Am 9. September wird im Deutsch-Russischen Haus Moskau die Ausstellung „Deutsche Prinzessinnen auf dem russischen Thron“ eröffnet. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Eröffnung der Kultursaison 2019/2020 statt.
Die jahrhundertealte Geschichte der Deutschen in Russland belegt, welchen Einfluss sie auf die Kultur, Sprache, Politik, Wirtschaft und Kunst Russlands ausgeübt haben.
Eine große Rolle spielten dabei die engen Beziehungen der deutschen und russischen Dynastien. Deutsche Prinzessinnen auf dem russischen Thron waren nichts Ungewöhnliches und eine häufige Erscheinung. Sie gaben ihr Zuhause auf und ihre Namen für den Kaiserstuhl des großen Imperiums. Zur gleichen Zeit, bewahrten sie im Laufe ihres Lebens in Russland ihren Glauben, ihre Sprache und Kultur und blieben mit ihrer Heimat in Verbindung.
Wie waren sie – deutsche Adelige, die das Schicksal auf den Thron einer fremden und unverständlichen Großmacht erhoben hat?
In der heutigen globalisierten Welt ist es wichtig, die Brücken wiederaufzubauen, so dass die Verbindung, die dank gegenseitigem Interesse und gegenseitiger Dankbarkeit, die beide Völker verbinden, nicht abreißt. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, von dem Beitrag deutscher Prinzessinnen zur Entwicklung der Kultur Russlands zu erzählen. Zwei Jahrhunderte lang beaufsichtigten sie die Wohltätigkeit im Land, befassten sich mit der Kunstpolitik, übten Einfluss auf das höfische Leben aus und brachten Etikette und Manieren den Damen in ihrem Umfeld bei, welche das neuerworbene Wissen in russische Häuser, Familien und in andere gesellschaftliche Kreise trugen.
Unter den deutschen Prinzessinnen, die nach Russland gekommen waren, gab es solche, auf die ein glückliches Leben, erfüllt von Liebe und Hingabe wartete, andere wiederum waren unglücklich verheiratet und starben sogar in der neuen Heimat. Aber sie alle hinterließen eine leuchtende Spur auf dem russischen Firmament – entweder als ein kurzlebiger Komet oder als ein richtiger Leuchtstern. Jede von ihnen verdient eine nähere Bekanntschaft, Bewunderung und menschliches Mitgefühl.
Textautorin – Olga Elissejewa, Historikerin, Schriftstellerin, Doktor der Geschichtswissenschaften.
Übersetzung ins Deutsche – Jana Pfander, Magistra Artium, Universität Göttingen.
Die Ausstellung wird ab dem 9. September werktags von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet sein.
Adresse: Metro Frunsenskaja, Ul. Malaja Pirogowskaja, 5, Treppenhäuser.
Eintritt nach Voranmeldung: + 7 (495) 531 68 88 (186), info_kultur@ivdk.ru.