die Entscheidung des jungen Herrschers aktiv und machten Vorschläge, wie sie die Reise organisieren würden.

Die Delegation der FNKA der Russlanddeutschen ist im Rahmen des Projekts „Ausstellung der angewandten Kunst der Russlanddeutschen“ im Deutsch-Russischen Haus in Moskau eingetroffen, das zeitgleich mit dem Jahr des Kulturerbes der Völker Russlands stattfindet. Die Ausstellung zeigt Werke von Russlanddeutschen aus verschiedenen Regionen der Russischen Föderation und den Gewinnern des Wettbewerbs „Handwerk des Herzens“, die in verschiedenen Techniken hergestellt wurden: Sticken, Stricken, künstlerische Holzbearbeitung, Flechten und Weben.

Vom 4. November bis zum 15. Dezember können Sie die Exponate im Saal „Berlin“ des Deutsch-Russischen Hauses in Moskau (ul. Malaja Pirogowskaja 5) besichtigen und sich mit der Kunst des russlanddeutschen Volkes vertraut machen. Der Eintritt ist frei, eine Vorabregistrierung ist jedoch erforderlich. Einzelheiten unter dem Link.

Übersetzt aus dem Russischen von Evelyn Ruge

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