Im Jahr 2024 feierten westliche Christen Ostern am 31. März. An diesem Tag und den umliegenden Daten fanden in zahlreichen Begegnungszentren der Russlanddeutschen im ganzen Land feierliche Veranstaltungen statt. In diesem Artikel werden wir Ihnen einige davon vorstellen.
Ostern in deutschen Traditionen in Krasnoturinsk
In Krasnoturinsk, Gebiet Swerdlowsk, leben Vertreter verschiedener Nationalitäten, darunter auch Russlanddeutsche. Wie alle Lutheraner und Katholiken feierten sie am 31. März den freudigen Feiertag der Auferstehung Christi, den wichtigsten Feiertag im christlichen Kalender.
Die Aktivisten des Zentrums der deutschen Kultur „Wiedergeburt“ haben für den 31. März das Konzertprogramm „Ostern in deutschen Traditionen“ vorbereitet und durchgeführt. Natalja Kopschar, Predigerin der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Stadtbezirk Krasnoturinsk, wandte sich mit einer Predigt an das Publikum.
Die Moderatoren des Festes, V. Geiger und O. Smyschljajewa, berichteten den Gästen auf Russisch und Deutsch von den Ostertraditionen der Russlanddeutschen.
Die festliche Stimmung der Anwesenden wurde durch melodische Lieder von Solokünstlern und Gesangsgruppen, Tanzkompositionen und Gedichte in deutscher Sprache geschaffen. Plötzlich kam der Osterhase, auf den die Gäste mit Ungeduld gewartet hatten. Kinder glauben, dass es der Hase ist, der Ostereier bringt und versteckt. Ältere Russlanddeutsche erinnern sich wahrscheinlich daran, wie sie als Kinder lange Zeit nicht einschlafen konnten, weil sie unbedingt den Hasen sehen wollten, der Geschenke brachte.
Kinder und Erwachsene konnten traditionelle Osterspiele spielen und erhielten für ihre aktive Teilnahme süße Preise. Es ist erfreulich, dass die Verbindung zwischen den Generationen nicht unterbrochen wird und Senioren ihren Kindern und Enkeln von nationalen Traditionen erzählen. Das Osterfest bedeutet mehr als dekorierte Eier, den Osterhasen, Geschenke – Ostern ist und bleibt ein Fest der Auferstehung, des Lebens, der Freude und der Hoffnung.
Fest aller Feste in Tscheljabinsk
Die Deutschen nennen Ostern „das Fest aller Feste“. An diesem fröhlichen Tag, dem 31. März, versammelten sich Aktivisten des Begegnungszentrums für Russlanddeutsche in der Stadt Tscheljabinsk „Wiedergeburt“ in einem gemütlichen Café, um gemeinsam im Kreise Gleichgesinnter diesen tollen Feiertag zu feiern.
Das Fest verlief fröhlich. Junge Teilnehmer lasen Gedichte über die Auferstehung Jesu Christi, den Osterhasen und den launischen Monat April vor. Alle sangen gemeinsam über den bevorstehenden Frühling und die Rückkehr der Zugvögel, über die Dankbarkeit gegenüber Gott für jeden einzelnen Tag.
Außerdem lösten die Teilnehmer des Festes, aufgeteilt in zwei Teams, Kreuzworträtsel und Rätsel auf Deutsch zum Thema Ostern und formulierten Osterwünsche aus verschlüsselten Wörtern. Man spielte auch im Freien. Die Teilnehmer wetteiferten in Beweglichkeit und Schnelligkeit, trugen bemalte Eier in Holzlöffeln und reichten sie wie einen Staffelstab weiter. Sie trainierten ihre Genauigkeit und versuchten, das Ei in den Korb einzuwerfen.
Natürlich konnte man ohne einen Bastel-Workshops nicht auskommen. Mit Begeisterung bastelten Kinder und Erwachsene aus Sperrholzzuschnitten und Filz Osterhasen, Eier und Hühner. Für junge Gäste wurde das Musikmärchen „Rübe“ auf Deutsch vorgeführt.
