Sotschi.,

Spieler der russlanddeutschen Fußballmannschaft kamen zusammen


Die Vorbereitung der Mannschaft der Russlanddeutschen auf die Europeada 2016, der Fußballmeisterschaft der europäischen Minderheiten, die vom 18. bis zum 26. Juni in Südtirol, Italien stattfindet, hat bereits begonnen. Dieses Jahr fand bereits eine Zusammenkunft der Männermannschaften in Sotschi statt, bei dem die Spieler für die Europeada ausgewählt wurden.

Die Europeadea findet bereits zum dritten Mal statt. Im Jahr 2008 waren die Rätoromanen aus der Schweiz Gastgeber des Fußballwettbewerbs, vier Jahre später die Lausitzer Sorben in Deutschland. Beide Male durfte sich die Südtiroler Mannschaft, eine deutschsprachige ethnische Minderheit Norditaliens, als Sieger betiteln. Dort wird der Wettbewerb dieses Jahr auch stattfinden.

Die Männermannschaft der Russlanddeutschen nimmt bereits zum zweiten Mal am Wettbewerb teil. 2012 lieferten sie mit ihrem 5. Platz unter 19 Mannschaften ein gutes Ergebnis. Dieses Jahr muss sich die Mannschaft jedoch unter 23 Anwärtern aus 16 europäischen Ländern beweisen. Die Ukraine wird durch die Krimtataren vertreten. Aus Russland kommen zwei Mannschaften: RusDeutsch der Russlanddeutschen und der Elbrusoid FC der Karatschai-Balkaren.

In den Neujahrsferien konnte sich die Mannschaft RusDeutsch im speziell für das Training von Fußballnationalmannschaften ausgerichteten Stützpunkt „Sputnik – Sport“ vorbereiten. Es nahmen 40 Personen aus ganz Russland am Trainingslager teil. Der Stützpunkt ermöglichte den Spielern Sparringtrainings mit Mannschaften jeder Spielklasse. Die Jugendmannschaft Sotschis und der Amateurclub „Medik“ mussten sich RusDeutsch geschlagen geben. Jedoch musste die Mannschaft in beiden Spielen gegen den Fußballclub „Wolgar“ aus Astrachan eine Niederlage einstecken. Nach Meinung der Spezialisten spielt die Mannschaft RusDeutsch auf dem Niveau eines russischen Zweiligisten.

„Vor dem Trainerstab liegt eine schwierige Aufgabe“, bemerkt Cheftrainer der russlanddeutschen Mannschaft Andrej Rotermel, „Aus 40 Leuten, die nach Sotschi gekommen waren, mussten wir die Auswahl auf 22 Spieler beschränken. Insgesamt gab es ungefähr 100 Bewerbungen für die Mannschaft.“

So eine große Anzahl an Kandidaten für die Mannschaft ist Resultat jahrelanger Arbeit. „2010 haben wir bei null angefangen“, erinnert sich Andrej Rotermel, „zu den ersten Trainingslagern in Asowo, die 2011 stattfanden, kamen nur Leute, die nur aus Informationen der Begegnungszentren von uns gehört haben. Damals wusste keiner, wie man mit so einer Mannschaft arbeitet, vor welchen Herausforderungen sie stehen wird. Aus dieser ersten Nationalmannschaft sind heute fünf, sechs Leute angereist.“

Wladimir Schped aus Omsk ist einer dieser Spieler der ersten Nationalmannschaft. Nach Sotschi ist der Teilnehmer der Europeada 2012 nun als Trainer angereist. „Wir hatten bei der Vorbereitung auf die Europeada 2012 einige Unzulänglichkeiten zu verzeichnen. In den vier letzten Jahren wurden viele Fußballprojekte organisiert. In den Regionen fand eine permanente Auswahl von Spielern statt. Heute haben wir in Sotschi besser vorbereitete Spieler. Es freut mich, dass das Durchschnittsalter unserer Mannschaft bei 23 bis 24 Jahren liegt. Das bedeutet, dass wir eine ausreichend schnelle und mobile Mannschaft haben. Das letzte Mal konnten wir nicht jede Position mit einem qualifizierten Spieler besetzen. Deswegen haben wir uns nun den ersten Platz zum Ziel gesetzt.“

Im März findet ein Trainingslager für die Frauennationalmannschaft der Russlanddeutschen statt. Gerade findet eine Auswahl statt, die nicht einfach ist, da es nicht sehr viele Frauen gibt, die Fußball spielen. Dafür ist die Chance auf eine gute Platzierung umso größer als bei den Männern, da nur sechs Frauenmannschaften bei der Europeada antreten.

Olga Silantieva

Rubriken: Eliteförderung/Avantgarde