In Omsk fanden weihnachtliche Familientreffen der Russlanddeutschen statt


Vom 24. bis 26. November hat im Kultur- und Geschäftszentrum „Deutsch-Russisches Haus in der Stadt Omsk“ das jährliche Projekt der regionalen Weihnachtsfamilientreffen für drei Generationen stattgefunden. Das einzigartige Projekt wird schon seit acht Jahren mit Unterstützung der Internationalen Verbandes der deutschen Kultur realisiert.

Auf den Treffen versammeln sich drei Generationen von russlanddeutschen Familien aus verschiedenen Städten und Dörfern des Gebietes Omsk. Das Projekt bringt somit Großeltern, Eltern und ihre Kinder zusammen.

Dieses Projekt wurde noch im Jahr 2015 von Jelisaweta Graf, heute Leiterin des Kultur- und Geschäftszentrums „Deutsch-Russisches Haus in der Stadt Omsk“ und Vorsitzende des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur, ins Leben gerufen. Jelisaweta Graf ist überzeugt, dass die jüngere Generation gerade im Familienkreis mit den Bräuchen und Traditionen der Russlanddeutschen und vor allem mit ihrer Muttersprache (Dialekt) vertraut gemacht werden sollte.

In ihrer Begrüßungsrede zur Eröffnung des Projekts betonte Frau Graf die Bedeutung solcher Familientreffen, bei denen jede Familie über ihre Traditionen erzählt und erklärt, wie die Eltern diese ihren Kindern vermitteln.

Die Teilnehmer des Regionalprojekts hatten dieses Jahr ein umfangreiches Programm. Am ersten Tag lernten sich die Familien in deutscher Sprache kennen. Darüber hinaus kommunizierten die Teilnehmer während des Kennenlernens nicht nur auf Hochdeutsch, sondern auch in ihren Mutterdialekten: Schwäbisch und Plattdeutsch. Anschließend stellte sich jede Familie ausführlicher vor: Es gab Vorträge auf Deutsch, eine Theateraufführung und Erzählungen.

Nachdem alle sich kennengelernt hatten, arbeitete jede Familie daran, eines der einzigartigsten Familienattribute der Russlanddeutschen zu schaffen – einen Spruch. Eltern und Kinder machten sich die Mühe, ein wunderschönes Gemälde in verschiedenen Formen zu schaffen.

Der zweite Tag des Regionalprojekts war nicht weniger ereignisreich. Am Vormittag erzählten die Teilnehmer des Treffens sehr warm und sorgsam über die Geschichte ihrer Familien, über die schwierigen Zeiten, die die ältere Generation durchmachen musste, und darüber, wie ihre Vorfahren nach Sibirien deportiert wurden. In einer lebhaften Diskussion konnten sich die Familien austauschen und Geschichten diskutieren, die ihnen ihre Urgroßeltern erzählt hatten.

„Unsere Leute haben wirklich eine sehr interessante Geschichte. Einerseits ist es interessant, andererseits schwierig und komplex. Unsere Großeltern mussten viel ertragen“, sagt Projektteilnehmerin Swetlana Kähm.

Am Nachmittag konnten alle in die Weihnachtsatmosphäre eintauchen. In der Rubrik „Deutsch + Weihnachten“ lernten Eltern die Symbole, Traditionen und Bräuche der Russlanddeutschen kennen und erzählten auch, wie genau der fröhlichste Feiertag in ihren Familien traditionell gefeiert wird. Auch die Kinder waren derweil nicht untätig. Die kleinen Teilnehmer des Projekts konnten an verschiedenen spannenden Sektionen teilnehmen: traditionelle Tänze der Russlanddeutschen, Weihnachtslieder auf Deutsch und natürlich Weihnachtsanimation für Kinder auf Deutsch.

Was wäre Weihnachten, ohne das Zuhause zu dekorieren? In der Sektion für angewandte Kunst der Russlanddeutschen konnten Familien Weihnachtsdekorationen aus Fichten und Wacholder herstellen. Und die Kinder haben mit ihren eigenen Händen Spielzeug für den Weihnachtsbaum gebastelt.

Der zweite Tag endete mit einem großen Kreativkonzert, bei dem Familien Weihnachtslieder auf Deutsch und in Dialekten sangen, eine Theateraufführung von „Die Geburt Jesu“ zeigten und Glocken spielten.

Traditionsgemäß findet am letzten Projekttag eine festliche Matinee statt. Die Teilnehmer präsentieren die Ergebnisse der an allen Projekttagen geleisteten Arbeit. Bei der Abschlussmatinee führten die jüngsten Teilnehmer einen Laternentanz und Weihnachtslieder auf Deutsch vor.

Aber was für eine Matinee könnte es ohne Weihnachtsmann geben? Die Kinder machten sich auf die Suche nach der bekannten Weihnachtsfigur. Nachdem sie viele spannende Aufgaben erfolgreich erledigt hatten, fanden die kleinen Teilnehmer den freundlichen Mann mit dem weißen Bart und erhielten ihre lang ersehnten Geschenke.

„Ich möchte den Organisatoren der Treffen meinen Dank aussprechen. Die Atmosphäre am Projekt war wirklich freundlich und gut.

Wir haben gesungen, getanzt und weihnachtliche Dekorationen gebastelt. Es war unglaublich angenehm, die Geschichten der Familien zu hören und zu sehen.

„Deutsch + Weihnachten“ war auf einem sehr hohen Niveau, es war interessant, Aufgaben zum Thema Weihnachtslebkuchenbacken zu lösen. Besonders schön war, dass die Familien in Dialekten kommunizierten und Aufgaben erledigten. Die Organisatoren des Projekts leisten wirklich großartige Arbeit für den Erhalt unserer nationalen Kultur. Ich bin sicher, dass dieses Projekt in unserer Region weiterhin umgesetzt wird“, sagt Projektteilnehmerin Olga Schulz.


Das Projekt wurde mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Rahmen des Unterstützungsprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation realisiert.

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