Von den Moderatoren erfuhren die Versammelten viel über die Traditionen der Osterfeier, erinnerten sich an die Symbole dieses Feiertags sowohl bei Russlanddeutschen als auch bei orthodoxen Christen und lauschten der Legende von Jesus Christus. Deutsche Kinder glauben, dass der Osterhase ihnen bunte Eier, Süßigkeiten und andere Geschenke bringt. So hatten die jungen Teilnehmer der Veranstaltung viel Spaß beim Suchen und Finden von Nestern mit Geschenken, die der Hase versteckt hatte. Jeder erlebte eine angenehme Überraschung!
Die Veranstaltung endete mit einem festlichen Festmahl mit traditionellen deutschen Osterleckereien, Osterbrot (Osterzopf), gebackener Rinderbrust, Kartoffelsalat und vielen anderen Feiertagsgerichten.
Ostermarathon für Schüler des Progymnasiums Nr. 1 in Nowosibirsk
Der fröhliche Osterfeiertag schenkt allen Wärme und Hoffnung auf das Beste. Im Progymnasium Nr. 1 der Stadt Nowosibirsk ist es zur Tradition geworden, diesen Feiertag groß zu feiern. Und dieses Jahr fiel es mit festlichen Veranstaltungen zu Ehren des 30-jährigen Jubiläums des Progymnasiums zusammen.
Vom 25. bis 28. März fand im Progymnasium und im „Gornostaj“-Bildungszentrum ein Arbeitstreffen der Partnerschulen statt, die die ethnokulturelle Komponente in ihre Tätigkeit einbauen. Die Vertreter von 16 Schulen aus Nowosibirsk und dem Gebiet Nowosibirsk, Tscheljabinsk, Tomsk, Orenburg, den Regionen Kemerowo, Altai und der Republik Komi, Omsk und dem Gebiet Omsk sowie dem Leiter des Lehrstuhls für deutsche Sprache und Literatur des Instituts für ethnokulturelle Bildung – BiZ Denis Zykalow und der Vorsitzenden des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur Jelisaweta Graf für drei Tage lang tauchten in eine Atmosphäre der Kreativität und beruflichen Suche ein. Den Teilnehmern des Treffens wurden pädagogische Veranstaltungen, Unterrichtsausschnitte und Materialien zum Thema „Ostern“ präsentiert. Bei dem Workshop von Nadeschda Korchun dekorierten die Teilnehmer Osterkränze, um sie dann als Geschenk mit nach Hause zu nehmen.
Die ganze Woche über begeisterte der Ostermarathon Kinder und Eltern mit der farbenfrohen Dekoration von Gruppen, Klassenzimmern und Sälen, festlichen Aufführungen und Familienworkshops. Jeden Abend führten Lehrer und Mitarbeiter des Progymnasiums Erwachsene in die Traditionen und Kultur der Russlanddeutschen ein. Die Kinder halfen den Erwachsenen, sich an die Symbole des Feiertags zu erinnern und den Grundwortschatz zu diesem Thema anzueignen.
Der Workshop „Osterhase“ der Lehrerin Galina Matuschtschenko bot Erwachsenen und Kindern die Möglichkeit, mit Materialien wie Polystyrolschaum zu arbeiten. Die Hasen waren leicht und nett. Nach jedem Workshop eilten alle in die Fotozone, um Fotos zu machen.
Der Workshop „Osterkarte“ der Deutschlehrerin Marina Schaidurowa gab den Kindern die Möglichkeit, ihre Sprachkompetenzen durch das Verfassen von Wünschen und Kurzgeschichten auf Deutsch unter Beweis zu stellen.
Vorschulkinder und Grundschüler nahmen unter der Leitung der Deutschlehrerinnen Irina Stepanowa und Olga Schukjurowa am Poesiemarathon „Willkommen Frühling“ teil, der vom Deutschen Lesesaal der Staatlichen Regionalbibliothek organisiert wurde. Die Leistungen der Vorleser wurden von der Wettbewerbsjury mit Diplomen 1., 2. und 3. Grades ausgezeichnet.
Am 31. März besuchten aktive Eltern und ihre Familien das Deutsch-Russische Haus Nowosibirsk, wo die Tanzgruppe des Progymnasiums an einem festlichen Konzert teilnahm und Erwachsene und Kinder an Workshops und Quizfragen teilnahmen. Das festliche Konzert sorgte bei den Gästen für beste Stimmung.
Die Osterveranstaltungen der Turnhalle fanden in einem bunt geschmückten Saal statt. Fröhliche Musik sorgte für eine gemütliche Atmosphäre. Kinder und Erwachsene lasen Gedichte vor, sangen Lieder und spielten mit Begeisterung thematische Osterspiele. Außerdem wurden die Kinder von ihren Eltern mit Ostersouvenirs in Form von Osterhase-Keksen verwöhnt.
Ostermarathon in der Region Altai
Vom 25. bis 31. März wurde in der Region Altai ein echter Ostermarathon „OsterUni“ durchgeführt. Zur Teilnahme eingeladen waren Familien von Russlanddeutschen, Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren sowie alle, die sich für die deutsche Sprache, Traditionen und Bräuche der Russlanddeutschen interessieren.
So versammelten sich im Zentrum für kulturelle und geschäftliche Zusammenarbeit „Deutsche des Altai“ in Barnaul Liebhaber der deutschen Sprache, um gemeinsam mit der Methodologin und Multiplikatorin Natalia Kasimowa über die Ostertraditionen der Russlanddeutschen auf Deutsch zu diskutieren.
„Alle Gäste waren interessiert und neugierig. Wir diskutierten über die Ostersymbole unter Russlanddeutschen und besprachen ausführlich Symbole wie den Osterhasen. Wir haben viel getanzt, sind auch viel gelaufen und haben viel gezeichnet. Wir konnten die Ostertraditionen der Russlanddeutschen mit den Ostertraditionen deutschsprachiger Länder vergleichen“, teilte die Moderatorin der Sprachtreffen mit.
Die Teilnehmer konnten sich mit der Geschichte und den Bräuchen des Feiertags vertraut machen, seine Besonderheiten kennenlernen und sich sogar als Synchronsprecher für einen Osterfilm versuchen.
„Ich hatte so wundervolle Abende. Wir haben so viel gelernt! Wir erfuhren sowohl ethnokulturelle Dinge als auch allgemeine Fakten. Ostern wird beispielsweise am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond gefeiert, der frühestens zur Frühlings-Tagundnachtgleiche eintritt. Oder wo sonst könnten wir herausfinden, warum beispielsweise ein Hase mit offenen Augen schläft? Jetzt wissen wir. Wir können alle Ostersymbole auf Deutsch benennen, von der Osterkerze bis hin zu traditionellen Kinderspielen. All dies dank unserer Moderatorin Natalia. Sie ist, wie man sagt, ein echter Altershase“, sagte Marathonteilnehmerin Nadeschda Rojewa.
Im Rahmen des ethnokulturellen Programms fanden mehrere weitere Treffen statt. Ein kreativer Workshop zur Herstellung des Osterbaums wurde von Ksenia Samsonowa-Matis geleitet. Ksenia erzählte den Gästen von den Traditionen, die mit diesem Symbol verbunden sind, sowie von der Geschichte seiner Entstehung.
Bei einem herzlichen Kreativtreffen mit Elena Wolf konnten die Teilnehmer Osterkränze basteln und sich an ihre Familientraditionen erinnern. Zu den Gästen der Veranstaltung gehörten Familien von Russlanddeutschen sowie Teilnehmer der Jugend- und Kinderclubs des Zentrums. Beim kulinarischen Treffen backten die Teilnehmer gemeinsam mit Arina Sukatschewa, einer Aktivistin des Jugendclubs „Blütezeit“ Osterbrötchen, Osterzopf und Oster-Cupcakes. Die Teilnehmer konnten die Backwaren während der festlichen Osterteeparty genießen.
Abgeschlossen wurde der Ostermarathon mit einem sonntäglichen Ferienprogramm. Für die Gäste des Zentrums wurden ein festliches Konzert, ein kreativer Workshop und eine festliche Teeparty vorbereitet.
Die Gäste der Feier würdigten das Können der choreografischen Gruppen des Zentrums sowie die Talente der Kinder: Junge Teilnehmer unterschiedlichen Alters lasen Glückwunschgedichte auf Deutsch. Der geehrte Kulturarbeiter Russlands, Alexander Michel, trat vor dem Publikum mit Liedern in deutscher Sprache auf, begleitet von Instrumentalmusik.
Die Organisatoren danken allen Marathonteilnehmern herzlich für ihr Interesse und ihre aktive Teilnahme!
Die Veranstaltungen wurden mit Unterstützung des Internationalen Verbandes der deutschen Kultur im Rahmen des Unterstützungsprogramms für Russlanddeutsche in der Russischen Föderation realisiert.